Rathaus Bützow
Das Rathaus von Bützow wurde 1849 errichtet. Es befindet sich im Zentrum von Bützow direkt am Marktplatz des Stadtkerns in unmittelbarer Nähe der gotischen Stiftskirche.
Geschichte
Ab etwa 1229 erfolgte die planmäßige Anlage der Stadt Bützow, die 1236 das Stadtrecht erhielt.
Von 1847 bis 1849 wurde nach den Plänen des Landesbaumeisters Susemihl im neugotischen Tudorstil das neue Rathaus erbaut. 21.526 Taler mussten für den Neubau aufgebracht werden. Ein etwas pompöser Eingangsteil mit Balkon und einer vorgelagerten Freitreppe erinnert an die Zeit, als Bützow Residenz der Schweriner Bischöfe war. Die Ziertürmchen an den Ecken und am Eingangsportal erhielten deshalb auch als Krönung Bischofsmützen. Das ursprünglich flache Dach wurde bald schon durch ein schieferbedecktes Walmdach ersetzt, das an den Rändern durch eine Attika verdeckt wurde.
Das Rathaus wurde um 1995 gründlich saniert.
Der Gänsebrunnen (1981) von Walther Preik vor dem Rathaus steht als Symbol für eine von Wilhelm Raabe niedergeschriebene belustigende Novelle. 1794 verkündete Bürgermeister Hane, dass die Gänse auf den Straßen nicht mehr frei herumlaufen dürften, da „das unreglementierte Dasein der Gänse dem Volk ein gefährliches jakobinesches Beispiel“ geben würde. Raabe illustrierte die Novelle Die Gänse von Bützow mit Vergleichen zur Französischen Revolution, bei der der Stadtadvokat dem Danton, der Schulmeister dem Robespierre, das Kaffeekränzchen dem Jakobinerklub, die Honnoratiorenstube im Gasthaus dem Palais Royal und die Befreiung der „verhafteten Gänse“ dem Sturm auf die Bastille gleichgesetzt wurden.
Literatur
- Hartmut Brun, Theodor Müller: Rathäuser in Mecklenburg-Vorpommern; Hinstorff-Verlag, Rostock, 2001, ISBN 3-356-00912-5