Rauli
Der Rauli (Nothofagus alpina), auch Rauli-Scheinbuche oder Rauli-Südbuche genannt, ist eine Laubbaumart aus der Gattung der Scheinbuchen in der Familie der Scheinbuchengewächse (Nothofagaceae). Chilenische Namen für diesen Baum sind raulí und ruilío.
Rauli | ||||||||||||
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Raulí (Nothofagus alpina). | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Nothofagus alpina | ||||||||||||
(Poepp. & Endl.) Oerst. |
Beschreibung
Der Rauli ist ein sommergrüner Baum, der an den Naturstandorten Wuchshöhen bis 40 m erreicht, in Europa knapp 30 m. Die Baumkrone ist bei jungen Bäumen schmal und quirlig mit dicken ansteigenden Ästen. Die Krone älterer Bäume ist breit kegelförmig. Die Rinde des Stammes ist dunkelgrün, am jungen Baum noch mit vielen Lentizellen; im Alter ist die Rinde grünlichgrau mit gleichmäßig verteilten braunen Rissen, die sich bis in die stärkeren Äste fortsetzen. Die Zweige sind grün, später dunkelbraun und sehr rau durch den Besatz mit kleinen Warzen. Die Knospen sind kastanienbraun, schmal kegelförmig und etwa 1 Zentimeter groß. Die 4 bis 8 cm langen Blätter mit gelbem Stiel besitzen 15–18 deutliche vertiefte Nervenpaare. Die Herbstfärbung ist goldgelb bis karminrot.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 26.[1]
Verbreitung
Der Rauli ist in Zentralchile sowie in der westargentinischen Provinz Neuquén heimisch[2] und wächst vor allem im Übergang zwischen feuchten Subtropen und gemäßigtem Klima.
Der Baum ist in Mitteleuropa winterhart. Der Rauli ist ungewöhnlich starkwüchsig und wird deshalb im forstlichen Versuchsanbau auch in Deutschland gepflanzt.
Systematik
Die beiden Botaniker Eduard Friedrich Poeppig und Stephan Ladislaus Endlicher stellten die Pflanze 1838 in die Gattung der Buchen (Fagus), indem sie die beiden Taxa Fagus alpina und Fagus procera aufstellten.[3] Beide Taxa wurden 1871 durch den dänischen Botaniker Anders Sandøe Ørsted in die Gattung der Scheinbuchen (Nothofagus) verschoben und bekamen die Taxa Nothofagus alpina und Nothofagus procera.[4] Heute ist Nothofagus alpina das gültige Taxon und Nothofagus procera lediglich ein Synonym. Weitere Synonyme für die Art sind:
Holz
Diese Baumart produziert ein graues bis rotbraunes Holz. Es ist geeignet für mittlere Beanspruchungen im Innenausbau, für Möbel, Drechslerarbeiten. Es ist leicht zu bearbeiten und gut zu polieren, jedoch nicht witterungsbeständig.
Literatur
- Alan Mitchell, übersetzt und bearbeitet von Gerd Krüssmann: Die Wald- und Parkbäume Europas: Ein Bestimmungsbuch für Dendrologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg und Berlin 1975, ISBN 3-490-05918-2.
Belege
- Nothofagus alpina bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Nothofagus alpina im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- Nov. gen. sp. pl. 2:69, t. 196 und 197. 1838.
- Bidr. Egefam. 24. 1871; Kongel. Danske Vidensk. Selsk. Skr., Naturvidensk. Math. Afd. ser. 5, 9:354. 1873.
- Linnaea 29:43. 1858.
- Ann. K. K. Naturhist. Hofmus. 11:163. 1896.
Weblinks
- Beschreibung der Rauli-Südbuche mit Illustration. (span.)
- Beschreibung der Rauli-Südbuche mit Bildern. (span.)
- Rauli-Südbuche Illustration. (span.)
- Nothofagus alpina in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: González, M., 1998. Abgerufen am 24. April 2014.