Regensburgische Botanische Gesellschaft

Die Regensburgische Botanische Gesellschaft, vormals Königlich Bayerische Botanische Gesellschaft zu Regensburg, ist ein eingetragener Verein. Sie hat als Ziel die Pflege und Förderung der Botanik, insbesondere die Erforschung der heimischen Pflanzenwelt und sie unterstützt die Bestrebungen des Naturschutzes.

Geschichte

Die Gesellschaft wurde am 14. Mai 1790 durch David Heinrich Hoppe (1760–1846) gestiftet und ist die älteste noch bestehende botanische Vereinigung der Welt.[1] Die Gründung erfolgte unter freiem Himmel[2] auf dem Hoppefelsen, (Schutzfelsen Pentling) einem markanten Felsen im Naturschutzgebiet Max-Schultze-Steig. Einer der Mitgründer war der französische Botschafter am Reichstag in Regensburg Graf Debray, Duval. Der französische Text der von ihm damals dort angebrachten Erinnerungstafel erinnert noch heute an den Gründungsakt. Anlässlich des 100-jährigen Gründungsjubiläums und dann nochmals 1975 wurde die Tafel erneuert und ein deutscher Zusatztext angefügt. Der französische Text in deutscher Übersetzung lautet:

David Heinrich Hoppe
während einem seiner botanischen Ausflüge
von einem heftigen Gewitter überrascht,
.suchte Schutz unter diesen Felsen,
die er Schutzfelsen genannt hat.
Die Botanische Gesellschaft von Regensburg,
die er im Mai 1790 gründete,
hat ihm in Anerkennung
diese von Flora begünstigte Gegend geweiht.
F. G. DE BRAY C. DUVAL

Nachfolger von Hoppe als Präsident wurde von 1846 bis 1861 August Emanuel Fürnrohr.

Die Gesellschaft wurde vom damaligen Regensburger Landesherren Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg durch Schenkung des großen Gartens von Kloster St. Emmeram stark unterstützt. Dort wurde ab 1803 ein großer botanischen Garten unterhalten.[3] Ab 1791 wurde eine Fachbibliothek aufgebaut, welche 1805 216 Titel umfasste. 1974 kam die Botanische Gesellschaft in die Obhut der Universität Regensburg. Die Bibliothek wurde als Dauerleihgabe an die Hochschule übergeben.

Bekannte Mitglieder der Gesellschaft waren Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt und Justus von Liebig. Ehrenvorsitzender ist seit 1999 Andreas Bresinsky, 1. Vorsitzender ist seit 2007 Peter Poschlod.

Publikationen

  • Botanisches Taschenbuch für die Anfänger dieser Wissenschaft und der Apothekerkunst (Biodiversity Heritage Library), ab 1805 umbenannt in Neues Botanisches Taschenbuch für die Anfänger dieser Wissenschaft und der Apothekerkunst (Biodiversity Heritage Library).
    • Diese 1790 erstmals erschienene Zeitschrift war die erste botanische Zeitschrift Deutschlands.
  • Denkschriften der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft (Biodiversity Heritage Library), ab 1971 (Band 29) umbenannt in Hoppea, Denkschriften der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft.
    • Der erste Band der Denkschriften erschien 1792 mit dem Titel Geschichte der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft nebst einigen Aufsätzen, Reden und Abhandlungen. Die erste Abteilung des zweiten Bandes – gezählt als Band 1, Abteilung 1, kam 1815 auf den Markt. Die zweite Abteilung dieses Bandes erschien 1818, der dritte, als Band 2 gezählte Teil, im Jahr 1822.
  • Regensburger Mykologische Schriften.
    • Beiträge zur Floristik, Systematik und Ökologie der Pilze Deutschlands unter besonderer Berücksichtigung Regensburgs und Bayerns. Die Schriften werden seit 1993 von Andreas Bresinsky und Helmut Besl herausgegeben.

Literatur

  • Wolfgang Ilg: Die Regensburgische Botanische Gesellschaft, Regensburg 1984

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Lange Tradition des Wissens (Memento des Originals vom 6. Juni 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.regensburg.de
  2. Gründung (Memento des Originals vom 6. Juni 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bibliothek.uni-regensburg.de, abgerufen am 6. Juni 2014.
  3. Karl Bauer: Regensburg Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichte. MZ-Buchverlag in H. Gietl Verlag & Publikationsservice GmbH, Regenstauf 2014, ISBN 978-3-86646-300-4, S. 29 ff.
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