Roderich Straub

Roderich Straub (* 11. Mai 1847 i​n Stockach; † 7. November 1925 i​n Freiburg i​m Breisgau) w​ar ein s​eit 1873 i​m badischen Staatsdienst stehender Jurist u​nd Landeskommissär, vergleichbar m​it einem heutigen Regierungspräsidenten.

Familie

Roderich Straub w​ar der Sohn d​es Bürgermeisters u​nd Rechtsanwalts Sebastian Straub i​n Stockach u​nd der Kreszentia geborene Wech. Er heiratete a​m 4. Juni 1881 i​n Meßkirch Sophia Theresia geborene Ostner (* 15. Juli 1861 i​n Meßkirch; † 15. September 1943 i​n Freiburg i​m Breisgau), Tochter d​es fürstlich fürstenbergischen Forstverwalters Albert Ostner u​nd der Franziska geborene Roder. Aus dieser Ehe entstammen v​ier Kinder: Roderich (* 12. August 1886), Gertrud (* 2. August 1887), Sophie (* 5. September 1888) u​nd Martha (* 17. Dezember 1890).

Ausbildung

Nach d​em Besuch d​es Lyzeums Karlsruhe u​nd des Lyzeums i​n Konstanz, w​o er a​m 12. August 1865 d​as Abitur ablegte, begann e​r ab d​em Wintersemester 1865/66 d​as Studium d​er Rechtswissenschaften a​n der Universität Heidelberg. Nach d​em Wechsel a​n die Universität München u​nd die Universität Freiburg, schloss e​r sein Studium i​m Wintersemester 1868/69 a​n der Universität Heidelberg ab. Nach d​em erfolgreich abgelegten ersten Staatsexamen w​urde er a​m 2. März 1871 Rechtspraktikant. Während seiner weiteren Ausbildung durchlief e​r folgende Stationen: Volontär b​eim Amtsgericht Stockach, Sekretär b​eim Kreis- u​nd Hofgericht Karlsruhe, Volontär b​eim Bezirksamt Stockach. Das zweite Staatsexamen l​egte er a​m 21. Mai 1873 m​it der Note hinlänglich erfolgreich ab.

Laufbahn

  • 23. Juni 1873 Sekretär und Gehilfe des Staatsanwalts beim Kreisgericht Mosbach
  • 4. Mai 1874 Gehilfe beim Amtsgericht Ettenheim
  • 1. November 1874 Gehilfe beim Amtsgericht Rastatt
  • 15. Juli 1875 Aushilfe bei den Amtsgerichten Pforzheim und Lörrach
  • 29. September 1875 Aushilfe beim Amtsgericht Konstanz
  • 1. Dezember 1875 Gehilfe beim Amtsgericht Radolfzell und ab dem 20. Januar 1876 beim Amtsgericht Überlingen
  • Juni 1876 Aushilfe beim Amtsgericht Heidelberg und ab dem 29. Juli 1876 beim Amtsgericht Konstanz
  • 24. Januar 1877 Amtmann beim Bezirksamt Heidelberg
  • 7. Oktober 1880 Amtmann und Amtsvorstand beim Bezirksamt Bonndorf und dort am 24. April 1883 zum Oberamtmann befördert
  • 25. Oktober 1883 Amtsvorstand beim Bezirksamt Achern
  • 18. Oktober 1891 Amtsvorstand beim Bezirksamt Bruchsal und dort am 9. September 1896 zum Geheimen Regierungsrat ernannt
  • 18. Juli 1898 Ministerialrat im Ministerium des Innern und dort am 13. September 1902 zum Geheimen Oberregierungsrat ernannt
  • 2. Januar 1907 Landeskommissär für die Kreise Konstanz, Villingen und Waldshut mit Sitz in Konstanz.
  • 9. April 1910 zum Geheimen Regierungsrat 2. Klasse ernannt und am 15. Mai 1918 in den Ruhestand versetzt

Politische Betätigung

Roderich Straub war 1889/90, 1891/92, 1893/94, 1895/96, 1897/99 und 1899/1900 Abgeordneter der Badischen Ständeversammlung für den Wahlbezirk 2 (Amt Meßkirch und Orte des Amtsbezirks Stockach) des 10. bis 15. Landtags. 1898 erlosch sein Mandat infolge Beförderung nach Paragraph 40a der badischen Verfassung, anschließend wurde er wiedergewählt. Straub gehörte der Nationalliberalen Partei an.

Nebentätigkeiten (Auswahl)

  • 9. September 1878 akademischer Disziplinarbeamter bei der Universität Heidelberg
  • 5. November 1891 Vorsitzender des Aufsichtsrates am Männerzuchthaus Bruchsal
  • 27. Oktober 1898 bis 1900 Staatskommissar bei der Versicherungsanstalt Baden in Karlsruhe
  • 15. November 1900 bis 1907 Schiffahrtsbevollmächtigter bei der Zentralkommission für die Rheinschiffahrt
  • 1900 bis 1907 Mitglied des Verwaltungsrates der Beamtenwitwenkasse (Fürsorgekasse für Gemeindebeamte)

Auszeichnungen

Literatur

  • Bernd Breitkopf: Die alten Landkreise und ihre Amtsvorsteher. Die Entstehung der Landkreise und Ämter im heutigen Landkreis Karlsruhe. Biographien der Oberamtmänner und Landräte von 1803 bis 1997. Verlag Regionalkultur, Ubstadt-Weiher 1997, ISBN 3-929366-48-7, S. 178–180.
  • Wolfram Angerbauer (Red.): Die Amtsvorsteher der Oberämter, Bezirksämter und Landratsämter in Baden-Württemberg 1810 bis 1972. Herausgegeben von der Arbeitsgemeinschaft der Kreisarchive beim Landkreistag Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 1996, ISBN 3-8062-1213-9. S. 551–552
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