Ruine Stöffeln
Die Ruine Stöffeln genannt, ist die Ruine einer Höhenburg auf dem 736,4 m ü. NN hohen Stöffelberg im Stadtteil Gönningen der Baden-württembergischen Stadt Reutlingen im Landkreis Reutlingen.
Ruine Stöffeln | ||
---|---|---|
Staat | Deutschland (DE) | |
Ort | Reutlingen-Gönningen-„Stöffelberg“ | |
Entstehungszeit | 1000 bis 1100 | |
Burgentyp | Höhenburg, Spornlage | |
Erhaltungszustand | Mauerreste | |
Ständische Stellung | Adlige | |
Geographische Lage | 48° 26′ N, 9° 9′ O | |
Höhenlage | 736,4 m ü. NN | |
|
Geschichte
Die Burg wurde im 12. Jahrhundert von den Edelfreien von Stöffeln erbaut und 1055 als Stofola erwähnt. Um 1300 mussten die Herren von Stöffeln die Burg und die Stadt an Graf Eberhard von Württemberg verkaufen, und 1388 wurde die Burg im Städtekrieg von Reutlingen zerstört und verfiel. 1885 gab es erste Ausgrabungen. 1930 fanden unter der Führung von Konrad Albert Koch weitere Ausgrabungen statt.
Vermutlich stammte die Fürstäbtissin des freiweltlichen Damenstifts Buchau, Anna von Weinburg von der Ruine Stöffeln.[1]
Beschreibung
Die Burganlage bestand aus zwei Burgen mit einer dazwischenliegenden Vorburg, geteilt durch drei in den Felsen getriebenen Abschnittsgräben. Die westliche Vorderburg stammt aus dem 12. Jahrhundert, die östliche Hinterburg aus dem 13. Jahrhundert. Des Weiteren verfügte die Burg über einen Halsgraben, eine Schildmauer und einen quadratischen Bergfried auf einer Grundfläche von 6,35 mal 6,35 Meter und mit einer Mauerstärke von 1,5 Metern. Von der Anlage sind noch Wall-, Graben- und Mauerreste erhalten. Ehemalige Gebäude lassen sich nur noch vermuten.
Literatur
- Wolfgang Achnitz (Hrsg.): Der Ritter mit dem Bock. Konrads von Stoffeln „Gauriel von Muntabel“ (= Texte und Textgeschichte. Bd. 46). Neu herausgegeben, eingeleitet und kommentiert. Niemeyer Tübingen 1997, ISBN 3-484-36046-1 (Zugleich: Münster, Universität, Dissertation, 1992/1993).
- Christoph Bizer: Oberflächenfunde von Burgen der Schwäbischen Alb. Ein Beitrag zur Keramik- und Burgenforschung (= Forschungen und Berichte der Archäologie des Mittelalters in Baden-Württemberg. Bd. 26). Herausgegeben vom Regierungspräsidium Stuttgart – Landesamt für Denkmalpflege. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-8062-2038-7, S. 137–140.
- Konrad Albert Koch: Die Stöffelburg und Gönningen. Blätter des Schwäbischen Albvereins Jg. 43 (1931), Spalte 97–100.
- Max Miller, Gerhard Taddey (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 6: Baden-Württemberg (= Kröners Taschenausgabe. Band 276). 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 1980, ISBN 3-520-27602-X.
- Günter Schmitt: Burgenführer Schwäbische Alb. Band 4: Alb Mitte-Nord. Wandern und entdecken zwischen Aichelberg und Reutlingen. Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach an der Riß 1991, ISBN 3-924489-58-0, S. 351–358.
Einzelnachweise
- Bernhard Theil: Das (freiweltliche) Damenstift Buchau am Federsee (= Germania Sacra. NF Bd. NF 32: Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. = Das Bistum Konstanz. Bd. 4). de Gruyter, Berlin u. a. 1994, ISBN 3-11-014214-7, S. 221.