Santiago del Estero (Stadt)
Santiago del Estero ist sowohl Hauptstadt des Departamento Capital wie der gleichnamigen Provinz Santiago del Estero im Nordwesten Argentiniens. Sie hat 252.192 Einwohner (INDEC, 2010) (im Großraum, gemeinsam mit der Stadt La Banda, wohnen insgesamt 360.000 Einwohner).
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Fläche: | 2116 km2 | ||
Lage | 27° 48′ S, 64° 16′ W | ||
Höhe ü. d. M.: | 182 m | ||
Einwohnerzahl (2010): | 252.192 | ||
Dichte: | 119 Einw./km² | ||
Agglomeration: | Santiago del Estero-La Banda | ||
– Einwohnerzahl: | ca. 360.000 | ||
Verwaltung | |||
Provinz: | Santiago del Estero | ||
Departamento: | Capital | ||
Bürgermeister: | Hugo Orlando Infante | ||
Sonstiges | |||
Postleitzahl: | G4200 | ||
Telefonvorwahl: | +54-(0)385 | ||
Website von Santiago del Estero |
Geografie
Santiago del Estero liegt in fruchtbarer Gegend am Río Dulce auf 162 Metern Höhe.
Der Fluss wird von der Puente Carretero im Norden, der 750 m flussabwärts stehenden, zwischen 2013 und 2018 gebauten Eisenbahnbrücke für den tren urbano de Santiago del Estero und weitere 1300 m flussabwärts von der 4-spurigen Puente San Francisco Solano überbrückt.
Geschichte
Santiago del Estero wurde am Platz einer bereits 1550 unter anderem Namen erfolgten Stadtgründung 1553 von dem Konquistador Francisco de Aguirre mit Siedlern aus Chile neu gegründet und ist damit die älteste ununterbrochen bis heute existierende Stadt Argentiniens. Aus diesem Grund wird sie auch als Madre de Ciudades (Mutter aller Städte) bezeichnet.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts hatte die Stadt 8000 Einwohner. Heute sind nur noch wenige Bauten aus der Kolonialzeit erhalten.
Kultur
Das kulturelle Leben in Santiago ist geprägt vom Vielvölkergemisch der Vorfahren der heutigen Einwohner. Am auffällig stärksten vertreten sind dabei Abkömmlinge aus Italien und aus dem arabisch-asiatischen Raum. Besonders bei den vielen verschiedenen Restaurants fällt dies auf.
Prägend sind auch noch die zwei großen Universitäten der Stadt (eine davon ist privat), wodurch es sehr viele junge Menschen in der Stadt gibt. Eine eigene Jugendszene hat sich auf den Straßen und im Stadtpark entwickelt, eine Auswahl an Clubs oder Diskotheken ist vorhanden. Santiago del Estero ist von sozialen Unterschieden geprägt. Die Arbeitslosenquote beträgt in einigen Stadtbezirken 70 %.
Eine freie Kunstszene gibt es am ehesten in der Musik, hier allerdings sehr folkloristisch geprägt, und auf der Bühne. Neben Aufführungen im städtischen Theater gelangen sozialkritische und höchst politische Stücke meist in kirchlichem Rahmen zur Aufführung.
Santiago ist Sitz des Bistums Santiago del Estero. Bischofskirche ist die Kathedrale Nuestra Señora del Carmen.
Das Estadio Victor Antonio Aguirre ist das Fußballstadion der Stadt und Heimspielstätte des Club Atlético Central Córdoba.
Städtepartnerschaften
- Talavera de la Reina, Spanien
- Toledo, Spanien
- Hama, Syrien
Söhne und Töchter der Stadt
- Amancio Alcorta (1805–1862), Komponist und Politiker
- Bernardo Canal Feijóo (1897–1982), Dichter, Historiker, Jurist, Soziologe, Philosoph
- Julio Carreras (* 1949), Journalist und Schriftsteller
- Mariela Coronel (* 1981), Fußballspielerin
- Julio Cruz (* 1974), Fußballspieler
- Domingo Cura (1929–2004), Perkussionist
- Orestes Di Lullo (1898–1983), Schriftsteller, Ethnologe, Mediziner, Historiker
- Carlos Manuel Fernández Loza (1940–2005), Schriftsteller
- José Ramón Maranzano (* 1940), Komponist
- Alfredo David Moreno (1980–2021), Fußballspieler
- Jorge Rosenberg (1948–1964), Maler
- Jorge Rosenberg (* 1948), Dichter
- Graciela Soria (* 1959), Künstlerin
- Rafael Touriño (1955–2005), Zeichner und Bühnenbildner
- Ricardo Touriño (* 1953), Bildhauer
- Oscar Guido Trejo (* 1988), Fußballspieler
- Exequiel Zeballos (* 2002), Fußballspieler
Weblinks
- Portal von Santiago del Estero (spanisch)
- IFAM-Bevölkerungsstatistik (spanisch)
- Geschichte und Kultur (spanisch)
- LiveArgentina.com - Stadtinformationen (spanisch) (Memento vom 5. Januar 2010 im Internet Archive)