Piz d’Err
Der Piz d’Err ist ein 3378,3 m ü. M. hoher Berg in den Albula-Alpen im Kanton Graubünden im hinteren Val d’Err, östlich von Mulegns und Rona. Es handelt sich um den namensgebenden Knotenpunkt der Err-Gruppe. Was die Höhe angeht, wird er jedoch vom Piz Güglia (Piz Julier) und dem Piz Calderas leicht überragt.
Piz d’Err | ||
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Piz d'Err, Piz Calderas, Tschima da Flix, Piz d’Agnel und Piz Neir aufgenommen von Riom-Parsonz | ||
Höhe | 3378,3 m ü. M. | |
Lage | Kanton Graubünden, Schweiz | |
Gebirge | Albula-Alpen | |
Dominanz | 0,97 km → Piz Calderas | |
Schartenhöhe | 151 m ↓ Vadret d’Err | |
Koordinaten | 772759 / 157365 | |
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Erstbesteigung | 1860 | |
Normalweg | Von Südosten über den Vadret d’Err | |
Besonderheiten | Err kommt häufig in Kreuzworträtseln vor | |
Steinmann auf dem Piz d’Err |
Der Piz d’Err bietet dank seiner Dominanz – vor allem Richtung Westen – eine aussergewöhnliche Fernsicht bis in die Berner und Walliser Alpen (Schreckhorn, Lauteraarhorn, Eiger, Mönch, Finsteraarhorn, Aletschhorn, Dom, Allalinhorn oder das 150,34 km entfernte Schwarzberghorn).
Lage und Umgebung
Der Piz d’Err ist Namensgeber der Err-Gruppe im Err-Gebiet, das seinerseits zu den Albula-Alpen gehört. Vom Piz d’Err aus gehen Zweige nach Süden und Südosten über die Tschima da Flix bis zum Piz Güglia und dem Piz Ot, nach Osten zwischen Albulapass und Val Bever bis zur Crasta Mora, sowie nach Norden der Zweig der Bergüner Stöcke.[1]
Über dem Gipfel verlief bis 2016 die Gemeindegrenze zwischen Tinizong-Rona und Sur, heute liegt der Berg in der Gemeinde Surses. Die Grenze zu Bever befindet sich 370 m südöstlich des Gipfels. Der Piz d’Err wird im Norden durch die Val d’Err, im Südosten durch das Val Bever und im Westen durch das Oberhalbstein eingefasst.
Zu den Nachbargipfeln gehören der Piz Bleis Marscha, der Piz Laviner, der Piz Jenatsch, der Piz Calderas, der Piz Cucarnegl und der Castalegns. Im Nordwesten und im Osten des Piz d’Err liegen zwei kleine Gletscher sowie im Südosten der Vadret d’Err.
Talorte sind Tinizong, Rona und Sur im Oberhalbstein, sowie Bever im Oberengadin. Häufige Ausgangspunkte sind die Chamanna Jenatsch, die Alp Flix und die Alp d'Err.
Kreuzworträtsel
Als dreibuchstabiger Err ist der Piz d’Err in Kreuzworträtseln häufig mit Definitionen wie „Berg bei St. Moritz“, „Bergstock der Albula-Alpen“, „schweiz. Berg“ etc. anzutreffen.[2][3]
Namensherkunft
Gemäss Studer (1896) stammt das Wort Err vom keltischen Wort err für ‚Schnee‘ ab.[4]
v. Planta und Schorta (1979), Schorta (1985) sowie Schorta (1988), die Anspruch auf strenge Wissenschaftlichkeit erheben, geben die urkundliche Erwähnung von 1271 und 1280 von Petrus de Erro an, was beweise, dass das Tal Val d’Err dauernd besiedelt war. Die Herkunft des Namens geben sie jedoch als unbekannt an.[5][6][7]
Routen zum Gipfel
Von Südosten über den Vadret d’Err
Normalroute (mit Gletscherbegehung)
- Ausgangspunkt: Chamanna Jenatsch (2652 m)
- Schwierigkeit: WS
- Zeitaufwand: 2½ Stunden
Durch das Südcouloir
Gewöhnlicher Weg aus dem Oberhalbstein. Sehr steiles Firn- bzw. Geröllcouloir. Im Spätsommer bei Ausaperung oder blankem Eis im Anstieg nicht empfehlenswert.
