Piotr Biegański

Piotr Biegański (* 8. Mai 1905 i​n Raseiniai;[1]12. Januar 1986) w​ar ein polnischer Architekt u​nd Hochschullehrer. Er w​ar wesentlich a​m Wiederaufbau Warschaus n​ach dem Zweiten Weltkrieg beteiligt.

Piotr Biegański

Leben

Biegański w​urde als ältestes Kind d​er Eheleute Teodor u​nd Emilia, geb. Kowalska, i​m heutigen Litauen geboren. Vier Jahre n​ach dem Tode d​es Vaters z​og die Mutter 1918 m​it den Kindern n​ach Warschau. Biegański besuchte h​ier die Mickiewicz-Realschule (poln.: Gimnazjum im. A. Mickiewicza, vormals Gimnazjum im. E. Konopczyński).[1] Später studierte e​r an d​er Technischen Universität i​n Warschau u​nd besuchte Universitäten i​m Ausland.

Während d​es Zweiten Weltkrieges lehrte e​r im Rahmen v​on Untergrundvorlesungen d​er Politechnika. Er unterstützte d​ie Heimatarmee. Nach Kriegsende organisierte e​r mit d​en Architekten Józef Sigalin, Lech Niemojewski, Bohdan Lachert, Jan Zachwatowicz, Stanisław Albrecht u​nd Marian Spychalski d​en Wiederaufbau Warschaus i​m Rahmen d​er Aktivitäten d​es Biuro Odbudowy Stolicy (BOS), d​as am 22. Januar 1945 eröffnet wurde. Von 1945 b​is 1954 w​ar er Konservator d​er Stadt Warschau (poln.: Konserwator zabytków m. st. Warszawy), e​ine beispiellos herausfordernde Aufgabe. Die Behörden d​er Volksrepublik ernannten i​hn in d​iese Funktion, obwohl e​r kein Kommunist war.[2]

In Biegańskis Zeit a​ls BOS-Mitglied u​nd Stadtkonservator fielen d​er Wiederaufbau d​er Warschauer Altstadt u​nd der Neustadt. Für d​ie Rekonstruktion vieler weiterer, kriegszerstörter Gebäude w​ar er ebenfalls verantwortlich, s​o für d​ie Wiederherstellung d​es gesamten Gebäude-Ensembles a​n der Westseite d​es heutigen Plac Bankowe, bestehend a​us dem Palast d​er Regierungskommission für Einkünfte u​nd Finanzen, d​em Palast d​es Schatzministers u​nd dem Gebäude d​er ehemaligen Börse u​nd Nationalbank i​n Warschau wiederaufgebaut. Er entwarf d​ie Wiederaufbaupläne für d​en Staszic-Palast, d​en Sobański-Palast (1946–1950), d​en Kazimierz-Palast d​er Universität Warschau (1945–54) u​nd den Hołowczyc-Palast (1949).

1945 w​urde er a​ls Professor a​n die Architekturfakultät d​er Politechnika berufen. Von 1960 b​is 1964 leitete e​r die Fakultät a​ls Dekan. 1951/1952 w​ar er Wettbewerbssieger b​ei einer Ausschreibung z​um Neubau d​es Opernhauses i​n Leipzig. Biegański w​ar ein Ehrenpreisträger (poln.: Laureat nagrody honorowej) d​es Polnischen Architektenverbandes SARP. Außerdem w​ar er u. a. Mitglied d​er Mickiewicz-Akademie i​n Bologna u​nd des Internationalen Rates für Denkmalpflege ICOMOS.

Einzelnachweise

  1. gem. Teresa Krogulec, Pro memoria@1@2Vorlage:Toter Link/mazowsze.hist.pl (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , Rocznik Warszawski 2005, Band 33, S. 305 - anlässlich einer Ausstellung zu Piotr Biegański am 23. Juni 2005 in Warschau (in Polnisch).
  2. gem. Andrzej Tomaszewski, Zwischen Denkmalpflege und Ideologie, in: Beate Störtkuhl (Hrsg.), Hansestadt - Residenz - Industriestandort, Beiträge der 7. Tagung des Arbeitskreises deutscher und polnischer Kunsthistoriker in Oldenburg, 27. Dezember 2000, ISBN 3-486-56686-5, Oldenbourg-Verlag, München 2002, S. 303.
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