Real Madrid (Frauenfußball)

Real Madrid Femenino ist die Frauenfußballabteilung des spanischen Sportvereins Real Madrid. Die Sparte wurde am 1. Juli 2020 gegründet. Die erste Mannschaft bestreitet die Primera División.

Real Madrid
(Frauenfußball)
Basisdaten
Name Real Madrid Club de Fútbol
Sitz Madrid, Spanien
Gründung 2020
Farben weiß, blau/violett
Präsident Spanien Florentino Pérez
Website realmadrid.com
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Spanien Alberto Toril
Spielstätte Estadio Alfredo Di Stéfano
Plätze 6000
Liga Primera División
2020/21 2. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Geschichte

Real Madrid Frauenmannschaft im Januar 2021

Am 25. Juni 2019 verkündete Real Madrid die Absicht eine Frauenfußballsektion zu gründen. Hierfür wurde zunächst ein Abkommen mit dem Madrider Klub CD Tacón geschlossen, wonach letztere die Saison 2019/20 der Primera División noch als eigenständiger Verein, jedoch mit finanzieller Unterstützung von Real Madrid absolvierten. Zudem durfte CD Tacón in der Ciudad Real Madrid trainieren sowie seine Heimspiele bestreiten.[1] In jener Saison wurden bereits mehrere namhafte Spielerinnen verpflichtet, darunter die Schwedinnen Kosovare Asllani und Sofia Jakobsson, die Britin Chioma Ubogagu, die Brasilianerinnen Thaisa und Daiane oder die Deutsche Babett Peter. Am 15. September 2019 gab die Delegiertenversammlung von Real Madrid grünes Licht für die Inkorporierung von CD Tacón.[2] Der offizielle Einstieg Real Madrids in den Frauenfußball erfolgte demnach am 1. Juli 2020.[3]

Zur Saison 2020/21 verstärkte sich die Mannschaft zum einen mit den jungen spanischen Talenten Olga Carmona, Misa Rodríguez, Teresa Abelleira und Maite Oroz, zum anderen wurden auch routinierte Spielerinnen der Primera División verpflichtet, wie Ivana Andrés, Marta Corredera, Marta Cardona und Kenti Robles. Trainer David Aznar schaffte es eine kompakte Mannschaft zu formen die zwar nicht mit dem in jener Spielzeit überlegenen FC Barcelona mithalten konnte, jedoch auf Anhieb um die Startplätze für die UEFA Women’s Champions League kämpfte. Im Laufe des Wettbewerbes entwickelte sich ein spannendes Duell mit UD Levante um den zweiten Platz, in dem sich Real Madrid letztlich durchsetzten konnte. Damit gelang der Mannschaft in ihrer ersten Saison als Real Madrids Frauensektion die Qualifikation für die zweite Runde der Champions League 2021/22. In der Copa de la Reina scheiterte Real Madrid in jener Spielzeit im Viertelfinale nach Verlängerung am Lokalrivalen Madrid CFF.

In der zweiten Runde der Qualifikation zur Champions League 2021/22 bezwang Real Madrid überraschend den englischen Vizemeister Manchester City mit 2:1 nach Hin- und Rückspiel und zog damit in die Gruppenphase des kontinentalen Wettbewerbs ein.

Spiel- und Trainingsstätten

Das Estadio Alfredo Di Stéfano am 22. Dezember 2021 vor einem Meisterschaftsspiel der Frauenmannschaft gegen Sporting Huelva.

Real Madrids Frauenmannschaften verfügen in der Ciudad Real Madrid, dem Trainingsgelände des Vereins, über zwei Fußballfelder, dem Campo 10 und dem Campo 11, sowie auch über eigene Umkleide und Fitnessräumlichkeiten.[4] Als Wettbewerbsstadion für die erste Mannschaft diente in der Saison 2020/21, in der aufgrund der COVID-19-Pandemie keine Zuschauer erlaubt waren, das Campo 11. Am 31. August 2021 feierte die Frauenmannschaft im Zuge der Qualifikation zur Gruppenphase der UEFA Women’s Champions League ihr Debüt im 6000 Zuschauer fassenden Estadio Alfredo Di Stéfano, welches seither als Wettbewebsstätte für die erste Mannschaft dient.

