Reckersdorf

Reckersdorf (Regəschdorf[2]) i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Bruckberg i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Reckersdorf
Gemeinde Bruckberg
Höhe: 345 m ü. NHN
Einwohner: 25 (25. Mai 1987)[1]
Postleitzahl: 91590
Vorwahl: 09824
Reckersdorf
Haus Nr. 4: Ehemalige Mühle

Geografie

Durch den Weiler fließt der Haselbach, ein rechter Zufluss der Bibert, und ein namenloser Bach, der dort als rechter Zufluss in den Haselbach mündet. Im Nordwesten grenzt der Schleißwald an, 0,5 km östlich liegt der Haslacher Wald. Durch den Ort verläuft die Staatsstraße 2246, die nach Obereichenbach zur B 14 (6,5 km südwestlich) bzw. nach Bruckberg (1,5 km nordöstlich) führt.[3] Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.

Geschichte

Erstmals namentlich erwähnt w​urde der Ort 1295 a​ls „Reckersdorf“. Das Bestimmungswort d​es Ortsnamens i​st der Personenname Recker (abgeleitet v​on Redger), d​er als Gründer d​es Ortes anzunehmen ist.[2] 1313 verkaufte Albert v​on Vestenberg d​ie Gefälle e​ines Hofes a​n das Kloster Heilsbronn. Am 21. Dezember 1443 w​urde Reckersdorf i​n einer Urkunde erwähnt, m​it der d​ie Stadt Sankt Veit a​n der Glan, d​as damals z​um Bistum Bamberg gehörte, e​inem Wilhelm v​on Waldenfels u​nd seinen Brüdern u​nter anderem „ein g​ut zu Reckerstorff“ verlieh.[4]

Im 16-Punkte-Bericht d​es Oberamtes Ansbach v​on 1684 wurden für Reckersdorf 6 Mannschaften verzeichnet: 3 Anwesen unterstanden d​em Hofkastenamt Ansbach, 1 Anwesen d​em Klosterverwalteramt Heilsbronn, 1 Anwesen d​er Mendelschen Zwölfbrüderstiftung d​er Reichsstadt Nürnberg u​nd 1 Anwesen ursprünglich d​en Herren v​on Danngrieß z​u Vach, j​etzt Pfinzing. Das Hochgericht u​nd die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft übte d​as brandenburg-ansbachische Hofkastenamt Ansbach aus.[5]

Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts g​ab es i​n Reckersdorf 7 Anwesen u​nd ein Gemeindehirtenhaus. Das Hochgericht übte weiterhin d​as Hofkastenamt Ansbach aus. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte das brandenburg-ansbachische Vogtamt Bruckberg inne. Grundherren w​aren das Fürstentum Ansbach (Hofkastenamt Ansbach: 2 Höfe, 1 Mühlgut, 1 Leerhaus; Klosterverwalteramt Heilsbronn: 1 Hof), d​ie Mendelsche Zwölfbrüderhausstiftung (1 Hof) u​nd der Nürnberger Eigenherr von Haller (1 Hof).[6] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Ansbach.[7] Es g​ab zu dieser Zeit 7 Untertansfamilien, v​on denen 5 ansbachisch waren.[8][9]

Im Rahmen d​es Gemeindeedikts w​urde Reckersdorf d​em 1808 gebildeten Steuerdistrikt Bruckberg u​nd der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Bruckberg zugeordnet.[10]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 1: Bauernhaus, eingeschossiger Bau wohl noch des 17. Jahrhunderts mit Fachwerkgiebel[11]
  • Haus Nr. 4: Wassermühle, zweigeschossiger Bau des 18. Jahrhunderts mit Zwerchhaus

Einwohnerentwicklung

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 5047634838343347283225
Häuser[12] 971098555
Quelle [13][14][15][16][17][18][19][20][21][22][1]

Religion

Der Ort i​st seit d​er Reformation protestantisch. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession werden v​on der Kirchengemeinde St. Martin (Bruckberg) versorgt. Die Einwohner römisch-katholischer Konfession s​ind nach St. Bonifatius (Dietenhofen) gepfarrt.

Literatur

Commons: Reckersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 324 (Digitalisat).
  2. E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 157.
  3. Reckersdorf im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. G. Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit, Bd. 2, S. 269.
  5. Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 128, 2999. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 691.
  6. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 901.
  7. M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 981.
  8. Johann Bernhard Fischer: Reckersdorf. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 23 (Digitalisat).
  9. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 1, Sp. 443.
  10. Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
  11. G. P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach, S. 134. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  12. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
  13. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 74 (Digitalisat). Reckersdorf: 47 Einwohner, 8 Feuerstellen; Reckersdorfer Mühle: 3 E., 1 F.
  14. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 37 (Digitalisat).
  15. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 983, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1147, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1087 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1151 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1188 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1023 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 753 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 168 (Digitalisat).
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