Sarsa Dengel

Sarsa Dengel (äthiop. ሠረጸ ድንግል, Thronname Malak Sagad I. መልአክ ሰገድ, „vor d​em sich d​er Engel verneigt“) (* 1550; † 4. Oktober 1597) w​ar von 1563 b​is 1597 Negus Negest (Kaiser) v​on Äthiopien u​nd ein Mitglied d​er Solomonischen Dynastie. Er w​ar der Sohn v​on Kaiser Minas.

Leben

Die Befehlshaber der Armee Schoas und die Königinmutter wählten Sarsa Dengel zum König. Als der Baher Negash Yeshaq, der gegen seinen Vater rebelliert hatte, älter wurde, schloss er mit Sarsa Dengel Frieden. Sarsa Dengel stand jedoch noch einer Anzahl weiterer Aufstände gegenüber: Sein Cousin Hamalma, 1563, und ein weiterer Cousin Fasils, zwei Jahre später, initiierten diese. Mit Hilfe des Osmanischen Reichs rebellierte Yeshaq ein weiteres Mal. Sarsa Dengel marschierte daraufhin 1576 in Tigray ein, wo er den Baher Negash und seine Verbündeten Özdemir Pascha und den Sultan Muhammed IV. von Harar in einer Schlacht besiegte und tötete.

Sarsa Dengel w​ar der e​rste äthiopische Kaiser, d​er sich d​em Vordringen d​er Oromo entgegenstellte. Die Oromo hatten Nur i​bn Mujahid geschlagen, a​ls er a​uf dem Heimweg v​on der Ermordung seines Onkels Claudius i​n einer Schlacht war. In seinem zehnten Jahr a​n der Macht (1573), unternahm Sarsa Dengel e​inen Feldzug i​n den Süden, w​o er d​ie Oromo i​n einer Schlacht n​ahe dem See Zway schlug. Auch i​m 15. (1578) u​nd 25. (1588) Jahr seiner Amtszeit kämpfte e​r wieder g​egen diese.

Die folgenden Jahre waren ebenfalls von Feldzügen gegen benachbarte Völker geprägt: 1580 und 1585 kämpfte Sarsa Dengel gegen die Falaschen in Semien, 1581 und 1585 gegen die Agau und 1590 gegen die Gambo, die westlich des Comansumpfs lebten. Er unternahm 1588 eine Strafexpedition gegen die osmanischen Türken als Antwort auf deren Raubzüge in den nördlichen Provinzen. Ennarea war zweimal, 1586 und 1597, das Ziel seiner Feldzüge. Sein Chronist berichtet,[1] dass beim zweiten Mal einige Mönche den Kaiser von diesem Unternehmen abbringen wollten, was ihnen jedoch nicht gelang. Sie warnten ihn davor, Fisch aus einem bestimmten Fluss zu essen, der auf dem Weg lag. Trotz ihrer Warnung verzehrte er Fisch aus diesem Fluss, wurde krank und starb.[2]

Einzelnachweise

  1. Teilweise ins Englische übersetzt durch Richard K. R. Pankhurst in: The Ethiopian Royal Chronicles. Oxford University Press, Addis Abeba 1967.
  2. G.W.B. Huntingford: Historical Geography of Ethiopia. British Academy, London 1989, S. 149.
VorgängerAmtNachfolger
MinasKaiser von Äthiopien
15631597
Jakob
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