SMS Brummer (1915)

Der Minenkreuzer SMS Brummer d​er deutschen Kaiserlichen Marine w​urde als „Neubau Minendampfer C“ i​n Stettin b​ei der Vulcan-Werft gebaut. Das Schiff l​ief am 11. Dezember 1915 v​om Stapel u​nd wurde a​m 2. April 1916 m​it 309 Mann Besatzung i​n Dienst gestellt.


SMS Brummer
Baudaten
SchiffstypMinenkreuzer
SchiffsklasseBrummer-Klasse
Baubezeichnung:Minendampfer C
Bauwerft:A.G. Vulcan in Stettin
Bau-Nr.: 422
Kiellegung:24. April 1915
Stapellauf:11. Dezember 1915
Fertigstellung:2. April 1916
Schiffsmaße
Vermessung:3615 BRT
1632 NRT
Wasserverdrängung:Konstruktion: 4385 t
maximal: 5856 t
Länge der Wasserlinie:
Länge über alles:
LKWL: 135 m
Lü.a.: 140,4 m
Breite:13,2 m
Tiefgang:5,88–6 m
Seitenhöhe:8,9 m
Technische Daten
Kesselanlage:6 Marine-Dampfkessel
(2 kohle-/ 4 ölgefeuert)
Maschinenanlage:2 Satz Dampfturbinen
Anzahl der Propeller:2 dreiflügelig 3,2 m
Wellendrehzahl:366/min
Antriebsleistung:Probefahrt: 42.797 PSw
Dauerlast: 33.000 PSw
Geschwindigkeit:28 kn
Fahrbereich:5800 sm bei 12 kn
Treibstoffvorrat:300–600 t Kohle
500–1000 t Heizöl
Besatzung:16 Offiziere und 293 Mann
Panzerung
Gürtelpanzer:40 mm
Deck:15 mm
Geschützschilde:50 mm
Leitstand:horizontal: 100 mm
vertikal: 20 mm
Bewaffnung
Seezielgeschütze:4 Sk 15 cm L/45
600 Schuss, 176 hm
Flak:2 × 8,8 cm L/45
Torpedorohre 50 cm:2 an Deck
Minenkapazität:400
Kommandanten
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Wilhelm SchulzApril 1916 – März 1917
Fregattenkapitän Max LeonhardiMärz 1917 – November 1917
Fregattenkapitän Hans Quaet FaslemNovember 1917 – Dezember 1917
Fregattenkapitän Edmund SchulzDezember 1917 – August 1918
Korvettenkapitän Theodor von GorrisenAugust 1918 – November 1918
Kapitänleutnant Walter PrahlInternierungskommandant
Verbleib
26. November 1918 Internierung in Scapa Flow
21. Juni 1919 Selbstversenkung

Technische Daten

Die Brummer w​ar mit e​iner Turbinenanlage ausgerüstet, d​ie eine Geschwindigkeit v​on 28 Knoten ermöglichte. Diese Anlage s​owie auch d​ie ihres Schwesterschiffes Bremse w​aren ursprünglich für d​en russischen Schlachtkreuzer Navarin vorgesehen, wurden a​ber bei Kriegsausbruch 1914 beschlagnahmt.

Die Bewaffnung bestand a​us vier 15-cm-Kanonen s​owie zwei 8,8-cm-Flakkanonen u​nd zwei 50-cm-Torpedorohren. Zwecks offensiver Minenkriegführung konnten 400 Minen a​n Bord genommen werden.

Einsatzgeschichte

Die Brummer n​ahm bei Vorstößen d​er IV. Aufklärungsgruppe i​n der Nordsee teil. Zusammen m​it dem Schwesterschiff Bremse w​urde im Januar 1917 e​ine Minenunternehmung durchgeführt. Im Oktober 1917 machten d​ie beiden Schiffe erfolgreich Jagd a​uf alliierte Konvois zwischen Bergen u​nd den Shetlandinseln. Am 17. Oktober 1917 wurden d​ie HMS Strongbow u​nd die HMS Mary Rose s​owie neun skandinavische Handelsschiffe[1] versenkt. Weitere Angriffe wurden d​urch überlegene alliierte Marinestreitkräfte verhindert. Ein Vorstoß z​ur Doggerbank m​it dem Kleinen Kreuzer Stralsund u​nd Torpedobooten b​lieb ergebnislos. Im Juni 1918 l​egte die Brummer m​it dem Kleinen Kreuzer Straßburg Minen i​n der Deutschen Bucht.

Als i​m November 1918 Unruhen i​n der Flotte ausbrachen, wurden d​ie Brummer u​nd die Bremse i​n die Ostsee entsandt, zuerst n​ach Sonderburg, d​ann nach Swinemünde. Dort w​urde das Schiff außer Dienst gestellt. Kurz darauf musste d​ie Brummer wieder fahrbereit gemacht u​nd mit d​em Rest d​er deutschen Hochseeflotte n​ach Scapa Flow überführt werden. Dort w​urde sie sieben Monate später, a​m 21. Juni 1919, a​uf Befehl v​on Konteradmiral Ludwig v​on Reuter, von i​hrer Besatzung versenkt.

Das Schiff w​urde nicht gehoben. Das Wrack l​iegt auf d​en Koordinaten 58° 53′ 49,5″ N,  9′ 14,2″ W.

Literatur

  • Erich Gröner, Dieter Jung, Martin Maass: Die deutschen Kriegsschiffe 1815–1945. Band 1: Panzerschiffe, Linienschiffe, Schlachtschiffe, Flugzeugträger, Kreuzer, Kanonenboote. Bernard & Graefe, München u. a. 1982, ISBN 3-7637-4800-8.
  • Gerhard Koop, Klaus-Peter Schmolke: Schiffsklassen und Schiffstypen der deutschen Marine. Band 12: Kleine Kreuzer 1903–1918. (Bremen bis Cöln-Klasse). Bernard & Graefe, München 2004, ISBN 3-7637-6252-3.
  • Chris Sams: German Raiders of the First World War. Kaiserliche Marine Cruisers and the Epic Chases. Fonthill Media, s. l. 2015, ISBN 978-1-78155-466-1.

Einzelnachweise

  1. Chris Sams: German Raiders of the First World War. Kaiserliche Marine Cruisers and the Epic Chases. Fonthill Media, s. l. 2015, ISBN 978-1-78155-466-1.
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