Südstadt (Köln)
Die Südstadt ist ein Bereich von Köln im Stadtbezirk Innenstadt. Innerhalb des Stadtbezirks befindet sich die Südstadt geographisch im südlichen Raum des Kölner Stadtteils Neustadt-Süd. Die Südstadt ist aber kein eigenständiger verwaltungstechnischer Stadtteil in der Kölner Stadtgliederung. Vielmehr handelt es sich bei der Kölner Südstadt um ein Gebiet, das in der Mundart der Kölner auch allgemein als sog. Veedel [ˈfeːdəl] bezeichnet wird. Obwohl der Begriff Veedel ins Hochdeutsche übersetzt Stadtviertel bedeutet, ist dies in Köln nicht mit dem eigentlichen Begriff eines Stadtviertels deckungsgleich. Vielmehr handelt es sich bei einem Veedel wie der Kölner Südstadt um einen eher nur kleineren städtischen Bereich mit bestimmter oder besonderer Prägung, ähnlich wie bei den Kiezen in Berlin. Die Kölner Südstadt hat den Ruf als eines der urkölschesten – also sehr stark von der typischen Kölner Mentalität geprägten – Gegenden in Köln[1].
Geographie
Lage
Da die Südstadt kein kartographisch abgegrenzter Bereich in der amtlichen Kölner Stadtgliederung ist, lässt sich das Gebiet auch nicht so ganz exakt eingrenzen. Zudem existieren mehrere und auch eher stark divergierende Sichtweisen für den Begriff Südstadt in Köln, die in Ermangelung einer genaueren Definition eine eher uneinheitliche Begriffsverwendung erkennen lassen. Eine genaue und verbindliche Gebietsangrenzung im Sinn aller Begriffsverwendungen muss von daher auch eher als schwierig erscheinen.
Im engen Sinne könnte aber das Gebiet zwischen den Straßen Vorgebirgstraße, Sachsenring (östlicher Teil), Chlodwigplatz (südlicher Teil), Ubierring, Agrippinaufer und dem Bahndamm der südlichen Gleistrasse der Deutschen Bundesbahn zumindest als eigentlicher Kernbereich bzw. als der Ursprung des geographischen Begriffs der Südstadt gesehen werden[2].
Im Volksmund aber auch zu Tourismus- oder Werbezwecken werden sehr häufig auch weitere Straßen oder sogar größere Bereiche in den angrenzenden Randgebieten dem Bereich der Südstadt im engen Sinne zugerechnet, wie z. B. die Severinstraße, die eigentlich im sog. Severinsviertel liegt, das nach einigen Betrachtungsweisen wiederum ebenfalls eher sogar ein eigenständiges Veedel darstellt[3]. Darüber hinaus wird der Bereich rund um die Volksgartenstraße im Bereich des Stadtparks Volksgarten oft auch als Teil der Südstadt gesehen[4], ebenso der ebenfalls direkt an die Südstadt im engen Sinne grenzende Rheinauhafen[5].
Gelegentlich wird der Begriff Südstadt in Köln aber auch fälschlicherweise – wohl aufgrund des Kongruenz mit dem Teilbegriff Süd – mit dem Stadtteils Neustadt-Süd gleichgesetzt oder als Oberbegriff z. B. für die südlichen Kölner Stadtteile Neustadt-Süd, Bayenthal und Raderberg und Marienburg verwendet.
Die nachfolgenden Ausführungen hier widmen sich allerdings auch der klareren Abgrenzung wegen lediglich dem Begriff der Kölner Südstadt in der vorgenannten engeren Kern-Betrachtungsweise. Dies erfolgt auch daher, weil insbesondere die genannten Bereiche Severinsviertel und Rheinauhafen eher uneinheitlich und damit für den Außenstehenden auch teilweise vordergründig und eher widersprüchlich zugleich auch noch als eigenes Veedel oder wie z. B. das Severinsviertel dann insofern gleichsam eher sogar als Veedel innerhalb des Veedels Südstadt oder ähnlich gesehen werden müssten[6].
