Salinon
Das Salinon (griechisch vermutlich für „Salzfässchen“[1]) ist eine aus vier Halbkreisen gebildete, spiegelsymmetrische geometrische Figur. Sie wurde erstmals vermutlich durch Archimedes in seinem Buch der Lemmata beschrieben.
Konstruktion
sei der Ursprung eines kartesischen Koordinatensystems. Auf der -Achse liegen außen die beiden Punkte und (jeweils mit gleichem Abstand zu ) und innen die Punkte und (ebenfalls mit gleichem Abstand zu ); damit ist . Man errichte einen Halbkreis über , sowie zwei kleinere, gleich große Halbkreise über und . Schließlich zeichne man einen vierten Halbkreis unter . Das Salinon ist die durch diese vier Halbkreise begrenzte Figur (lachsfarben in der Zeichnung). Sie schneidet die -Achse in den Punkten und .
Eigenschaften
Archimedes beschrieb die Eigenschaften des Salinon als Satz 14 in seinem Buch der Lemmata unter Bezug auf Euklids Elemente, Buch 2, Proposition 10.
Bezeichnet man den Radius des großen Halbkreises () mit und den des kleinen, mittleren Halbkreises () mit , so gilt für die Fläche des Salinon:
Darüber hinaus gilt:
- Die Punkte auf den vier Halbkreisen mit dem jeweils größten Abstand zur -Achse (darunter und ) bilden ein Quadrat.
- Der Umkreis dieses Quadrates hat denselben Flächeninhalt (violett in der Abbildung) wie das Salinon.
- Wenn der Durchmesser des Halbkreises unter zu Null wird (die Punkte und also in zusammenfallen), geht das Salinon in einen zur -Achse spiegelsymmetrischen Arbelos über, eine weitere Figur aus Halbkreisen, deren Untersuchung Archimedes zugeschrieben wird.
Siehe auch
Weblinks
- Eric W. Weisstein: Salinon. In: MathWorld (englisch).
- Alexander Bogomolny: Salinon: From Archimedes’ Book of Lemmas. In: Cut The Knot (englisch)
- Jürgen Köller: Salinon. In: Mathematische Basteleien
Einzelnachweise
- Zur Namensherkunft vgl. Archimedes’ Werke. Mit modernen Bezeichnungen hrsg. von Sir Thomas L. Heath. Deutsch von Dr. Fritz Kliem. Berlin: Häring, 1914, S. 21–23, Anm. 3.