Rivalitäten

Ebenso wie bei der Herrenmannschaft ist auch bei den Frauen das Duell mit dem Erzrivalen FC Barcelona, bekannt als El Clásico, von großer Rivalität geprägt. Während Real Madrid jedoch erst 2020 in den Frauenfußball einstieg, zählt die erste Mannschaft des FC Barcelona seit den 2010er-Jahren zu den erfolgreichsten Spaniens und so gestaltet sich das Duell zwischen den beiden Mannschaft bislang wenig ausgeglichen.

Das Aufeinandertreffen zwischen den Stadtrivalen Real Madrid und Atlético Madrid ist bei den Herren als Derbi madrileño bekannt und auch bei den Frauen vielbeachtet. Zwar kann Atlético bei den Damen auf eine wesentlich längere Geschichte und zahlreiche Erfolge zurückblicken, doch bereits in der Debütsaison konnte sich Real Madrid am 14. März 2021 im Rückspiel der Meisterschaft mit einem 0:1 Auswärtssieg erstmals gegen den Stadtrivalen durchsetzen[5] und beendete darüber hinaus die spanische Liga 2020/21 als Vizemeister elf Punkte vor den Rojiblancas.

Eine weitere Rivalität verbindet Real Madrid mit dem Frauenfußballklub Madrid CFF. Zwar wurde zweiterer vom Optik-Unternehmer Alfredo Ulloa, einem Vereinsmitglied von Real Madrid, gegründet und lehnt sich in den Vereinsfarben bewusst an die Königlichen an[6], doch lieferte sich die Mannschaft bereits mit CD Tacón hitzige Duelle und die Rivalität übertrug sich schließlich nach der Übernahme letzterer auch auf Real Madrids Frauensektion.

Personal

Kader zur Saison 2021/22

Stand: 11. Februar 2022[7]

Nr.Nat.NameGeburtstagim Verein seitVertrag bisletzter Verein
Tor
01SpanienMisa Rodríguez22. Juli 199920202022Deportivo La Coruña
24FrankreichMéline Gérard30. Mai 199020212023Betis Sevilla
Abwehr
02MexikoKenti Robles15. Februar 199120202024Atlético Madrid
04DeutschlandBabett Peter12. Mai 198820202022CD Tacón
05SpanienIvana Andrés (C)13. Juli 199420202022UD Levante
07SpanienOlga Carmona12. Juni 200020202022FC Sevilla
15SpanienClaudia Florentino10. März 199820202022Fundación Albacete
17SpanienMarta Corredera8. August 199120202023UD Levante
18SpanienLucía Rodríguez24. Mai 199920212023Real Sociedad
20SpanienRocío Gálvez15. April 199720212023UD Levante
23DanemarkSofie Svava11. August 200020222024VfL Wolfsburg
Mittelfeld
03SpanienTeresa Abelleira9. Januar 200020202024Deportivo La Coruña
06FrankreichAurélie Kaci19. Dezember 198920202022CD Tacón
08SpanienMaite Oroz25. März 199820202025Athletic Bilbao
21SpanienClaudia Zornoza20. Oktober 199020212023UD Levante
Sturm
09SchwedenKosovare Asllani29. Juli 198920202022CD Tacón
10SpanienEsther González8. Dezember 199220212023UD Levante
11SpanienMarta Cardona26. Mai 199520202022Real Sociedad
12SpanienLorena Navarro11. November 200020202023CD Tacón
14SpanienNahikari García10. März 199720212023Real Sociedad
16DanemarkCaroline Møller19. Dezember 199820212023Inter Mailand
22SpanienAthenea del Castillo24. Oktober 200020212023Deportivo La Coruña
28SpanienPaula Partido12. März 20052020eigene Jugend
34SpanienCarla Camacho12. Mai 20052020eigene Jugend
37SpanienSara Martín16. Oktober 20042020eigene Jugend
1 auch im Kader der zweiten Mannschaft

Kaderveränderungen in der Saison 2021/22

Zugänge
Zeitpunkt Spieler Abgebender Verein
Sommerpause/VorbereitungAthenea del CastilloDeportivo La Coruña
Rocío GálvezUD Levante
Nahikari GarcíaReal Sociedad
Méline GérardBetis Sevilla
Esther GonzálezUD Levante
Caroline MøllerInter Mailand
Lucía RodríguezReal Sociedad
Claudia ZornozaUD Levante
Winter-TransferfensterSofie SvavaVfL Wolfsburg
Abgänge
Zeitpunkt Spieler Aufnehmender Verein
Sommerpause/VorbereitungDaianeMadrid CFF
Sara EzquerroFC Levante Las Planas
Yohana GómezRayo Vallecano
Sofia JakobssonFC Bayern München
Jessica MartínezFC Sevilla
Samara OrtizBrøndby IF
ThaisaAS Rom
Chioma UbogaguTottenham Hotspur
Winter-TransferfensterMalena OrtizServette FC Chênois Féminin

