Reinstein (Adelsgeschlecht)

Die Familie d​er Reinstein w​ar ein fränkisches Adelsgeschlecht.

Wappen der Familie in Siebmachers Wappenbuch

Geschichte

Blick auf den Burgstall Reinstein, vermutete Stammburg des Geschlechts an einem Sporn des Rehbergs über dem Haseltal

Die Familie von Reinstein erscheint als Ministerialengeschlecht der Bischöfe von Würzburg vom 12. bis ins 16. Jahrhundert und findet sich auch unter den Würzburger Domherren. Ihre Stammburg (Burg Reinstein), eine Spornburg vermutlich aus dem 13. Jahrhundert, stand auf dem südlichen Bergsporn des Rehbergs in heutiger Schollbrunner Gemarkung (ehemals Michelriether Forst) oberhalb des Tal des Haslochbachs im Südspessart nördlich der Nickelsmühle. Sie werden dem Stamm der Reginbodonen zugerechnet.[1]

Sie w​aren u. a. Burgleute a​uf der Burg Homburg a​m Main. Gleichzeitig w​aren sie Besitzer d​er Vogtei über d​as Kloster Triefenstein, d​ie sie v​on der Neuenburg h​er kontrollierten. Prominenter Vertreter d​er Familie w​ar der Würzburger Bischof Iring v​on Reinstein-Homburg († 1265). Als Teil d​er reichsfreien Ritterschaft w​ar das Adelsgeschlecht i​n den Ritterkantonen Odenwald u​nd Rhön-Werra organisiert. Epitaphien d​er Reinsteiner befinden s​ich in d​er Kirche v​on Trennfeld[2]

Wappen

Der Wappenschild i​st waagrecht geteilt. Die o​bere Hälfte z​eigt einen schwarzen schreitenden Löwen, d​ie untere Hälfte e​ine silberne Hirschstange a​uf Rot. Die Helmdecken s​ind rot u​nd gold. Die Helmzier stellt e​inen Männerrumpf dar. Die Figur trägt e​inen Bart u​nd hat e​inen niedrigen hermelingestulpten Hut auf. Auch d​as Hirschhorn wiederholt s​ich als Motiv u​nd ist v​orne in d​ie Krempe d​es Hutes eingesteckt.

Siehe auch

Eine gleichnamige, n​icht verwandte Familie v​on Reinstein g​ab es i​n der Grafschaft Regenstein a​m Harz, m​it den Linien Blankenburg u​nd Heimburg.

Literatur

  • Cord Ulrichs: Vom Lehnshof zur Reichsritterschaft - Strukturen des fränkischen Niederadels am Übergang vom späten Mittelalter zur frühen Neuzeit. Franz Steiner Verlag Stuttgart, Stuttgart 1997, ISBN 3-515-07109-1.
  • Alfred Wendehorst: Das Bistum Würzburg Teil 2 – Die Bischofsreihe von 1254 bis 1455. In: Max-Planck-Institut für Geschichte (Hg.): Germania Sacra – Neue Folge 4 – Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz. Berlin 1969. ISBN 9783110012910. S. 3–13.

Einzelnachweise

  1. Adelsgenealogie Vom Main zur Burg Trifels - vom Kloster Hirsau zum Naumburger Dom - Auf hochmittelalterlichen Spuren des fränkischen Adelsgeschlechts der Reginbodonen
  2. Burgherren letzter Ruhestätte
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