Rainer M. Holm-Hadulla
Rainer Matthias Holm-Hadulla (* 22. September 1951 in Peine[1]) ist ein deutscher Psychiater, Psychotherapeut und Psychoanalytiker.
Leben
Holm-Hadulla studierte nach dem Abitur, das er im Oktober 1970 in Wetzlar erhielt[1], Medizin und Philosophie an den Universitäten Marburg, Rom und Heidelberg.[2] Er absolvierte 1973 das Physikum in Marburg und schloss es 1976 mit dem Staatsexamen in Heidelberg ab.[1] Von 1976 bis 1978 war er als Medizinalassistent tätig.[1] 1978 wurde er bei Heinrich Schipperges in Heidelberg promoviert.[1] Von 1979 bis 1986 war Holm-Hadulla im Rahmen seiner Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie als Assistenz-, Stations- und Oberarzt sowie in der Lehre am Klinikum der Universität Heidelberg tätig.[3]
Holm-Hadulla war von 1986 bis 2016[2] Leitender Arzt der Psychosozialen Beratung für Studierende an der Universität Heidelberg.[4] 1996 wurde er in Heidelberg habilitiert.[5] Ende 2002 wurde Holm-Hadulla zum außerplanmäßigen Professor für Psychotherapeutische Medizin[6] der Universität Heidelberg ernannt.[7] Im Jahr 2009 wurde Holm-Hadulla an das Internationale Kolleg Morphomata, Center for Advanced Studies an der Universität zu Köln berufen.[8] 2010 erfolgte eine Berufung an das Marsilius-Kolleg, Center for Advanced Studies an der Universität Heidelberg.[9] 2011 erfolgte eine Berufung als "Investigador Adjunto" an die Universidad Diego Portales, Santiago de Chile.[10] Im gleichen Jahr wurde Holm-Hadulla zum Gastprofessor an der Popakademie Baden-Württemberg in Mannheim ernannt. Er nahm darüber hinaus Gastprofessuren in Südamerika und China wahr. Im Jahre 2015 wurde er in die Academia Argentina de Ciencias, Psychoanálisis y Psiqiuatría berufen.[11] Er ist Lehranalytiker in der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPA).[12]
Holm-Hadulla führt seit 2017 eine Privatpraxis für Beratung, Coaching und Psychotherapie und lehrt weiterhin an der Universität Heidelberg und an verschiedenen psychotherapeutischen Ausbildungsinstituten.[6]
Seine Forschungsschwerpunkte sind Beratung, Psychotherapie und Kreativität.[6]
Schriften
Autor
- Überlegungen zu „Kranksein“ und „Persönlichkeit“ in den frühen klinischen Studien und der „Ersten Psychologie“ Sigmund Freuds. 1978 (Dissertation, Universität Heidelberg, 1978).
- Psychische Störungen von Studierenden und ihre Behandlung. 1995 (Habilitationsschrift, Universität Heidelberg, 1996).
- Die psychotherapeutische Kunst. Hermeneutik als Basis therapeutischen Handelns. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1997, ISBN 3-525-45802-9.
- Englisch: The Art of Counseling and Psychotherapy. Revised and expanded English edition. Karnac Books, London/New York 2004, ISBN 1-85575-946-2.
- Kreativität. Konzept und Lebensstil. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2005; 3., aktualisierte Auflage 2010, ISBN 978-3-525-49073-0.
- Leidenschaft. Goethes Weg zur Kreativität. Eine Psychobiographie. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2008; 3., erweiterte Auflage 2019, ISBN 978-3-525-40669-4.
- Spanisch: La pasión: el camino de Goethe hacia la creatividad. Editorial Universidad Diego Portales, Santiago de Chile 2011, ISBN 978-956-314-137-5
- Italienisch: Passione. Il cammino di Goethe verso la creatività. Una psicobiografia. Mimesis Edizioni, Milano 2016, ISBN 978-8857-53234-9.
- Englisch: Goethe’s Path to Creativity. A Psycho-Biography of the Eminent Politician, Scientist and Poet. Routledge, London/New York 2019, ISBN 978-1-138-62604-1.
- Kreativität zwischen Schöpfung und Zerstörung. Konzepte aus Kulturwissenschaften, Psychologie, Neurobiologie und ihre praktischen Anwendungen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, ISBN 978-3-525-40433-1.
- Integrative Psychotherapie. Zwölf exemplarische Geschichten aus der Praxis. Klett-Cotta, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-608-89158-4; erweiterte und überarbeitete Neuauflage: Integrative Psychotherapie. Ein schulenübergreifendes Modell anhand von exemplarischen Geschichten aus der Praxis. Psychosozial, Gießen 2021, ISBN 978-3-8379-3057-3.
- Englisch: The Recovered Voice. Tales of Practical Psychotherapy. Karnac Books, London/New York 2017, ISBN 978-1-78220-398-8.
Herausgeber
- Kreativität. Springer, Berlin 2000, ISBN 3-540-67757-7 (online).
- Psychische Schwierigkeiten von Studierenden. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-45896-7.
- mit Andreas Draguhn: Die vielen Gesichter der Depression. Winter, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-825-36440-3.
- mit Gunnar Duttge, Jürgen L. Müller, Melanie Steuer: Verantwortungsvoller Umgang mit Cannabis. Universitätsverlag, Göttingen 2017, ISBN 978-3-86395-328-7 (online)
- mit Joachim Funke, Michael Wink: Intelligenz – Theoretische Grundlagen und praktische Anwendungen. Heidelberg University Publishing, Heidelberg 2021, ISSN 2509-7822 (online)
Weblinks
Einzelnachweise
- Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Medizinische Fakultäten: Jahrbuch der Dissertationen 1978. Ruprecht-Karls-Universität, Heidelberg 1978, S. 5.
- Lebenslauf, Website von Rainer M. Holm-Hadulla, abgerufen am 27. Mai 2012.
- Personal und Vorlesungsverzeichnis der Universität Heidelberg.
- Psychosoziale Beratung für Studierende (PBS), Website der Universität Heidelberg, abgerufen am 27. Mai 2012.
- Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender. 22. Ausgabe (2009). Bd. 2, S. 1710.
- Person, Website von Rainer M. Holm-Hadulla, abgerufen am 27. Mai 2012.
- Personalien 10/2002, Presse, Website der Universität Heidelberg, 31. Oktober 2002, abgerufen am 27. Mai 2012.
- Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 20. Oktober 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- http://www.marsilius-kolleg.uni-heidelberg.de/fellows/holm-hadulla.html
- http://www.ediciones.udp.cl/?s=holm-hadulla
- http://accspyp.blogspot.de
- Find a Colleague (Memento des Originals vom 12. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Website der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung, abgerufen am 27. Mai 2012.