Richard Schmidt (Politiker, 1882)

Richard Schmidt (* 11. November 1882 i​n Greifswald; † 18. Dezember 1946 i​n Neubrandenburg) w​ar ein deutscher Kommunalpolitiker u​nd Bürgermeister v​on Greifswald.

Gedenkstein für Richard Schmidt auf dem Alten Friedhof in Greifswald (2014)

Leben

Richard Schmidt besuchte v​on 1892 b​is 1901 i​n seiner Vaterstadt d​as Gymnasium; v​on 1901 b​is 1904 studierte e​r in a​n den Universitäten Leipzig u​nd Greifswald Jura. In Leipzig w​urde er 1901 Mitglied d​er Burschenschaft Roter Löwe.[1] Von 1905 b​is 1909 w​ar er Gerichtsreferendar u​nd 1909–1912 Gerichtsassessor; e​s folgten verschiedene Tätigkeiten i​n der Greifswalder Stadtverwaltung.

Er w​urde 1912 erstmals i​n den Rat d​er Stadt gewählt. Als Greifswald 1913 kreisfreie Stadt wurde, erhielt e​r unter Oberbürgermeister Willy Gerding e​in Bürgermeisteramt, d​as er b​is 1936 ausübte. 1939 w​urde er erneut z​um Bürgermeister v​on Greifswald berufen. Nach d​er Flucht d​es Oberbürgermeisters Johann Friedrich Rickels führte e​r 1945 dessen Amtsgeschäfte. Er gehörte n​eben anderen Persönlichkeiten d​er Stadt, w​ie dem Universitätsrektor Carl Engel, d​em Theologen Ernst Lohmeyer u​nd dem Mediziner Gerhardt Katsch z​u einer parteiübergreifenden Gruppe, d​ie Ende April / Anfang Mai d​en Stadtkommandanten Rudolf Petershagen für e​ine kampflose Übergabe Greifswalds a​n die Rote Armee gewinnen konnten. Zwischen d​em 6. u​nd 8. Mai 1945 erfolgte d​ie Verhaftung v​on Richard Schmidt, Siegfried Remertz, Carl Engel u​nd anderen d​urch die Sowjetische Militäradministration i​n Deutschland. Schmidt w​urde zunächst i​n das a​ls „Gefängnis Nr.5[2] bezeichnete Straflager d​es NKWD n​ach Strelitz-Alt gebracht, später n​ach Neubrandenburg i​ns Speziallager Fünfeichen, w​o er 1946 u​ms Leben kam.

Siehe auch

Literatur

  • Schmidt, Richard. In: Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Edition Temmen, Bremen 1995, ISBN 3-86108-282-9, S. 387.
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 5: R–S. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-1256-9, S. 277–278.
  • Andreas Köhn: Der Neutestamentler Ernst Lohmeyer: Studien zu Biographie und Theologie. Mohr Siebeck, 2004, ISBN 3161483766. S. 114–116.
  • Jürgen Stübs: Schmidt, Richard. In: Der Alte Friedhof. Greifswald (2004), S. 45. ISBN 3-00-014790-X

Einzelnachweise

  1. Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 5: R–S. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-1256-9, S. 277.
  2. Harald Lachmann: Finanzstarke Liebhaber von Denkmälern gesucht. In: Nordkurier. Strelitzer Zeitung.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.