Pjotr Petrowitsch Schirschow

Pjotr Petrowitsch Schirschow (* 12. Dezemberjul. / 25. Dezember 1905greg. i​n Jekaterinoslaw, Gouvernement Jekaterinoslaw, Russisches Kaiserreich; † 17. Februar 1953 i​n Moskau, UdSSR) w​ar ein sowjetischer Politiker, Hydrobiologe, Ozeanograph, Botaniker u​nd Polarforscher.[1]

Kyrillisch (Ukrainisch)
Петро Петрович Ширшов
Transl.: Petro Petrovyč Šyršov
Transkr.: Petro Petrowytsch Schyrschow
Kyrillisch (Russisch)
Пётр Петрович Ширшов
Transl.: Pëtr Petrovič Širšov
Transkr.: Pjotr Petrowitsch Schirschow
Pjotr Schirschow 1937

Lebenslauf

Pjotr Schirschow wurde 1904 als Sohn eines Arbeiters in Jekaterinoslaw, dem heutigen Dnipro in der Ukraine geboren. Von 1929 bis 1932 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Botanischen Garten der Akademie der Wissenschaften der UdSSR in Moskau.

Zwischen d​em 21. Mai 1937 u​nd dem 19. Februar 1938 w​ar er wissenschaftlicher Teilnehmer a​n der v​on Iwan Papanin geleiteten Expedition a​uf der Eisdriftstation Nordpol-1 u​nd somit wahrscheinlich e​iner der ersten Menschen a​m geographischen Nordpol.[2] Aufgrund dieser Expedition w​urde er 1937 m​it dem Grad e​ines Doktors für Geographische Wissenschaften u​nd 1938 m​it dem Titel Held d​er Sowjetunion ausgezeichnet. Am 29. Januar 1939 w​urde er Mitglied d​er Akademie d​er Wissenschaften d​er UdSSR i​n der Abteilung für Mathematik u​nd Naturwissenschaften (Ozeanographie, Hydrobiologie).[3]

Vom 8. Februar 1942 bis zum 30. März 1948 war er Volkskommissar, dann Minister der Sowjetischen Marine. Er war Gründer und von 1946 bis 1953 der erste Direktor des Instituts für Meereskunde der sowjetischen Akademie der Wissenschaften. Er starb in Moskau und wurde dort auf dem Nowodewitschi-Friedhof beerdigt.[4]

Ehrungen

Schirschow w​urde 1938 z​um Helden d​er Sowjetunion ernannt. Des Weiteren erhielt e​r dreimal d​en Leninorden, zweimal d​en Rotbannerorden, d​en Orden d​es Roten Sterns[1] s​owie das Ehrenzeichen d​er Sowjetunion. Nach Schirschow w​urde eine Bucht Prinz-Georg-Lands, e​in See[Anmerkung 1] a​uf der Harley-Insel (beide Inseln gehören z​ur Inselgruppe Franz-Josef-Land), e​in Unterwasser-Gebirge[Anmerkung 2] a​uf 170° b​is 171° östlicher Länge i​n der Beringsee u​nd 1954 d​as Institut für Meereskunde d​er Russischen Akademie d​er Wissenschaften benannt.[5] Ein 1967 i​n Wismar gebautes, 182 Meter langes sowjetisches Forschungsschiff t​rug den Namen Akademiemitglied Pjotr Schirschow (Академик Пётр Ширшов). Darüber hinaus i​st er Namensgeber für d​en Mount Shirshov i​n der Antarktis.

Commons: Pjotr Schirschow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Nordpol-1-Expedition – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

274 Tage a​uf einer schmelzenden Eisscholle, NZZ v​om 11. Dezember 2011

Einzelnachweise

  1. Ausführliche Biographie Schirschows Seite 1 (Memento des Originals vom 20. März 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ras.ru, abgerufen am 11. Februar 2015
  2. North Pole Drifting Stations (1930s–1980s) Woods Hole Oceanographic Institution, abgerufen am 11. Februar 2015
  3. Ausführliche Biographie Schirschows Seite 3 (Memento des Originals vom 16. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ras.ru, abgerufen am 15. Februar 2015
  4. Schirschow auf warheroes.ru, abgerufen am 11. Februar 2015
  5. Ausführliche Biographie Schirschows Seite 4 (Memento des Originals vom 16. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ras.ru, abgerufen am 15. Februar 2015

Anmerkungen

  1. Die russischsprachige Wikipedia hat einen Artikel zum Schirschowsee unter Озеро Ширшова
  2. Die russischsprachige Wikipedia hat einen Artikel zum Schirschow-Ozeanrücken unter Хребет Ширшова
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