Robert Ryan
Robert Ryan (* 11. November 1909 in Chicago, Illinois als Robert Bushnell Ryan; † 11. Juli 1973 in New York City) war ein US-amerikanischer Schauspieler.[1]
Leben
Seine ersten Erfolge feierte Ryan am Dartmouth College als Bester seiner Schule im Boxen. Nach seinem Abschluss 1932 arbeitete er in unterschiedlichen Gelegenheitsjobs: als Heizer auf einem Schiff, als Hilfsarbeiter und auf einer Ranch in Montana. Im Showbusiness versuchte Ryan zunächst, als Bühnenautor Fuß zu fassen, war aber gezwungen, in seinen eigenen Stücken als Schauspieler aufzutreten. Ende der 1930er Jahre nahm er Schauspielunterricht und erhielt in den 1940er Jahren erste kleine Filmrollen. Während des Zweiten Weltkriegs diente er beim US Marine Corps.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Marine Corps begann für den über 1,90 Meter großen Mann seine produktivste und erfolgreichste Zeit als Schauspieler. 1947 entstand unter der Regie von Edward Dmytryk der Spielfilm Im Kreuzfeuer. Für seine Darstellung des Mörders Montgomery wurde Ryan 1948 für den Oscar in der Kategorie Bester Nebendarsteller nominiert. Seinen letzten Auftritt hatte er in der Eugene-O’Neill- Verfilmung The Iceman Cometh mit Lee Marvin in der Hauptrolle unter der Regie von John Frankenheimer.
1939 heiratete er Jessica Cadwalader, einer ehemaligen Schauspielerin, mit der er bis zu ihrem Krebstod im Mai 1972 verheiratet war.[2] Sie hatten miteinander zwei Söhne und eine Tochter. Ryan starb, etwas über ein Jahr nach seiner Frau, am 11. Juli 1973 im Alter von 63 Jahren an Lungenkrebs.
Filmografie (Auswahl)
- 1940: Die scharlachroten Reiter (North West Mounted Police)
- 1940: Golden Gloves
- 1943: Ohne Rücksicht auf Verluste (Bombardier)
- 1943: Tender Comrade
- 1943: The Sky’s the Limit
- 1944: Ledernacken (Marine Raiders)
- 1947: Die Frau am Strand (The Woman on the Beach)
- 1947: Im Kreuzfeuer (Crossfire)
- 1947: Eine Göttin auf Erden (Down to Earth)
- 1948: Berlin-Express
- 1948: Der Junge mit den grünen Haaren (The Boy With Green Hair)
- 1948: Akt der Gewalt (Act of Violence)
- 1949: Gefangen (Caught)
- 1949: Ring frei für Stoker Thompson (The Set-Up)
- 1949: The Woman on Pier 13
- 1950: Die schwarze Lawine (The Secret Fury)
- 1950: Born to be Bad
- 1951: Stählerne Schwingen (Flying Leathernecks)
- 1951: Das Syndikat; auch: Gangster (The Racket)
- 1952: On Dangerous Ground
- 1952: Fluch der Verlorenen (Horizons West)
- 1952: Vor dem neuen Tag (Clash by Night)
- 1952: Beware My Lovely
- 1953: Verhängnisvolle Spuren (Inferno)
- 1953: Die Stadt unter dem Meer (City Beneath the Sea)
- 1953: Nackte Gewalt (The Naked Spur)
- 1954: Ihre zwölf Männer (Her Twelve Men)
- 1955: Stadt in Angst (Bad Day at Black Rock)
- 1955: Tokio-Story (House of Bamboo)
- 1955: Drei Rivalen (The Tall Men)
- 1955: Flucht nach Burma (Escape to Burma)
- 1956: Zurück aus der Ewigkeit (Back from Eternity)
- 1956: Die Furchtlosen (The Proud Ones)
- 1957: Tag ohne Ende (Men in War)
- 1958: Gottes kleiner Acker (God’s Little Acre)
- 1958: Das Leben ist Lüge (Lonelyhearts)
- 1959: Wenig Chancen für morgen (Odds Against Tomorrow)
- 1959: Titanen (Ice Palace)
- 1959: Tag der Gesetzlosen (Day of the Outlaw)
- 1960: Die rote Schwadron (The Canadians)
- 1961: König der Könige (King Of Kings)
- 1962: Der längste Tag (The Longest Day)
- 1962: Die Verdammten der Meere (Billy Budd)
- 1965: Spione unter sich (The Dirty Game)
- 1965: Die letzte Schlacht (Battle of the Bulge)
- 1965: Einmal wird abgerechnet (The Crooked Road)
- 1966: Die gefürchteten Vier (The Professionals)
- 1967: Ein Tag zum Kämpfen (Custer of the West)
- 1967: Das dreckige Dutzend (The Dirty Dozen)
- 1967: Die fünf Geächteten (Hour of the Gun)
- 1967: Mehr tot als lebendig (Un minuto per pregare, un istante per morire)
- 1968: Schlacht um Anzio (Anzio)
- 1969: The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz (The Wild Bunch)
- 1969: Kapitän Nemo (Captain Nemo and the Underwater City)
- 1971: Lawman
- 1972: Treibjagd (La course du lièvre à travers les champs)
- 1972: Lolly Madonna XXX
- 1973: Der Mann ohne Vaterland (The Man Without a Country)
- 1973: Unternehmen Staatsgewalt (Executive Action)
- 1973: The Iceman Cometh
- 1973: Revolte in der Unterwelt (The Outfit)
Auszeichnungen
- 1948: Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller für Im Kreuzfeuer[3]
- 1963: Nominierung für den British Academy Film Award in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Die Verdammten der Meere
- 1970: Golden-Laurel-Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller für The Wild Bunch – Sie kannten kein Gesetz
- 1973: National Board of Review Award in der Kategorie Bester Schauspieler für The Iceman Cometh (posthum verliehen)
- 1974: Kansas City Film Critics Circle Award in der Kategorie Bester Nebendarsteller für The Iceman Cometh (posthum verliehen)
- 1974: Special Award in der Kategorie Bester Nebendarsteller bei den National Society of Film Critics Awards (posthum verliehen)[4]
Literatur
- Gregor Hauser, Peter L. Stadlbaur: Präriebanditen: Die packende Welt der B-Western. Verlag Reinhard Marheinecke 2018, ISBN 978-3-932053-98-6. S. 164–166.
Weblinks
- Robert Ryan in der Internet Movie Database (englisch)
- Manohla Dargis: Robert Ryan’s Quiet Furies. The New York Times, 5. August 2011
- Film Noir Icon Robert Ryan in: Chicagoreader
Einzelnachweise
- Biographische Daten von Robert Ryan in: Current Biography Yearbook: 1964 – Band 24, von H.W. Wilson Company, 1964, Seite 365
- Jessica Dorothea Cadwalader Ryan (1914-1972) –... Abgerufen am 16. Februar 2022.
- Oscar-Nominierung für Robert Ryan in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ bei der Verleihung 1948 für Im Kreuzfeuer
- Auszeichnungen für Robert Ryan bei der IMDB