Richard Vardigans
Richard Vardigans (* 1954 in Kent) ist ein britischer Dirigent, Pianist und Musikwissenschaftler.
Berufliche Entwicklung
Der gebürtige Engländer bekam bereits mit sechs Jahren Instrumentalunterricht. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Gillingham und der Spezialschule für Musik in Maidstone studierte er zunächst Musikwissenschaft und Dirigieren an der Universität Birmingham. Er setzte sein Studium dann im Fach Dirigieren als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes an der Hochschule der Künste Berlin sowie als Rothschild Stipendiat am RNCM in Manchester fort. In Siena wurde er 1979 Meisterschüler von Franco Ferrara.
Seit 1973 ist er als Dirigent, Pianist und Dozent tätig, zunächst an der Universität Birmingham, später in Manchester, Liverpool und bei der 1978 neu gegründeten Opera North in Leeds. Nach seiner Übersiedlung 1981 nach Deutschland hatte er zahlreiche Engagements als Solorepetitor, Kapellmeister und Chordirektor, beispielsweise in Osnabrück, Bielefeld, Wuppertal, Altenburg, Heidelberg und am Nationaltheater Mannheim. Er hat Das Geheimnis der Wolfsschlucht musikalisch aufbereitet.[1] Zuletzt wurde er 2000 zum Generalmusikdirektor der Erzgebirgischen Theater und Orchester GmbH in Aue und Annaberg-Buchholz ernannt. Er erarbeitete sich in dieser Zeit ein vielseitiges Repertoire in den Bereichen Konzert und Musiktheater.
Neben Auftritten als Pianist im Bereich der Kammermusik und zur Liedbegleitung sowie CD- und Studioaufnahmen (unter anderem für die BBC und den Niederländischen Rundfunk) gibt er seit vielen Jahren an unterschiedlichen Orten[2] Konzert- und Operneinführungen, bei denen die Nähe zum Publikum im Vordergrund steht.[3]
Repertoire (Auswahl)
2006 gründete Vardigans das Unternehmen „Talking about Opera“ – ein vielfältiges Angebot an Veranstaltungen rund um die Oper, die er sowohl fundiert als auch unterhaltsam allein am Klavier präsentiert. Erläutert werden Historisches, Hintergrund und Handlung. Folgende Werke standen bereits in vielen Städten Deutschlands und in Zusammenarbeit mit zahlreichen Kultureinrichtungen auf dem Programm[4]:
Musiktheater/Opern (Auswahl)
Seit 2008 besteht eine regelmäßige Zusammenarbeit mit dem Carl-Maria-von-Weber-Museum, wo er viele musikpädagogische Veranstaltungen für Kinder präsentiert. Dazu bietet er spezielle der Altersgruppe angepasste Variationen an wie Die Zauberkugel nach Webers Oper „Der Freischütz“, Prüfungsstress nach Mozarts Oper „Die Zauberflöte“, Hexe – allein zu Haus nach Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ oder Der geheimnisvolle Ritter nach Wagners Oper „Lohengrin“.[5]
Richards Ring
Im Jahre 2010 präsentierte Richard Vardigans zum ersten Mal in Dresden und Berlin seine eigene Komplettversion von Richard Wagners Der Ring des Nibelungen. Dabei wird die gesamte Tetralogie in drei Stunden allein am Klavier gestaltet – leicht gekürzt für Einsteiger und Eingeweihte. Im Jubiläumsjahr 2013 war Richard Vardigans mit Richards Ring u. a. in Dresden, Leipzig, Berlin, Osnabrück, Plauen, Zwickau und Mannheim zu erleben.
Ballett
Name des Komponisten | Name des Werks bzw. der Werke |
---|---|
Léo Delibes | Coppélia |
Sergei Prokofjew | Romeo und Julia |
Pjotr Tschaikowski | Schwanensee – Der Nussknacker |
Auszeichnungen und Ehrungen
1973 wurde er mit dem „Barber Scholarship“ der Universität Birmingham ausgezeichnet und war Preisträger beim Cheltenham Klavierwettbewerb. Ein Jahr später war er Preisträger beim Dudley National Piano Concerto competition.
Literatur
- Rita Görgen: Profile des Landkreises Annaberg. in: Edition Profile. Peter Becker Verlag, Annaberg 2003, ISBN 3-933322-47-2.
Weblinks
- Literatur von und über Richard Vardigans im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Talking about Opera, Website, abgerufen am 2. November 2017.
- Vimeo-Video-Portal: Ausschnitte aus dem Programm für Kinder und Familien, abgerufen am 22. Juni 2017.
- Mitschnitt vom 20. Mai 2017 Der fliegende Holländer, im Coselpalais Dresden, abgerufen am 22. Juni 2017
Einzelnachweise
- Staatstheater Cottbus: Das Geheimnis der Wolfsschlucht (Memento des Originals vom 4. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 6. Dezember 2013.
- Veranstaltungen - Oper mal anders. Abgerufen am 2. November 2017.
- Neue Osnabrücker Zeitung: Oper kann auch lustig sein, abgerufen am 2. November 2017.
- Repertoire - Oper mal anders. Abgerufen am 2. November 2017.
- Museen der Stadt Dresden: Museumspädagogisches Angebot – Vortrag, abgerufen am 2. November 2017.