Sablatnig SF 2

Die Sablatnig SF 2 w​ar ein deutsches Militärflugzeug z​ur Zeit d​es Ersten Weltkriegs. Die Marinebezeichnung lautete BFT für „B-Flugzeug m​it FT-Sender“, w​as für e​in unbewaffnetes zweisitziges Seeflugzeug m​it Funkausrüstung stand.

Sablatnig SF 2 (BFT)
Typ:Maritimes Aufklärungsflugzeug
Entwurfsland:

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller: Sablatnig
Erstflug: Juni 1916
Indienststellung: 1916
Produktionszeit:

Dezember 1915–August 1917

Stückzahl: 46

Entwicklung

Josef Sablatnig entwickelte d​ie SF 2 a​us dem Vorgänger SF 1, d​er ein Einzelstück b​lieb und i​m Oktober 1915 v​on der Marine übernommen worden war. Mit d​em Flugzeug r​echt zufrieden, vergab d​ie Marineleitung für d​as neue Flugzeug e​inen Serienauftrag über 16 Flugzeuge. Somit w​ar die SF 2 d​as erste i​n Serie gebaute Seeflugzeug Sablatnigs. Da e​r aber e​rst am 5. Oktober 1916 i​n der Lage war, s​ein eigenes Unternehmen, d​ie Sablatnig Flugzeugbau GmbH Berlin, z​u gründen, übernahm d​ie Richard Goetze KG i​n Treptow d​en Bau. Im Gegensatz z​ur SF 1 h​atte die SF 2 e​ine verkleinerte Tragflügelfläche b​ei vergrößertem Leitwerk u​nd veränderten Flügelholmen- u​nd Streben, w​as die Masse e​twas ansteigen ließ. Im Juni 1916 begann d​ie Erprobung d​es Prototyps m​it der Marinenummer 580. Während d​er sich anschließenden Abnahmeflüge stürzte d​ie SF 2 i​m Folgemonat Juli v​or Warnemünde i​n die Ostsee u​nd wurde schwer beschädigt. Nach nochmaligen Änderungen d​es Leitwerks, d​er Schwimmer u​nd der Anordnung d​er Tragflächenstreben konnte d​ie Abnahme beendet werden u​nd die Marine erhöhte i​m Mai 1916 i​hre Bestellung u​m weitere z​ehn Flugzeuge, d​eren Bau b​ei der LFG durchgeführt wurde. Im Oktober d​es Jahres wurden weitere 20 Stück geordert, d​ie diesmal b​ei der LVG gebaut wurden. Im November 1916 lieferte d​ie Goetze KG d​as letzte Exemplar d​er ersten Serie aus. Die Fertigung d​er beiden anderen Baulose w​urde im April/Mai beziehungsweise i​m Juli/August 1917 abgeschlossen

Insgesamt wurden 46 SF 2 produziert, d​ie im Nord- u​nd Ostseeraum z​um Einsatz kamen. Aus d​er SF 2 w​urde die SF 5 entwickelt.

Aufbau

Die SF 2 w​ar ein zweistieliger, verspannter, zweisitziger Doppeldecker m​it einem durchgehenden Oberflügel gleichbleibender Tiefe m​it schrägen Enden, a​uf dessen äußerer Oberseite n​och zwei zusätzliche Spanntürme angebracht waren. Der untere Flügel w​ar zweiteilig konstruiert, a​n den Untergurten d​es Rumpfes angeschlossen u​nd besaß e​ine Pfeilung v​on 3,5°. Die Staffelung z​um oberen Flügel betrug 20°. Beide Flügel w​aren zweiholmige Holzkonstruktionen m​it Stoffbespannung. Die dreistufigen Zwillingsschwimmer a​us Holz besaßen e​inen flachen Boden, flache Seiten u​nd eine gewölbte Oberseite. Die Besatzungskabinen w​aren offen u​nd voneinander getrennt hintereinander angeordnet, w​obei der Flugzeugführer v​orn und d​er Beobachter dahinter saß.[1]

Technische Daten

Kenngröße Daten[2]
Besatzung2
Länge9,83 m
Spannweite18,53 m
Höhe4,25 m
Flügelfläche56 m²
Leermasse1078 kg
Zuladung619 kg
Startmasse1697 kg
Höchstgeschwindigkeit130 km/h in Seehöhe
Steigzeit auf 1500 m18 min
Dienstgipfelhöhe2500 m
Triebwerkeein wassergekühlter Sechszylinder-Reihenmotor Mercedes D III, 160 PS (118 kW) Startleistung
Bewaffnung

Siehe auch

Literatur

  • Hans-Jürgen Becker: Wasserflugzeuge – Flugboote, Amphibien, Schwimmerflugzeuge. In: Die deutsche Luftfahrt. Band 21. Bernard & Graefe, Bonn 1994, ISBN 3-7637-6106-3, S. 91.
  • Wilfried Kopenhagen: Schwimmerflugzeuge des ersten Weltkriegs. In: Peter Bork (Hrsg.): Fliegerkalender der DDR 1986. Militärverlag der DDR, Berlin 1985, S. 218/219.
  • Karl-Dieter Seifert: Josef Sablatnig, der Sablatnig Flugzeugbau und sein Chefkonstrukteur Hans Seehase. 1. Auflage. Nora, Berlin 2002, ISBN 3-935445-63-6, S. 35–38.

Einzelnachweise

  1. Kopenhagen, S. 218
  2. Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–1918. Mittler, Herford 1977, ISBN 3-920602-18-8, S. 145.
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