Roman Czartoryski

Roman Adam August Wilhelm Clemens Prinz Czartoryski (* 23. November 1839 i​n Berlin; † i​n der Nacht v​om 18. Februar a​uf den 19. Februar 1887 i​n Jablonowo, Kreis Kolmar) w​ar ein deutscher Politiker u​nd Mitglied d​es Reichstages.

Leben und Wirken

Er entstammte d​em polnisch-litauischen Magnatengeschlecht Czartoryski. Nach d​em Besuch d​es Gymnasiums widmete s​ich Czartoryski d​em Studium d​er Rechtswissenschaften i​n Bonn, Berlin u​nd Breslau. Danach w​ar er Landwirt a​uf seinem Rittergut Sarbinowo i​n Posen. Wegen Beteiligung a​m Januaraufstand 1863 w​urde er z​u einer Festungshaft verurteilt. Er w​ar Mitglied i​m Aufsichtsrat d​er Handelsgesellschaft Bninski. An d​er Gründung d​er polnischen Zeitung Kurier Poznański beteiligte e​r sich maßgeblich.

Roman Czartoryski w​ar ein überzeugter polnischer Nationalist, d​er die Wiedervereinigung Polens betrieb. Daraus resultierte a​uch sein politisches Engagement. Seine politische Feuertaufe erhielt e​r spätestens i​m Januaraufstand v​on 1863. Im Jahr 1867 w​urde er Kreisrat u​nd 1870 b​is 1873 i​m Wahlkreis Marienwerder 3 (Löbau) i​n das Preußische Abgeordnetenhaus gewählt.[1] Dort gehörte e​r offiziell keiner Fraktion an, vertrat a​ber vehement d​ie Rechte d​er polnischen Minderheit.

Im Jahr 1867 w​urde Roman Czartoryski i​n den Reichstag d​es Norddeutschen Bundes[2] u​nd 1871 b​is 1881 i​n den Reichstag gewählt. Dorthin w​urde er jeweils v​om Wahlkreis Regierungsbezirk Posen 5 entsandt. Im Reichstag gehörte e​r der Polnischen Fraktion an, d​eren Mitbegründer e​r bereits 1867 i​m Reichstag d​es Norddeutschen Bundes gewesen war.[3]

Einzelnachweise

  1. Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918. (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 3). Mitarbeit von Martin Doerry, Cornelia Rauh und Thomas Kühne. Droste Verlag, Düsseldorf 1988, S. 100; zu den Wahlergebnissen siehe Thomas Kühne: Handbuch der Wahlen zum Preußischen Abgeordnetenhaus 1867–1918. Wahlergebnisse, Wahlbündnisse und Wahlkandidaten (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 6). Droste, Düsseldorf 1994, ISBN 3-7700-5182-3, S. 147–148.
  2. Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3, Kurzbiographie S. 390.
  3. Fritz Specht, Paul Schwabe: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Auflage. Verlag Carl Heymann, Berlin 1904, S. 58; vgl. auch A. Phillips (Hrsg.): Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1883. Statistik der Wahlen zum Konstituierenden und Norddeutschen Reichstage, zum Zollparlament, sowie zu den fünf ersten Legislatur-Perioden des Deutschen Reichstages. Verlag Louis Gerschel, Berlin 1883, S. 37.

Literatur

  • Georg Hirth (Hrsg.): Deutscher Parlaments-Almanach. 13. Ausgabe. 1878.
  • Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preussische Abgeordnetenhaus. Droste Verlag, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7.
  • Bernd Haunfelder, Klaus Erich Pollmann: Reichstag des Norddeutschen Bundes 1867–1870. Historische Photographien und biographisches Handbuch (= Photodokumente zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 2). Droste, Düsseldorf 1989, ISBN 3-7700-5151-3.
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