Rudolf von Roerdansz

Rudolf Johann Friedrich Roerdansz, a​b 1887 von Roerdansz (* 29. Januar 1828 i​n Pleß; † 9. August 1892 i​n Klosters) w​ar ein preußischer General d​er Artillerie.

Leben

Herkunft

Er w​ar der Sohn d​es preußischen Premierleutnants Karl Heinrich Roerdansz (1793–1831) u​nd dessen Ehefrau Marie Charlotte Sophie, geborene Pfaff (1808–1877). Sein Vater h​atte sich a​ls Sekondeleutnant i​m Schlesischen Ulanenregiment während d​er Befreiungskriege a​m 18. Februar 1813 d​en Orden Pour l​e Mérite erworben.

Militärkarriere

Roerdansz besuchte d​ie Bürgerschule i​n seiner Heimatstadt u​nd absolvierte d​ann die Kadettenanstalten i​n Wahlstatt u​nd Berlin. Anschließend w​urde er a​m 27. Mai 1845 a​ls Sekondeleutnant d​em 29. Infanterie-Regiment d​er Preußischen Armee i​n Koblenz überwiesen. Schon b​ald wechselte e​r die Waffengattung u​nd wechselte z​ur Artillerie. 1859 w​urde er a​ls Lehrer a​n der Vereinigten Artillerie- u​nd Ingenieurschule u​nd als Mitglied d​er Artillerie-Prüfungskommission n​ach Berlin versetzt. 1861 wirkte e​r an d​er Kriegsakademie a​ls Lehrer.

Vom 6. April 1872 b​is 5. Juni 1874 leitete Roerdansz d​ie Vereinigte Artillerie- u​nd Ingenieurschule i​n Berlin.[1]

Am 2. April 1887 w​urde Roerdansz z​um Generalinspekteur d​er Fußartillerie ernannt u​nd am 20. Dezember 1887 für s​eine langjährigen Verdienste d​urch Kaiser Wilhelm I. i​n den erblichen preußischen Adelsstand erhoben.[2] Unter Verleihung d​es Roten Adlerordens I. Klasse m​it Eichenlaub w​urde Roerdansz a​m 8. April 1890 m​it der gesetzlichen Pension z​ur Disposition gestellt.

Er verstarb während e​iner Reise i​n der Schweiz a​n einem Herzschlag u​nd wurde i​n Davos beigesetzt.

Familie

Roerdansz hatte sich am 25. Oktober 1859 in Dover mit der Pfarrerstochter Maria Katharina Ward (1829–1860) verheiratet. Sie starb kurz nach der Geburt ihres ersten Kindes. Auch der Sohn Henry Rudolf Hermann starb kurz darauf. Nach ihrem Tod heiratete er am 8. Mai 1862 in Berlin Ernestine Magdalena Rosa Weigelt (1842–1896). Sie war die Tochter des Generalleutnants Gustav Weigelt (1819–1876). Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor:

  • Gustav Ernst Heinrich (* 18. Juli 1865 in Berlin; † Dezember 1923 in Hamburg), preußischer Major ⚭ 1885 Leontine Charlotte Kumberg (* 16. Dezember 1863)
  • Heinrich Hugo Alwin (* 12. März 1865 in Berlin; † 11. August 1914), zuletzt preußischer Major und Bataillonskommandeur im Füsilier-Regiment „General-Feldmarschall Prinz Albrecht von Preußen“ (Hannoversches) Nr. 73
  • Kathinka (Käthchen) Henriette (* 27. Oktober 1867 in Erfurt), Journalistin und Schriftstellerin

Werke

  • 1863, Theorie der Kriegs-Fuhrwerke, Digitalisat
  • 1863, Balistik

Literatur

Einzelnachweise

  1. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 23–25.
  2. A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 55.
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