Südgrönland
Geschichte
Nachdem Grönland bereits im Mittelalter von Island aus von den Wikingern bevölkert wurde, gehörte es nach dem eher rätselhaften Aussterben jener im Land wieder allein den Inuit. Während der Wikingerzeit hatte im 13. Jahrhundert Norwegen Anspruch auf die Arktisinsel erhoben, bis Norwegen nach dem Tod König Håkons VI. 1380, der mit der dänischen Regentin Margarethe I. verheiratet war, über ihren gemeinsamen Sohn Olav II. in Personalunion mit Dänemark fiel, woraus später die Kalmarer Union wurde. Die spärlich von Ureinwohnern bevölkerte vereiste Insel, die wohl wenig Wert darstellte, geriet in Vergessenheit, bis Dänemark-Norwegen 1721 erneut Grönland in ihr Territorium aufnahm und es fortan als Subkolonie Islands führte. Im Jahr 1775 wurde die Insel an Den Kongelige Grønlandske Handel (KGH) übergeben, wobei spätestens dort die Aufteilung der riesigen Insel gefestigt wurde. Grönland war von nun an in zwei Kolonien geteilt, die beide von einer dänisch-norwegischen Handelsgesellschaft verwaltet wurden. Ab 1782 wurden Inspektoren vom KGH die Verwaltung der Insel übergeben. Nach dem Kieler Frieden 1814 war Grönland dann einzig dänisch. In den 1910er Jahren wurden dem KGH die Verwaltungsrechte entzogen und Süd- und Nordgrönland bekamen mit Grønlands Landsråd eine Art Parlament. Ab 1925 wurde der Inspektor durch einen Landsfoged ersetzt. Erst 1950 wurden beide Kolonien vereinigt.[1][2]
Lage
Südgrönland umfasste den gesamten Teil Grönlands, der südlich des 68. Breitengrads lag.[3] Dieser verläuft zwischen den Orten Sisimiut im Süden und Ikerasaarsuk im Norden und entspricht damit in etwa der Grenze zwischen den heutigen Großkommunen Qeqqata und Qeqertalik bzw. zwischen den heutigen Distrikten Sisimiut und Kangaatsiaq. Der Koloniehauptort war Nuuk, das auch nach der Vereinigung grönländische Hauptstadt geblieben ist.
Verwalter
- Für eine Liste der Verwalter Südgrönlands (bis 1924 als Inspektor, danach als Landsfoged), siehe die Liste der Verwalter Grönlands
- Für Listen der Landesratsmitglieder ab 1911, siehe Kategorie:Mitglied in Grønlands Landsråd
Einzelnachweise
- Geschichte Grönlands bei worldstatesmen.org
- Geschichte Grönlands bei schudak.de
- James Bell: A System of Geography, Popular and Scientific: Or A Physical, Political, and Statistical Account of the World and Its Various Divisions, Band 5. A. Fullarton and Company. 1831