Rebecca (2020)
Rebecca ist ein romantischer Mysteryfilm von Ben Wheatley, der am 21. Oktober 2020 in das Programm von Netflix aufgenommen wurde. Es handelt sich um eine Adaption des Romans Rebecca von Daphne Du Maurier.
Film | |
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Titel | Rebecca |
Originaltitel | Rebecca |
Produktionsland | Vereinigtes Königreich |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2020 |
Länge | 122 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12[1] |
Stab | |
Regie | Ben Wheatley |
Drehbuch | Jane Goldman, Joe Shrapnel, Anna Waterhouse |
Produktion | Tim Bevan, Eric Fellner, Nira Park |
Musik | Clint Mansell |
Kamera | Laurie Rose |
Schnitt | Jonathan Amos |
Besetzung | |
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Handlung
Nach einer Romanze in Monte Carlo mit dem gutaussehenden Witwer Maxim de Winter und einer schnellen Hochzeit kommt die frisch verheiratete junge Frau an der windgepeitschten englischen Küste in Manderley an, wo sich der imposante Familienbesitz ihres neuen Mannes befindet. Naiv und unerfahren beginnt sie, sich in ihr neues Leben einzugewöhnen, steht jedoch immer im Schatten von Maxims erster Frau, der eleganten Rebecca, deren eindringliches Erbe von der Haushälterin Mrs. Danvers am Leben erhalten wird.
Mit der Zeit beginnt sie, sich mit Mrs. Danvers scheinbar anzufreunden. Als die junge Mrs. de Winter schließlich einen Ball geben möchte, rät Mrs. Danvers ihr zu einem Kostüm nach Vorlage eines alten Gemäldes im Haus. Dieses ist jedoch eine Darstellung von Rebecca, weshalb alle anwesenden Gäste – insbesondere ihr Mann Maxime – verstört reagieren. Am Abend versucht Mrs. Danvers, Mrs. de Winter zum Suizid zu überreden.
Kurz darauf taucht plötzlich das verschollene Boot der bei einem Sturm ertrunkenen Rebecca auf, in welchem auch ihre Leiche gefunden wird. Angeblich wurde die Leiche jedoch schon einige Zeit nach ihrem Tod gefunden, was sich nun als Irrtum erweist. Dieser Umstand erregt Misstrauen gegen Maxime, der gegenüber seiner neuen Frau zugibt, Rebecca getötet und ihr Boot absichtlich beschädigt zu haben, um einen Unfall vorzutäuschen. Es kommt heraus, dass Rebecca allen nur die perfekte Frau vorgespielt hat, während Maxime sie gehasst hat. Sie hat ihn sogar betrogen und war mit dem Kind eines anderen schwanger. Um sich aus der Beziehung zu befreien, erschoss Maxime sie. Mrs. de Winter steht jedoch zu ihrem Mann und will sein Geheimnis bewahren.
Es folgt eine gerichtliche Untersuchung des Todes von Rebecca, bei der Anschuldigungen gegen Maxime erhoben werden. Außerdem gibt es Spannungen zwischen dem Liebhaber der toten Rebecca und Maxime, da dieser bereits lange von Mord ausgeht. Er erpresst Maxime, da er einen Brief von Rebecca besitzt, der Selbstmord ausschließt und damit Maxime belastet. Während der Verhandlung ist es aber Mrs. Danvers, die von dem Brief, dem Schweigegeld sowie der Schwangerschaft erzählt und Maxime so zum Hauptverdächtigen macht. Dieser wird verhaftet und Mrs. de Winter entlässt Mrs. Danvers. Sie begibt sich nach London zu dem Arzt, der Rebeccas Schwangerschaft bestätigt hatte, und stiehlt dort die Akte von Rebecca, in der jedoch keine Schwangerschaft erwähnt wird. Daher gibt sie die Akte zurück und bringt Motive für einen Suizid an: Rebecca hatte Krebs und wollte ihr Leiden beenden. Daraufhin wird Maxime freigelassen und die beiden kehren nach Manderley zurück. Rebeccas Liebhaber droht ihnen erneut. Mrs. Danvers zündet das Anwesen an und stürzt sich ins Meer.
