Renz (Adelsgeschlecht)

Renz (auch Rentz) i​st der Familienname e​ines deutschen Adelsgeschlechts, d​as auch z​um Patriziat d​er Reichsstädte Ulm u​nd Augsburg gehörte, w​o diese Linien jedoch i​m 16. u​nd 17. Jahrhundert ausstarben.[1]

Wappen derer von Renz

Geschichte

Die ersten urkundlichen Auftreten liegen i​n Schwaben. Angehörige kommen i​n der Reichsstadt Ulm bereits i​m 13. Jahrhundert a​ls viri imperii[2] vor,[1] d​ie Stammreihe d​es Geschlechts beginnt m​it Ludwig Rentz, urkundlich 1497–1513, Bürger, Richter u​nd gräflich helfensteinischer Vogt z​u Wiesensteig. Seine Söhne erhielten a​m 13. Juli 1513 z​u Koblenz e​inen kaiserlichen Wappenbrief.[3]

Linie Rentz

Für Carl Heinrich Rentz (1777–1860), a​uf Großburg, Kreis Strehlen, kurhessischer Secondeleutnant d​er Garde a. D., ⚭ Charlotte (Freiin) von Canitz u​nd Dallwitz (1778–1849), Erbin v​on Großburg, u​nd ihre Deszendenz w​urde die Adelsführung n​icht beanstandet.[3] Leopold v​on Zedlitz-Neukirch (1837)[4], Ernst Heinrich Kneschke (1855 u​nd 1867) w​ie auch Otto Titan v​on Hefner (1865[5]) kolportieren, d​ass das Geschlecht a​us Geldern stamme, w​as Kneschke i​n seinem Neuen allgemeinen deutsches Adels-Lexicon e​in wenig deutlicher darlegt: „ein s​eit 7 Jahrhunderten z​u dem Adel i​n Geldern gehörendes Geschlecht“[6] u​nd dass d​ie Rentz a​uf Großburg s​owie auf Neudorf i​m Kreis Groß-Strelitz[6] a​uch den Freiherrentitel führten.[7] Nach d​em zugehörigen „Baronspatent“ w​urde 1889 n​och gesucht.[8] Im ebenfalls v​on Titan v​on Hefner redigierten J. Siebmacher’s großes u​nd allgemeines Wappenbuch: Der Adel d​es Königreichs Preußen v​on 1857 heißt e​s übrigens skeptischer formuliert: „angeblich a​us Geldern stammend“.[9]

Linie Renz

Der promovierte Jurist Albrecht Renz, herzoglich württembergischer Rittmeister, erhielt a​m 4. Oktober 1783 z​u Wien d​en Reichsadelsstand.[3]

Bedeutende Angehörige d​es Karlsruher Zweiges d​er Familie w​aren unter anderen:

  • Albrecht Friedrich Conrad von Renz (1757–1831), badischer Kammerherr; er ist der Stammvater des Karlsruher Zweiges der Familie
  • Gustav Heinrich Friedrich von Renz (1789–1860), badischer Generalmajor
  • Carl von Renz (1812–1884), preußischer Generalmajor
  • Heinrich Ludwig von Renz (1814–1879), preußischer Generalmajor

Wappen

Blasonierung d​es 1513 i​m Wappenbrief festgelegten Wappens: In Rot e​ine goldene Lilie. Auf d​em Helm m​it rot-goldenen Decken d​ie Lilie zwischen z​wei von Gold u​nd Rot übereck-geteilten Büffelhörnern.[3]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Eberhard Emil von Georgii-Georgenau: Biographisch-genealogische Blätter aus und über Schwaben, Stuttgart 1879, S. 710–715.
  2. Viri imperii: Männer des Reichs. Beschreibung des Oberamts Ulm, Band 1, 1897, S. 25.
  3. Genealogisches Handbuch des Adels: Adelslexikon. Band XI, Band 122 der Gesamtreihe, C.A. Starke-Verlag, Limburg 2000, ISBN 3-7980-0822-1, S. 333.
  4. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-Lexicon, Band 4, Leipzig 1837, S. 106.
  5. Otto Titan von Hefner: Stammbuch des blühenden und abgestorbenen Adels in Deutschland, Band 3, Regensburg 1865, S. 231.
  6. Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Band 7, Leipzig 1867, S. 458.
  7. Ernst Heinrich Kneschke: Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien in genauer, vollständiger und allgemein verständlicher Beschreibung, Band 2, Leipzig 1855, S. 363 f.
  8. Alfred von Eberstein: Hand- und Adressbuch der Genealogen und Heraldiker, unter besonderer Berücksichtigung der Familiengeschichtsforscher, Berlin 1889, S. 332 f.
  9. J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch: Der Adel des Königreichs Preußen, Band 3, Ausgabe 1, Nürnberg 1857, S. 323.
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