Poltwa (Bug)
Die Poltwa (ukrainisch Полтва, polnisch Pełtew, deutsch selten Polten oder Pelten[1]) ist ein Flüsschen in der westlichen Ukraine, das die Stadt Lwiw unterirdisch durchquert.
Poltwa | ||
Verlauf der Poltwa innerhalb Lwiws | ||
Daten | ||
Lage | Oblast Lwiw, Ukraine | |
Flusssystem | Weichsel | |
Abfluss über | Bug → Narew → Weichsel → Ostsee | |
Quelle | im Lemberger Pohuljanka-Park | |
Quellhöhe | ca. 350 m | |
Mündung | bei Busk in den Bug rechter Mündungsarm: 49° 57′ 34″ N, 24° 37′ 20″ O | |
Mündungshöhe | 220 m | |
Höhenunterschied | ca. 130 m | |
Sohlgefälle | ca. 1,9 ‰ | |
Länge | ca. 70 km | |
Großstädte | Lwiw | |
Hier verschwindet die Poltwa unter der Erde |
Da Lwiw an der europäischen Wasserscheide liegt, sind alle größeren Flüsse weit entfernt von der Stadt.
Die Quelle des etwa 70 km langen Flüsschens liegt im Lwiwer Pohuljanka-Park, etwa 350 Meter über dem Meeresspiegel. Das Flussbett bildete im Mittelalter einen Teil des Stadtgrabens entlang der Stadtmauer. Das Flüsschen fließt weiter durch die Roztocze-Hügelkette und mündet linksseitig in den Fluss Bug, in der Nähe der Stadt Busk in einer Höhe von 220 m über dem Meeresspiegel. Nach dem Verlassen des Lwiwer Stadtgebietes fließt die Poltwa offen und nimmt einige Zuflüsse auf.
Die Poltwa bildete am heutigen Mickiewicz-Platz eine Insel, auf der sich eine Marienstatue befand. Das offene Flussbett, das Abwässer aus den anliegenden Grundstücken führte, bildete eine Seuchengefahr für die Einwohner, wurde deshalb nach dem Beschluss des Stadtrates am Ende des 19. Jahrhunderts in Mauern eingefasst, überwölbt und zugeschüttet, dabei wurde das Flussbett an manchen Abschnitten begradigt. Dadurch entstand der Hauptkanal des städtischen Mischsystems. Neben dem unterirdischen Flusslauf wurde im früheren Sumpfland vom Architekten Zygmunt Gorgolewski 1897 bis 1900 das Gebäude der Nationaloper Lwiw errichtet. Im Untergeschoss des Theaters ist das Rauschen des Flüsschens weiterhin hörbar.
Weblinks
Einzelnachweise
- Neu-vermehrtes Historisch- und Geographisches Allgemeines Lexicon, Brandmüller, 1743