Rudolf Hornegg
Rudolf Hornegg (* 10. März 1898 in Wien-Hietzing;[1] † 3. Jänner 1984 ebenda; ab 1919[2] bürgerlicher Name Carl Schönfeldt, geboren als Carl Reichsgraf von Schönfeldt, auch als Carl Graf Schönfeldt-Hornegg bekannt[3]) war ein österreichischer Rundfunksprecher und Fernsehmoderator.
Leben
Carl[4] „Rudolf Hornegg“ Schönfeldt war der Sohn von Rudolf (Reichsgraf von) Schönfeldt (1864–1950), einem k.k. Beamten unter anderem im Fürsorgeministerium, das am 1. Jänner 1918 den Betrieb aufnahm. Seine Großmutter war die Schauspielerin Luise Neumann, seine Urgroßmutter die Schauspielerin Amalie Haizinger. Er wuchs in der Steiermark auf und betätigte sich vor seiner Karriere bei Hörfunk und Fernsehen als Schriftsteller.
In der Zwischenkriegszeit arbeitete Hornegg bei der deutschen Filmgesellschaft Ufa. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war er Mitarbeiter beim Sender Rot-Weiß-Rot, dem Radiosender der amerikanischen Besatzer in Österreich, und war danach Rundfunksprecher beim Österreichischen Rundfunk (ORF).
Hornegg gilt als der erste Quizmaster beim ORF; er moderierte von 1958 bis 1974 die österreichische Version der Sendung Quiz 21. Darin stellte er die Fragen von der leichten „Einser-“ bis zur „Elferfrage“. Die Spielkarten mit den Fragen pflegte er mit den Worten „Jetzt machen wir eine ordentliche Mischkulanz!“ zu vermischen.[3] Im Februar 1963 kommentierte er den Wiener Opernball, der dem zeitgenössischen Spiegel-Artikel zufolge live in Eurovision, damals natürlich in schwarz-weiß, übertragen wurde. Seine zweite Ehefrau Christl „Gräfin“ Schönfeldt war damals die erste Opernball-Organisatorin. Mit ihr gemeinsam erfand Schönfeldt-Hornegg[3] die erfolgreiche TV-Sendung Spaziergang in die Vergangenheit. Nach dem Ende seiner Moderatorentätigkeit arbeitete er für die Quiz-Sendereihe Risiko als Juror und Gestalter von Quizfragen.
Bis zum Jahr 1939 war das Schloss Hornegg in der Steiermark in seinem Besitz.[5][6] Seine Grabstätte befindet sich am Grinzinger Friedhof (Gr. 29/Reihe 3/Nr. 4) in Wien.
Aus einer erster Ehe mit Carmen geb. Sackermann (1905–1927) ging die Tochter Sybil Gräfin Schönfeldt hervor, die eine österreichisch-deutsche Schriftstellerin und Journalistin wurde. Seine Ehefrau starb mit knapp 22 Jahren sieben Wochen nach der Geburt dieser Tochter.[7]
Literatur
- Die unteren Tausend feiern oben. Peter Brügge auf dem Wiener Opernball. In: Der Spiegel. Nr. 9, 1963, S. 55 ff. (online).
- Sedlacek am Mittwoch: Mit der „Elferfrage“ am Glatteis. In: Wiener Zeitung, 1. Februar 2006. Abgerufen am 19. Februar 2012.
- E. Wohlgemuth: Schönfeldt (Schönfeld). In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 11, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1999, ISBN 3-7001-2803-7, S. 79.
Einzelnachweise
- Die Herren von Horneck (ganz unten) in: Chronik der Marktgemeinde Preding. Abgerufen am 22. August 2017.
- Siehe Adelsaufhebungsgesetz vom 3. April 1919.
- Vgl. Sedlacek am Mittwoch in Wiener Zeitung, 1. Februar 2006.
- In manchen Quellen auch als Karl geschrieben, vgl. Der Spiegel, Heft 9/1963; sowie Die Herren von Horneck in: Chronik der Marktgemeinde Preding. Abgerufen am 22. August 2017.
- Schloss Hornegg. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl, abgerufen am 5. März 2022.
- Siehe auch Eintrag zu Schloss Hornegg im Austria-Forum
- Munzinger-Archiv