SZU Be 4/4

Die Be 4/4 der Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn (SZU) sind acht Triebwagen, die für den Einsatz auf der Uetlibergbahn konzipiert worden sind. Sie wurden 1992 von der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) aus Winterthur (mechanischer Teil) und Siemens (STS) aus Zürich (elektrischer Teil) hergestellt.[1]

Be 4/4
Be 4/4
Be 4/4
Nummerierung: 21–28
(UIC 94 85 7 556 521–528)
Anzahl: 8
Hersteller: SLM/Siemens
Baujahr(e): 1992
Achsformel: Bo’Bo’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung: 22 010 mm
Breite: 2800 mm
Drehzapfenabstand: 14 810 mm
Drehgestellachsstand: 2300 mm
Gesamtradstand: 17 180 mm
Leermasse: 43,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Stundenleistung: 844 kW (4 × 211 kW)
Dauerleistung: 584 kW (4 × 146 kW)
Anfahrzugkraft: 130 kN
Treibraddurchmesser: 750/690 mm (neu/abgenutzt)
Stromsystem: 1200 V =
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Kupplungstyp: Scharfenberg
Gefälle: 79 ‰
Sitzplätze: 63
Stehplätze: 87

Geschichte

Die SZU erwartete infolge der Verlegung und Anbindung an den Zürcher Hauptbahnhof im Jahr 1990 einen Verkehrszuwachs, der auch eine Ergänzung beim Rollmaterial der Uetlibergbahn notwendig machte. Die Ausschreibung 1986 umfasste daher acht Triebwagen, wobei diese bewusst leistungsmässig überdimensioniert wurden, damit später auch ein Steuerwagen mitgenommen werden könnte. Die Kosten für die acht Fahrzeuge beliefen sich auf insgesamt 33 Millionen Franken.[1] Die Fahrzeuge sollten den Grundtakt auf den Uetliberg abdecken und zugleich die BDe 4/4 ablösen. Für beide Be 8/8 war nach der Auslieferung der Einsatz als Verstärkerzüge zwischen Zürich und Triemli vorgesehen.

Anstelle der anfänglich vorgesehenen Steuerwagen wurden im Jahr 2003 vier Niederflur-Zwischenwagen (SZU-Typ «B 220») von Stadler beschafft. Ab diesem Zeitpunkt verkehren die Züge in der Regel in der Formation: Triebwagen, Niederflur-Zwischenwagen, Triebwagen. Da die vier Kompositionen nun mit 66 Metern länger als die Gleichstrom-Remise waren, wurde diese 2004 abgebrochen und in eine offene Abstellanlage umgestaltet.

Mit der Ablieferung der Be 552 511–516 (SZU-Bezeichnung «Be 510») in den Jahren 2013 und 2014 traten die mittlerweile intern als «Be 520» bezeichneten Triebwagen in das zweite Glied zurück, während die beiden Be 8/8 (SZU-Bezeichnung «Be 530») dem Abbruch zugeführt wurden. Auch wurden neu drei Kompositionen mit 88 Metern Länge formiert: zwei Mal als 520—520—220—520, ein Mal als 520—220—220—520, wobei letzterer nach Möglichkeit die technische Reserve bildet.

Mit Bestellung von fünf weiteren Be 552 571–575 (SZU-Bezeichnung «Be 570»), die ab November 2021 abgeliefert werden und bis Juli 2022 in Betrieb gehen sollen, werden die Triebwagen 521–528 und Zwischenwagen 221–224 aus dem Betrieb scheiden. Mit den dannzumal 11 Zweistromtriebzügen wird ab Mitte 2022 die etappierte Umstellung der Uetlibergbahn auf Wechselstrom in Angriff genommen.[2]

Technisches

Die Triebwagen sind für 1200 Volt Gleichspannung konzipiert, wobei die Einspeisung über zwei seitlich versetzte Stromabnehmer erfolgt. Sie sind mit einer Vielfachsteuerung ausgerüstet, mit der bis zu vier Triebwagen verkehren können.

Die Antriebsausrüstung ist in Drehstrom-Technik nach dem Prinzip des Umrichters mit eingeprägtem Zwischenkreis aufgebaut. Wegen der geforderten Redundanz ist die Antriebsausrüstung doppelt ausgeführt und jeweils für ein Drehgestell zuständig.

Als Drehgestelle kamen verwindungsweiche Drehgestelle mit radial einstellenden Achsen zum Einbau. Jede Achse ist angetrieben und der Motor ist über ein zweistufiges Getriebe mit jeweils einer Achse verbunden.

Als Bremsen besitzen sie pneumatische Klotzbremsen mit Federspeicher, Magnetschienenbremsen und Elektrodynamische Bremsen. Die elektrische Bremse kann rückspeisen, Unterflur sind auch zwei fremdbelüftete Widerstände eingebaut, die für den Dauerbetrieb ausgelegt sind.

Literatur

  • Walter Steinacher, Jürgen Schlaht: Die neuen Triebwagen Be 4/4 21 – 28 für die Uetlibergbahn. In: Schweizer Eisenbahn-Revue 4/1993, Seiten 147–164

Einzelnachweise

  1. Meldung: Acht Triebwagen für die SZ. In: ZEV Glasers Annalen. Band 114, Nr. 1/2, 1990, S. 46.
  2. Projekte für mehr Pünktlichkeit bei der SZU. In: WiedikoNews.ch. 15. Dezember 2018, abgerufen am 16. Juni 2021.
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