Růžovský vrch
Der Růžovský vrch, auch Růžák (deutsch Rosenberg) ist die Bergdominante in der rechtselbischen Böhmischen Schweiz (619,1 m n.m.) in Tschechien. Seine fast kreisrunde Kegelform macht ihn zu einem der typischsten Vertreter der Bergwelt Nordböhmens. Der obere Teil des Berges wird aus Basalt gebildet, während am Fuß auch Sandstein zu finden ist. Die Flanken des Berges sind mit einem fast urwaldartigen Laubwald bewachsen, in dem vor allem die mächtigen Buchen und Ahorne beeindrucken. Seit 1973 steht der Berg als Nationales Naturreservat unter Naturschutz, seit dem Jahr 2000 liegt der Berg in der Kernzone des Nationalparks Böhmische Schweiz.
Růžovský vrch | ||
---|---|---|
Růžovský vrch (Rosenberg), vom Noldenberg gesehen | ||
Höhe | 619,1 m n.m. | |
Lage | Tschechien | |
Gebirge | Böhmische Schweiz | |
Koordinaten | 50° 49′ 58″ N, 14° 19′ 52″ O | |
| ||
Typ | Kegelberg | |
Gestein | Basalt | |
Erschließung | Bau des ersten Aussichtsturms 1881 |
Lage und Umgebung
Der Růžovský vrch befindet sich im rechtselbischen Teil des Elbsandsteingebirges, ungefähr 10 km nordöstlich von Děčín (Tetschen). Am Fuß des Berges befinden sich die Gemeinden Růžová (Rosendorf) und Srbská Kamenice (Windisch-Kamnitz). Nördlich des Berges – inmitten ausgedehnter Wälder – befindet sich das kleine Dorf Kamenická Stráň (Kamnitzleiten), welches für seine gut erhaltenen Umgebindehäuser bekannt ist.
Geschichte
Schon im Jahre 1881 wurde ein erster hölzerner Aussichtsturm auf dem Gipfel errichtet. Kurz darauf entstand auch ein kleines hölzernes Berggasthaus. Ein Blitzschlag vernichtete den Aussichtsturm, so dass schon im Jahre 1893 ein Neubau errichtet werden musste. Auch dieser Turm existierte nur wenige Jahre, im Jahr 1903 warf ein Sturm den Turm einfach um. Der dann im Jahre 1904 errichtete neue Turm existierte dann immerhin bis 1936. Die berühmte Aussicht zog zu dieser Zeit viele Touristen an, bis zu 10000 Besucher jährlich wurden auf dem Berg gezählt. Als im Jahre 1931 die Bergwirtschaft abbrannte, begann der Niedergang als touristische Attraktion. Nach 1945 kamen nur noch wenige Wanderer auf den Berg, erst seit der politischen Wende 1989 steigt der Besucherstrom wieder. Vor allem für Naturliebhaber ist der Rosenberg heute ein Ziel.
Floristische Besonderheiten
Neben den mächtigen Buchen und Ahornen prägen im Gipfelbereich auch einige alte Bergulmen den urwaldartigen Waldbestand. Wie überall in Europa sind auch diese Bäume vom Ulmensterben betroffen. Berühmt ist der Berg jedoch für die seltenen Pflanzen am Fuße dieser Bäume. Typisch sind u. a.: Neunblättrige Zahnwurz, Zwiebelzahnwurz, Waldveilchen, Echter Seidelbast, Gemeiner Schneeball, Frühlings-Platterbse.
Aussicht
Eine Aussicht vom Gipfel ist heute kaum mehr möglich. Nur in den Wintermonaten öffnet sich der Blick nach Norden in die Böhmische Schweiz.
Wege zum Gipfel
- Günstigster Ausgangspunkt ist die Gemeinde Růžová (Rosendorf). In der Ortsmitte an der wiederaufgebauten barocken Kirche beginnt die gelb markierte Route.
- Der vielleicht schönste Weg zum Rosenberg beginnt in Vysoká Lípa (Hohenleipa), führt an der einstigen Grundmühle vorüber, berührt Kamenická Stráň (Kamnitzleiten), um dann jäh zum Gipfel hinaufzuführen.
- Ein weiterer guter Ausgangspunkt ist Srbská Kamenice (Windischkamnitz).
Literatur
- Peter Rölke (Hrsg.): Wander- und Naturführer Böhmische Schweiz, Berg- und Naturverlag Rölke 2011, ISBN 978-3-934514-07-2