Kartographische Teilbereiche
Von Nord nach Süd verläuft in der Kölner Südstadt der nördliche Teil der Bonner Straße, die das Gebiet nahezu symmetrisch in fast zwei gleich große Teilbereiche teilt. Während der westlich von der Bonner Straße gelegene Teil der Südstadt eher stärker nur von Wohnbebauung und verschiedenen größeren Gebäudekomplexen des lokalen Stromversorgers Rheinenergie geprägt ist, findet sich im östlichen Teil eher auch ein noch etwas größerer Schwerpunkt gastronomischer Angebote, wie z. B. in Form von Restaurants und Kneipen. Neben größeren Parks wie dem Römerpark ist hier auch mit dem Campus Südstadt der Technischen Hochschule Köln eine größere öffentliche Institution mit dem entsprechenden studentischen Flair vertreten.
Angrenzende Gebiete
Direkt an die Südstadt grenzen ebenfalls zwei auch touristisch bekannte Kölner Veedel, nämlich das Severinsviertel, das auch Vringsviertel genannt wird und der noch relativ neue und teilweise auch sehr modern bebaute Rheinauhafen.
Abgrenzung zum Plangebiet Parkstadt Süd
Von der Südstadt zu unterscheiden ist das aktuell sich lediglich noch im Planungsstatus befindliche Gebiet Parkstadt Süd in Köln. Trotz seine Lage direkt neben der Südstadt gehört das Plangebiet weder zur Südstadt, noch zum Stadtteil Neustadt-Süd. Vielmehr gehört die Parkstadt Süd indes zum Stadtbezirk Rodenkirchen und ist dort aktuell den Stadtteilen Bayenthal und Raderberg zuzurechnen[7].
Architektur
Trotz der sehr starken Zerstörung von Köln im Zweiten Weltkrieg ist das Stadtbild in der Kölner Südstadt auch heute noch sehr stark durch historische Fassaden aus der Gründerzeit geprägt. Damit ist die Südstadt neben der Kölner Altstadt in der Nähe des Kölner Doms und dem nur etwas weiter südlich gelegenen Nobel-Stadtteil Marienburg einer der wenigen Bereiche in Köln, in dem es noch eine stärker zusammenhängende historische Bebauung gibt. Teilweise existieren nämlich dort sogar auch noch nahezu ganze Straßenzüge mit einer starken Prägung durch die klassische Architektur aus der Jahrhundertwende um das Jahr 1900 herum. Ein prägnantes Beispiel hierfür ist die Teutoburger Straße, bei der zudem zusätzlich auch sogar noch der ursprünglich im Köln der Vorkriegszeit viel stärker verbreitete Alleencharakter nahezu noch vollständig erhalten ist. Gemäß einer typischen Innenstadtarchitektur finden sich im Bereich der Wohnbebauung in der Südstadt allerdings nahezu ausschließlich direkt nebeneinander gebaute Mehrfamilienhäuser, in deren Erdgeschossen besonders auf der Bonner Straße als der zentralen Geschäftsstraße im Kerngebiet sich auch viele Lokale mit Geschäften und Gastronomie befinden können.
Karneval
Die Südstadt gilt als ein Zentrum des Kölner Karnevals. Insbesondere fast alle größeren Kölner Karnevalsvereine haben daher hier ihren Stammsitz. Der weit über die Grenzen Kölns hinaus bekannte Rosenmontagszug hat traditionell seinen Beginn am Chlodwigplatz in der Kölner Südstadt. Mit Beginn des sog. Straßenkarnevals finden daher auch zahlreiche Veranstaltungen auf den Straßen und Plätzen, sowie in den Kneipen der Südstadt statt[8].
Prominente Bewohner
In der Kölner Südstadt leben auch einige deutschlandweit bekannte Persönlichkeiten, wie z. B. Anke Engelke, Marie-Luise Marjan, Gaby Köster, Mariele Millowitsch und Wolfgang Niedecken, dessen Elternhaus sogar im direkt an die Südstadt grenzenden Severinsviertel liegt[9]. Die Brasspop Band Querbeat hat in der Kölner Südstadt ihr Studio.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- https://rausgegangen.de/veranstaltungen/das-dreigestirn-aus-der-suedstadt
- https://www.koeln.de/apps/strassen/veedel/suedstadt
- https://www.koeln.de/veedel/koelsche_veedel/severinsviertel
- https://koeln-magazin.info/volksgarten.html
- https://www.koeln.de/veedel/koelsche_veedel/rheinauhafen
- https://severinsviertel.info/
- http://www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/planen-bauen/projekte/parkstadt-sued
- https://mobil.koeln.de/tourismus/karneval/die-schoensten-karnevals-kneipen-in-der-koelner-suedstadt_981973.html
- https://www.koeln.de/veedel/koelsche_veedel/suedstadt