Südliches Neuguineakrokodil
Das Südliche Neuguineakrokodil (Crocodylus halli) ist eine auf Neuguinea vorkommende Art der Echten Krokodile (Crocodylidae). Die Art wurde erst im September 2019 vom (Nördlichen) Neuguinea-Krokodil (Crocodylus novaeguineae) abgetrennt, auf der Basis morphologischer Unterschiede als eigenständige Art beschrieben und zu Ehren des US-amerikanischen Biologen Philip M. Hall benannt,[1] der schon in einer im Jahr 1989 veröffentlichten Studie deutliche Unterschiede zwischen den Krokodilen des nördlichen und südlichen Neuguineas bemerkte.[2] Das Südliche Neuguineakrokodil kommt südlich des Zentralhochlands in Papua-Neuguinea vor.
Südliches Neuguineakrokodil | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Crocodylus halli | ||||||||||||
Murray, Russo, Zorrilla & McMahan, 2019 |
Merkmale
Äußerlich sieht das Südliche Neuguineakrokodil dem Nördlichen Neuguineakrokodil sehr ähnlich, unterscheidet sich jedoch genetisch und in einigen morphologischen äußerlich nicht sichtbaren oder eher unauffälligen Merkmalen. So ist das Prämaxillare im Verhältnis zum Maxillare beim Südlichen Neuguineakrokodil länger als beim Nördlichen Neuguineakrokodil, das Stirnbein ist länger, das Nasenbein kürzer. Schuppenbein und Postorbitale sind länger und breiter als beim Nördlichen Neuguineakrokodil. Auch das Flügelbein ist breiter. Weitere Unterschiede betreffen die Beschuppung. So hat das Südliche Neuguineakrokodil nicht mehr als vier größere, in einer einzelnen Querreihe angeordnete Postoccipital-Schuppen (direkt hinter dem Hinterhaupt gelegene Schuppen); beim Nördlichen Neuguineakrokodil sind es vier bis sieben. Adulte Exemplare der im Lake Murray vorkommenden Population des Südlichen Neuguineakrokodils haben einen besonders breiten Schädel. Die Schädelbreite der Tiere liegt bei mehr als der Hälfte der Schädellänge.[1]
Verbreitung und Fortpflanzung
Das Südliche Neuguineakrokodil kommt in Papua-Neuguinea südlich des zentralen Hochlands von der Central Province im Osten westwärts bis zum Fly vor und lebt dort in Sümpfen, Flüssen, Seen und gelegentlich auch in Flussmündungen bis in Höhen von maximal 600 Metern. Die Art vermehrt sich während der von November bis April andauernden Regenzeit. Zur gleichen Zeit erfolgt auch die Fortpflanzung des Leistenkrokodils (Crocodylus porosus), während sich das Nördliche Neuguineakrokodil zum Ende der von Juli bis November dauernden Trockenzeit fortpflanzt. Die Gelege des Südlichen Neuguineakrokodils umfassen durchschnittlich 22 Eier, die ein Durchschnittsgewicht von 104 g haben (ca. 35 Eier mit einem Gewicht von 73 g bei C. novaeguineae).[1] Die Jungtiere des Südlichen Neuguineakrokodils sind beim Schlupf 26 bis 32 cm lang und damit etwa 5 cm länger als die des Nördlichen Neuguineakrokodils.[2]
Belege
- Christopher M. Murray, Peter Russo, Alexander Zorrilla und Caleb D. McMahan. 2019. Divergent Morphology among Populations of the New Guinea Crocodile, Crocodylus novaeguineae (Schmidt, 1928): Diagnosis of An Independent Lineage and Description of A New Species. Copeia. 107(3); 517–523. DOI: 10.1643/CG-19-240
- Hall, P. M. 1989. Variation in geographic isolates of the New Guinea crocodile (Crocodylus novaeguineae, Schmidt) compared with the similar, allopatric, Philippine crocodile (C. mindorensis Schmidt). Copeia 1989:71–80.