Trainer- und Betreuerstab

Nat.NameFunktion
SpanienAlberto TorilCheftrainer
SpanienIrene FerrerasCo-Trainerin
SpanienÓscar GasparTorwarttrainer
SpanienAntonio CaballeroFitnesstrainer
SpanienEugenio BuzaRehatrainer
SpanienDaniel PérezSpielanalyst
SpanienNoelia MoralesDelegierte

Spielerinnen mit den meisten Einsätzen und Toren

Die folgenden Tabellen enthalten alle Pflichtspiele für Real Madrid, neben den Ligabegegnungen sind auch Einsätze in nationalen und internationalen Pokalbewerben angegeben (Stand: 31. Juli 2021).

Einsätze
Name Zeitraum Spiele
01 Frankreich Aurélie Kaci 2020–0000 35
02 Spanien Teresa Abelleira 2020–0000 34
Spanien Marta Cardona 2020–0000 34
Schweden Sofia Jakobsson 2020–2021 34
05 Mexiko Kenti Robles 2020–0000 33
06 Spanien Ivana Andrés 2020–0000 32
Spanien Misa Rodríguez 2020–0000 32
08 Spanien Maite Oroz 2020–0000 31
09 Spanien Marta Corredera 2020–0000 30
Schweden Kosovare Asllani 2020–0000 30
fett = noch aktiv
Tore
Name Zeitraum Tore
01 Schweden Kosovare Asllani 2020–0000 17
02 Spanien Marta Cardona 2020–0000 14
03 Schweden Sofia Jakobsson 2020–2021 8
04 Spanien Lorena Navarro 2020–0000 7
05 Spanien Olga Carmona 2020–0000 5
Frankreich Aurélie Kaci 2020–0000 5
Paraguay Jessica Martínez 2020–2021 5
08 Spanien Teresa Abelleira 2020–0000 3
09 Spanien Ariana Arias 2020–0000 2
Spanien Marta Corredera 2020–0000 2
Mexiko Kenti Robles 2020–0000 2
England Chioma Ubogagu 2020–2021 2
fett = noch aktiv

Trainerhistorie

Zeitraum Trainer
2020–2021Spanien David Aznar
2021–Spanien Alberto Toril

B-Mannschaft und Nachwuchsteams

Real Madrid verfügt über eine B-Mannschaft, die ihr Debüt in der Saison 2020/21 in der Division Preferente de Fútbol Femenino, der höchsten Spielklasse des Madrider Regionalverbandes, feierte. Das Team belegte den ersten Platz und stieg zur Spielzeit 2021/22 in die Primera División Nacional, der dritten Spielklasse in Spanien, auf.

Real Madrid verfügt darüber hinaus über U-19- und U-16-Mannschaften. Diese bestreiten mit den Spielklassen Preferente de Fútbol Femenino Juvenil (U-19) bzw. Preferente de Fútbol Femenino Cadete (U-16) die jeweils höchsten Divisionen ihrer Altersklasse.

Commons: Real Madrid (Frauenfußball) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Official Announcement. In: realmadrid.com. 25. Juni 2019, abgerufen am 25. Juni 2019 (englisch).
  2. Ya es oficial: los socios del Real Madrid aprueban la absorción del CD Tacón. In: okdiario.com. 15. September 2019, abgerufen am 27. Juni 2020 (spanisch).
  3. Comunicado Oficial. In: realmadrid.com. 1. Juli 2020, abgerufen am 1. Juli 2020 (spanisch).
  4. Informe Anual 2020-2021. (PDF; 34,7 MB) In: realmadrid.com. 19. November 2021, S. 234, 235, abgerufen am 22. Januar 2022 (spanisch).
  5. Atlético 0 - Real Madrid femenino 1: resumen, goles y resultado. In: As. 14. März 2021, abgerufen am 22. Januar 2022 (spanisch).
  6. "Fundé el club porque mi hija no podía jugar en el Real Madrid". In: As. 26. Mai 2017, abgerufen am 22. Januar 2022 (spanisch).
  7. Kader der Saison 2021/22. In: realmadrid.com. Abgerufen am 15. Januar 2022.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.