Santarém (Pará)
Santarém ist eine Stadt im Norden von Brasilien etwa 700 km westlich von Belém und hat etwa 300.000 Einwohner.
Santarém | ||
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Santarém auf der Karte von Pará | ||
Basisdaten | ||
Staat | Brasilien | |
Bundesstaat | Pará | |
Stadtgründung | 22. Juni 1661 | |
Einwohner | 302.667 (Ber. 2018) | |
Stadtinsignien | ||
Detaildaten | ||
Fläche | 28.058 km2 | |
Bevölkerungsdichte | 11 Ew./km2 | |
Höhe | 51 m | |
Gewässer | Rio Tapajós, Amazonas | |
Zeitzone | UTC−4 | |
Stadtvorsitz | Maria do Carmo Martins Lima | |
Website | ||
Geographie
Santarém liegt auf einer Fläche von 28.058 Quadratkilometern etwa in der Mitte zwischen Manaus im Westen und Belém im Osten im Bundesstaat Pará. Der Rio Tapajós mündet bei Santarém in den Amazonas. Die Temperaturen liegen das ganze Jahr bei 22 bis 35 °C.
Geschichte
1659 siedelten sich portugiesischen Jesuiten an der Mündung des Rio Tapajós an. Als Gründungsdatum der Siedlung gilt jedoch der Baubeginn der Kapelle Nossa Senhora da Conceição am 22. Juni 1661. Als Gründer gilt der luxemburgische Jesuitenpater Johann Philipp Bettendorf,[1] in Brasilien als João Felipe Bettendorff bekannt.
Bis 1758 hatte der Ort den indianischen Namen Tupaiús bzw. Tapajós geschrieben. Francisco Xavier de Mendonça Furtado war zu dieser Zeit Gouverneur des Staates Pará und wollte Amazonien in ein neues Portugal verwandeln. Die Siedlungen und Dörfer bekamen portugiesische Namen, z. B. Soure oder Óbidos. Aus Tupaiús/Tapajós wurde in dem Zuge Santarém, unter Bezugnahme auf die historische portugiesische Stadt Santarém.
Die älteren Stadtteile sind mit ihrer Architektur Zeugen des ehemaligen Kautschukbooms.
Religion
Die Stadt ist Sitz des Erzbistums Santarém.
Wirtschaft
Der wirtschaftliche Aufschwung der Stadt liegt in den reichen Vorkommen von Bodenschätzen wie Bauxit und Gold in der weiteren Umgebung.
Heute leben die Einwohner hauptsächlich von der Rinderzucht und vom Fischfang. Sie stellen Keramikartikel und Hängematten aus Baumwolle her. Sie handeln mit Edelhölzern, Para-Nüssen, Pfeffer, Sojabohnen und Jute. Auch der Handel mit Kautschuk spielt in dem Ort noch eine kleine Rolle.
Verkehr
Der Hafen von Santarém soll einer der wichtigsten Exporthäfen für Soja aus dem Bundesstaat Mato Grosso werden. Durch die gegenwärtig diskutierte Asphaltierung der Bundesstraße von Cuiabá nach Santarém würden die Transportkosten für Soja erheblich gesenkt werden. Entlang der Straße setzt aufgrund der Asphaltierungspläne eine massive Bodenspekulationen ein, die zur Verdrängung von Kleinbauern durch Sojaproduzenten führt. Es wird befürchtet, dass diese Entwicklung zu einer Verstärkung der Entwaldungsdynamik in der Region führt.
Flughafen
Der Flughafen Santarém–Maestro Wilson Fonseca bietet Linienflüge zu zahlreichen Zielen im Norden Brasiliens.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Beim Zusammenlauf der beiden Flüsse mischt sich das grüne Wasser des Rio Tapajós nur langsam mit dem braunen Amazonas. Die Gewässer fließen etwa 6 Kilometer nebeneinanderher, bevor sie sich vermischen, da sie unterschiedliche Fließgeschwindigkeiten und Temperaturen haben.
- Kilometerlange Sandstrände wie Alter do Chao
- Das Haus der sieben Türen des Barons São Nicolau von Santarêm
- Die Praça Mirante do Tapajos
- Die Kirche "Nossa Senhora da Conceição"
Klimatabelle
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Santarém
Quelle: fehlt |
Regelmäßige Veranstaltungen
Saire oder Caire, eine indianische Sage, sollte von den Jesuiten dazu verwendet werden, um die einheimische Bevölkerung zu christianisieren. Die Kirche merkte zwar, dass dies nicht möglich ist, doch heute ist Saire eines der größten Feste der Region.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Sebastião Tapajós (1943–2021), Gitarrist, Komponist und Namensgeber des Instituto Sebastião Tapajós
- Gilberto Pastana de Oliveira (* 1956), römisch-katholischer Geistlicher und Erzbischof von São Luís do Maranhão
- Wilson Miranda Lima (* 1976), Politiker, Gouverneur von Amazonas
- Silas (* 1987), Fußballspieler
Weblinks
- Website der Stadtpräfektur, Prefeitura Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
Einzelnachweise
- Histórico do Município. Prefeitura Municipal de Santarém, abgerufen am 9. Juni 2021 (brasilianisches Portugiesisch, Zeittafel).