Rachel Nergård
Rachel Linda Birgitta Nergård (* 13. November 1972 in Musken) ist eine norwegische Pädagogin, Sprachaktivistin und ehemalige Kommunalpolitikerin. Sie gehört dem Volk der Samen – genauer dem Stamm der Lule Sámi – an und engagiert sich für den Erhalt der samischen Sprache und Kultur.
Leben
Sie kam als jüngstes von vier Kindern des Paares Andreas Paulus Andreassen Nergård (* 1945) und Sigrid Knutsen (* 1943) in Musken, einer Ortschaft in der Kommune Tysfjord, zur Welt und hat einen Bruder sowie zwei Schwestern. Sie studierte an der Hochschule in Bodø. Sowohl im September 1993 als auch im September 1997 kandidierte Nergård bei den Sameting-Wahlen. Dabei stand sie für die ausschließlich im Wahlkreis Midtre Nordland antretende Midtre Nordland Samepolitiske Parti jeweils auf Listenplatz 8, verpasste allerdings bei beiden Wahlen den Einzug in das Parlament der Samen.[1]
Nergård arbeitete zunächst als Lehrerin für samische Sprache in der Schule von Drag (Kommune Hamarøy), ehe sie im Jahr 2004 in den nordschwedischen Ort Gällivare zog.[2] Dort ist sie in gleicher Funktion tätig.[3][4] Im Februar 2013 publizierte sie ein lulesamisches Lern- und Lesebuch für Erstklässler, dass erstmals im Kulturzentrum Árran in Drag öffentlich vorgestellt wurde.[4] Darüber hinaus engagiert sie sich in den jährlichen lulesamischen Aktionswochen in ihrem Heimatort Musken[5] und gehörte im September 2018 zu den Mitorganisatoren des minoritetsspråksfestivalen, eines in Gällivare veranstalteten Festivals für die Minderheitensprachen Sami und Meänkieli.[6]
Rachel Nergård hat vier Töchter. Im Jahr 2001 wurde sie im Rahmen des Projektes „Das Rote Sofa“ vom deutschen Fotokünstler Horst Wackerbarth porträtiert.[7]
Einzelnachweise
- Archiv der Wahllisten zu den Sameting-Wahlen. Abgerufen auf nsd.no (Norwegian Centre for Research Data) am 28. Dezember 2020.
- Julia Palo: „Maja Kuoljok“. Am 8. September 2020 auf mynewsdesk.com/se/gallivare-naringsliv-ab (Gällivare Näringsliv). Abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Åsa Lindstrand: „Bad ska stärka samiskan“. Am 23. Oktober 2015 auf samefolket.se (Samefolket). Abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Børge Strandskog: „Lesebok for de yngste – og noen voksne“. Am 18. Februar 2013 auf nord-salten.no (Nord Salten). Abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Geir Smelror: „Årets lulesamiske happening“. Am 26. Juli 2012 auf nord-salten.no (Nord Salten). Abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Åsa Lindstrand: „Festivalen har kommit för att stanna“. Am 12. November 2018 auf samefolket.se (Samefolket). Abgerufen am 28. Dezember 2020.
- Horst Wackerbarth: Die Rote Couch. Gruner + Jahr, Hamburg, 2003, ISBN 3-570-19429-9, Seiten 222–223.