- Ausgangspunkt: Sur (1595 m) oder Cuorts (Alp Flix) (1963 m)
- Schwierigkeit: ZS-
- Zeitaufwand: 5½ Stunden von Sur oder 4½ Stunden von Cuorts
Über die Südwest-Wandrippe
Vorsicht vor Steinschlaggefahr!
- Ausgangspunkt: Sur (1595 m) oder Cuorts (Alp Flix) (1963 m)
- Schwierigkeit: ZS-
- Zeitaufwand: 6 Stunden von Sur oder 5 Stunden von Cuorts
Durch die Westwand
- Ausgangspunkt: Sur (1595 m) oder Cuorts (Alp Flix) (1963 m)
- Schwierigkeit: ZS-
- Zeitaufwand: 5½ Stunden von Sur oder 4½ Stunden von Cuorts
Über den Nordkamm
Mit Gletscherbegehung
- Ausgangspunkt: Tinizong (1232 m), Pensa (1659 m) oder Alp d’Err (2178 m)
- Schwierigkeit: WS
- Zeitaufwand: 8 Stunden von Tinizong, 6½ Stunden von Pensa oder 4½ Stunden von Alp d’Err
Von der Alp Flix zum Nordkamm
- Ausgangspunkt: Sur (1595 m) oder Cuorts (Alp Flix) (1963 m)
- Schwierigkeit: WS
- Zeitaufwand: 5½ Stunden von Sur oder 4½ Stunden von Cuorts
Winterroute von der Chamanna Jenatsch
- Ausgangspunkt: Chamanna Jenatsch (2652 m)
- Schwierigkeit: Mittlerer Alpinskifahrer
- Zeitaufwand: 2½ Stunden
Winterroute von Tinizong/Val d’Err
Physisch und technisch sehr anspruchsvolle Route
- Ausgangspunkt: Tinizong (1232 m)
- Schwierigkeit: Sehr guter Alpinskifahrer
- Zeitaufwand: 8 Stunden
Panorama
Galerie
- Der Piz d’Err und der Vadret d’Err, aufgenommen vom Piz Calderas
- Der Piz d’Err, aufgenommen vom Piz Furnatsch
- Blick ins Sotgôt (untere Talstufe des Oberhalbsteins bis Tinizong) aufgenommen vom Piz d’Err
- Piz Calderas, aufgenommen vom Piz d’Err
Literatur
- Eugen Wenzel, Paul Gross: Clubführer, Bündner Alpen, Band VI (Albula) 2. Auflage. Verlag des SAC, 1980, ISBN 3-85902-012-9, S. 76–80.
- Georg Calonder: Alpine Skitouren, Band 2 (Graubünden) 4. Auflage. Verlag des SAC, 1992, ISBN 3-85902-060-9, S. 229–230.
- Landeskarte der Schweiz, Blatt 1256 Bivio, 1:25000, Bundesamt für Landestopographie, Ausgabe 2003
Weblinks
- Panorama vom Piz d’Err
- www.hikr.org – verschiedene Tourenberichte
- www.summitpost.org – verschiedene Tourenberichte
- Skitour Piz d'Err – Routenbeschreibung mit GPS-Daten
Einzelnachweise
- Charles Knapp, Maurice Borel, Victor Attinger, Heinrich Brunner, Société neuchâteloise de géographie (Herausgeber): Geographisches Lexikon der Schweiz. Band 2: Emmenholz – Kraialppass. Verlag Gebrüder Attinger, Neuenburg 1904, S. 50 f., Stichwort Err (Piz d’) (Scan der Lexikon-Seite).
- ERR. In: Kreuzworträtsel-Lexikon. Abgerufen am 3. Juni 2010.
- Err. In: Kreuzworträtsel-Datenbank. Archiviert vom Original am 5. März 2016. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Abgerufen am 3. Juni 2010.
- Julius Studer: Schweizer Ortsnamen. Zürich 1896, S. 192.
- Robert v. Planta, Andrea Schorta: Rätisches Namenbuch. Materialien. 2., um einen Nachtrag erweiterte Auflage. Band 1. Bern 1979.
- Andrea Schorta: Rätisches Namenbuch. Etymologien. 2., unveränderte Auflage. Band 2. Bern 1985.
- Andrea Schorta: Wie der Berg zu seinem Namen kam. Kleines Rätisches Namenbuch mit zweieinhalbtausend geographischen Namen Graubündens. Terra Grischuna Verlag, Chur und Bottmingen/Basel 1988, ISBN 3-7298-1047-2, S. 85.