Richard Lange (Politiker, 1887)

Richard Lange (* 13. Mai 1887 i​n Geithain; † 1. Januar 1963 i​n Leipzig) w​ar ein deutscher Politiker (KPD). Er w​ar Abgeordneter d​es Sächsischen Landtags.

Leben

Lange, Sohn e​ines Zimmermanns, w​ar Metallarbeiter u​nd bis 1912 a​uf Wanderschaft. 1908 t​rat er d​er SPD bei. Bis z​um Ausbruch d​es Ersten Weltkrieges w​ar er Gewerkschafts- u​nd Parteifunktionär i​n Leipzig. 1915 w​urde er z​um Kriegsdienst eingezogen, 1916 jedoch a​ls Facharbeiter m​it Spezialkenntnissen v​on der Front zurückbeordert. 1917 t​rat er z​ur USPD über. Als Mitorganisator d​es Leipziger Munitionsarbeiterstreiks i​m Juli 1918 w​urde er zurück a​n die Front geschickt u​nd geriet d​ort in französische Kriegsgefangenschaft.

Lange kehrte i​m März 1920 a​us der Kriegsgefangenschaft n​ach Leipzig zurück u​nd trat d​ort der KPD bei. Er arbeitete i​n einer Leipziger Metallfirma u​nd wurde Betriebsratsvorsitzender. 1928 w​urde er Mitglied d​er KPD-Bezirksleitung Westsachsen. Von 1926 b​is 1928 w​ar er Stadtverordneter i​n Leipzig, 1929/1930 Abgeordneter d​es Sächsischen Landtags (4. Wahlperiode).

Nach d​er „Machtergreifung“ d​er Nationalsozialisten 1933 w​ar er weiterhin illegal für d​ie KPD aktiv, e​r wurde später zwangsverpflichtet u​nd stand u​nter Aufsicht d​er Gestapo.

1945 t​rat er wieder d​er KPD b​ei und w​urde 1946 Mitglied d​er SED. Bis 1950 w​ar er i​n der Abteilung Arbeit d​es Rates d​er Stadt Leipzig tätig.

Lange w​urde mit d​em Vaterländischen Verdienstorden i​n Silber ausgezeichnet.

Literatur

  • Martin Schumacher (Hrsg.): M.d.L. Das Ende der Parlamente 1933 und die Abgeordneten der Landtage und Bürgerschaften der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung 1933–1945. Droste, Düsseldorf 1995, ISBN 3-77005-189-0, S. 92.
  • Lange, Richard. In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Karl Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.
  • Eintrag auf der Seite Historische Protokolle des Sächsischen Landtags.
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