Rifugio Guide del Cervino
Das Rifugio Guide del Cervino ist eine Schutzhütte in den Walliser Alpen. Sie liegt in einer Höhe von 3480 m s.l.m. zwischen dem Seitental Valtournenche im Aostatal und dem Plateau Rosa. Die Staatszugehörigkeit der Hütte ist umstritten, traditionell und aus italienischer Sicht liegt die Hütte in Italien in der Gemeinde Valtournenche, aus Schweizer Sicht in der Schweiz in der Gemeinde Zermatt.
Rifugio Guide del Cervino | ||
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Die Schutzhütte Rifugio Guide del Cervino. | ||
Lage | An der Testa Grigia; Aostatal, Italien bzw. Wallis, Schweiz; Talort: Valtournenche bzw. Zermatt | |
Gebirgsgruppe | Walliser Alpen | |
Geographische Lage:, (CH) | 45° 56′ 2″ N, 7° 42′ 29,3″ O (620904 / 86957) | |
Höhenlage | 3480 m s.l.m. | |
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Besitzer | Società Guide del Cervino | |
Erbaut | 1989 | |
Bautyp | Schutzhütte | |
Übliche Öffnungszeiten | ganzjährig | |
Beherbergung | 36 Betten, 0 Lager |
Sie gehört der 1865 gegründeten italienischen Società Guide del Cervino (frz. Société des guides du Cervin – Vereinigung der Bergführer am Matterhorn). Die Hütte wird ganzjährig von einem Pächter bewirtschaftet und hat 36 Betten (keine Massenlager).
Das Plateau Rosa ist von Breuil-Cervinia mit einer Seilbahn über die Station Testa Grigia beim Theodulpass erreichbar. Von Zermatt erreicht man das Plateau Rosa via Trockener Steg entweder mit der Luftseilbahn Klein Matterhorn oder mit dem Schlepplift Gandegg.
Grenzstreit
Die Grenze zwischen Italien und der Schweiz ist am Standort der Hütte durch die Wasserscheide definiert. Diese hat sich durch das Abschmelzen von Schneemassen und Gletschern verändert (Globale Erwärmung). Nach Schweizer Ansicht steht die Hütte nun zu zwei Dritteln auf Schweizer Gebiet; Italien bestreitet dies. Die Grenzkommissionen beider Länder verhandeln den Fall.[1] Eine Entscheidung wird bis Ende 2020 erwartet, bis dahin sind Baumaßnahmen im umstrittenen Gebiet nur mit Zustimmung beider Länder erlaubt.[2]
Aufstieg
Die Schutzhütte kann binnen 4½ Stunden von Breuil-Cervinia erreicht werden.
Tourenmöglichkeiten
Übergänge
- Übergang zur Schutzhütte Rifugio Ottorino Mezzalama (3004 m).
- Übergang zur Schutzhütte Rifugio Guide della Val d’Ayas (3425 m).
- Übergang zur Theodulhütte (3327 m).
- Übergang zur Gandegghütte (3030 m).
- Übergang zur Monte-Rosa-Hütte (2795 m).
- Übergang zur Biwakschachtel Bivacco Rossi e Volante (3750 m) am Rocce Nere.
Literatur
- Alois Draxler (Red.): Die Alpenvereinshütten. Band 3: Westalpen. Schutzhütten in der Schweiz, in Italien und in Frankreich. 1064 Schutzhütten und Biwakschachteln des CAF, CAI, SAC, NFS sowie zahlreicher anderer alpiner Vereinigungen und privater Bewirtschafter. 2. Auflage. Bergverlag Rother, München (i. e.: Ottobrunn) 2005, ISBN 3-7633-8091-4, S. 224–225.
- Eugen E. Hüsler: Bruckmanns Hüttenatlas Alpen. 2. Auflage. Bruckmann, München 2006, ISBN 3-7654-3987-8, S. 240.
Einzelnachweise
- Marc Zollinger: Die Schweiz und Italien streiten um die Landesgrenze im Hochgebirge. NZZ.ch, 13. April 2020.
- Stephan Rappo, Luigi Jorio, Ester Unterfinger: Wo Grenzen zwischen der Schweiz und Italien zerfliessen. swissinfo.ch, 17. Mai 2020, abgerufen am 4. Juni 2020.