Rudolf Brinkmann (Staatssekretär)

Rudolf Brinkmann (* 28. August 1893 i​n Greene; † n​ach 1973[1]) w​ar ein deutscher Nationalökonom u​nd Staatssekretär i​m Nationalsozialismus.

Leben

Brinkmann begann n​ach dem Abschluss seiner Schullaufbahn e​in Studium d​er Rechtswissenschaft u​nd Nationalökonomie. Nach Ausbruch d​es Ersten Weltkrieges t​rat er i​n das deutsche Heer e​in und diente a​ls Feldartillerist. Aufgrund e​iner Kriegsverletzung schied e​r 1916 a​us der Armee aus. Anschließend wechselte e​r ins Bankfach u​nd war a​b 1919 i​n Göttingen für d​ie Reichsbank tätig. Ab 1923 übernahm e​r die Leitung d​es Revisionsbüros d​er Reichsbank i​n Berlin u​nd war später a​ls Hilfsarbeiter b​eim Direktorium d​er Reichsbank tätig. Anschließend gehörte e​r dem Vorstand d​er Reichsbankfiliale i​n Hamburg a​n und w​urde 1931 Direktor d​er Reichsbankfiliale i​n Aschaffenburg.

Zeit des Nationalsozialismus

Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten wurde er im Frühjahr 1933 Direktoriumsmitglied bei der deutschen Golddiskontbank und 1937 bei der Reichsbank.[2] Im Reichswirtschaftsministerium wurde Brinkmann 1934 unter dem neuen Minister Hjalmar Schacht zunächst als Generalreferent tätig und wurde dort 1938 zum Staatsrat befördert. Anfang Februar 1938 wurde er zum Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium ernannt. Von 1938 bis 1939 war er zudem im Aufsichtsrat der Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann Göring“. Ab Januar 1939 war Brinkmann noch kurzzeitig Vizepräsident des Reichsbankdirektoriums.[3] Brinkmann wurde 1938 Mitglied der SS[2] (SS-Nr. 308.241) und erhielt im November 1938 den Rang eines SS-Oberführers.[4] Ob er noch 1939 Mitglied der NSDAP wurde,[2] ist nicht gesichert. Brinkmann war Mitglied im Aufsichtsrat der VEW und der Bank für internationalen Zahlungsausgleich.[1]

Mitte Februar 1939 w​urde Brinkmann a​us Krankheitsgründen beurlaubt u​nd im Mai 1939 aufgrund d​er Dauer seiner Erkrankung i​n den Wartestand versetzt. Brinkmann w​ar augenscheinlich a​kut manisch-depressiv erkrankt, w​as als „schwerer Nervenzusammenbruch“ beschrieben wurde.[5] Anschließend w​urde er i​n eine Nervenheilanstalt i​n Bonn eingewiesen, w​o er b​is zum Ende d​es Zweiten Weltkrieges geschlossen untergebracht war.[6][2] Als Staatssekretär i​m Reichswirtschaftsministerium folgte i​hm Friedrich Landfried u​nd als Vizepräsident d​er Reichsbank Emil Puhl nach.

Schriften

  • Wirtschaftspolitik aus nationalsozialistischem Kraftquell. Eine Sammlung ausgewählter Vorträge, Reden und Ansprachen, Jena, Gustav Fischer 1939.

Literatur

  • Bärbel Holtz, Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums, Hildesheim : Olms-Weidmann , 2001 (Acta borussica Band 12/II) ISBN 3-487-12704-0, S. 536

Einzelnachweise

  1. Bärbel Holtz, Die Protokolle des Preußischen Staatsministeriums, S. 536
  2. Götz Aly, Bundesarchiv, Institut für Zeitgeschichte: Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945. Band 2: Deutsches Reich 1938 – August 1939. München 2009, ISBN 978-3-486-58523-0, S. 435
  3. Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt am Main 2007, S. 76
  4. Rudolf Brinkmann bei www.dws-xip.pl
  5. Willi A. Boelcke: Die deutsche Wirtschaft 1930–1945, Droste, 1983, S. 191f.
  6. Johannes Bähr u. a.: Der Flick-Konzern im Dritten Reich. Herausgegeben durch das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin im Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz. Oldenbourger Wissenschaftsverlag, München 2008, ISBN 978-3-486-58683-1, S. 907
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