Mrs. de Winter und Maxime reisen fortan herum und führen ein glückliches Leben fernab von Manderley.[2]
Produktion
Stab und Drehbuchentwicklung
Es handelt sich wie bei Alfred Hitchcocks Regiearbeit aus dem Jahr 1940 und einigen weiteren Fernsehproduktionen um eine filmische Adaption des Romans Rebecca von Daphne Du Maurier.[3]
Regie führte Ben Wheatley, während Jane Goldman Du Mauriers Roman für den Film adaptierte. Die Romanhandlung wird mit größerer Freiheit nacherzählt als in bisherigen Verfilmungen. Die Figuren und ihre Psychologie erscheinen, damit das Publikum sich leichter einfühlen kann, in modernerem Gewand und die bei Du Maurier und Hitchcock stark im Vordergrund stehenden Schauermotive entfallen.
Besetzung und Dreharbeiten
Der US-Amerikaner Armie Hammer und die Britin Lily James übernahmen die Hauptrollen von Maxim de Winter und seiner neuen Frau.[4] Hammers bedeutendste Filmrolle, die ihm eine Golden-Globe-Nominierung eingebracht hatte, war in 2017 die des Oliver in Call Me by Your Name; Lily James ist dem Publikum am besten aus der britischen Neuverfilmung von Krieg und Frieden (2016) bekannt, in der sie als Natascha Rostowa zu sehen war. Kristin Scott Thomas spielt die Haushälterin Mrs. Danvers.[5]
Die Außenaufnahmen für Manderley fanden auf dem Gelände von Cranborne Manor House in Dorset statt.[6]
Filmmusik und Veröffentlichung
Die Filmmusik wurde von Clint Mansell komponiert. Das Soundtrack-Album mit insgesamt 20 Musikstücken wurde am 23. Oktober 2020 von Lakeshore Records als Download veröffentlicht.[7]
Am 16. Oktober 2020 kam Rebecca in ausgewählte Kinos in den USA, in Irland und im Vereinigten Königreich.[8] Am 21. Oktober 2020 wurde der Film in das Programm von Netflix aufgenommen.[9]
Rezeption
Kritiken
Die Meinungen über den Film fielen gemischt aus,[10] auch wenn unter den Kritikern relative Einigkeit darüber bestand, dass Ben Wheatley mit Alfred Hitchcocks Verfilmung von Du Mauriers Roman eine hohe Messlatte zu überspringen hatte und die Vorlage zumindest nicht ruiniert hat.[11][12]
Auszeichnungen
British Academy Film Awards 2021
- Nominierung für das Beste Szenenbild (Sarah Greenwood & Katie Spencer)[13]
Weblinks
- Rebecca in der Internet Movie Database (englisch)
- Rebecca – Offizieller Trailer von Netflix bei YouTube (Video)
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Rebecca. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 201852/K).
- Christoph Schelb: Erster Trailer zur Netflix-Adaption von «Rebecca» mit Lily James, Armie Hammer und Kristin Scott Thomas. In: outnow.ch, 8. September 2020.
- Sein einziger oscarprämierter Film: Netflix legt "Hitchcock"-Klassiker neu auf. In: chip.de, 16. November 2018.
- Andrew Pulver: Lily James and Armie Hammer to star in Rebecca movie remake. In: The Guardian, 15. November 2020.
- Zack Sharf: The 30 Most Exciting Actor-Director Pairings Coming in 2020. In: indiewire.com, 13. Februar 2020.
- Where Netflix’s ‘Rebecca’ found its Manderley. In: Los Angeles Times. 21. Oktober 2020, abgerufen am 26. Oktober 2020.
- Soundtrack Album for Ben Wheatley’s Netflix Film 'Rebecca' to Be Released. In: filmmusicreporter.com, 8. Oktober 2020.
- Peter Bradshaw: Rebecca review – overdressed and underpowered romantic thriller. In: The Guardian, 15. Oktober 2020.
- https://outnow.ch/News/2020/09/08/Erster-Trailer-zur-Netflix-Adaption-von-Rebecca-mit-Lily-James-Armie-Hammer-und-Kristin-Scott-Thomas
- Rebecca. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 2. März 2022 (englisch).
- Peter Debruge: 'Rebecca' Review: Lily James and Armie Hammer Brighten Up a Brooding Classic in Netflix’s Overtly Romantic Remake. In: Variety, 14. Oktober 2020.
- https://www.empireonline.com/movies/reviews/rebecca-2020-2/
- Andreas Wiseman: BAFTA Nominations 2021: ‘Nomadland’ & ‘Rocks’ Lead Highly Diverse Field In: Deadline.com am 9. März 2021, abgerufen am 10. März 2021.