Philippshof

Das ehemalige Rittergut Philippshof l​iegt in d​er Stadt Putlitz i​n der Prignitz i​m Land Brandenburg u​nd gehörte e​inst zum Besitz d​er Adelsfamilie d​er Edlen Gans z​u Putlitz. Gegründet w​urde es i​m ausgehenden 16. Jahrhundert v​on Philipp Gans Edlem Herr z​u Putlitz. Das Gut trägt seinen Namen.[1]

Rittergut Philippshof (2014)

Einer d​er bekanntensten Vertreter d​er Familie w​ar Wedigo Gans z​u Putlitz (1850–1909). Er w​ar Kavallerieoffizier u​nd lernte d​ie Landwirtschaft a​uf Gut Putlitz-Philippshof, e​rbte dann Wolfshagen. Wedigo h​atte später mehrere Ehrenämter, Rechtsritter d​es Johanniterorden s​owie Stiftshauptmann v​on Klosterstift Marienfließ.[2] Das h​eute noch bestehende Herrenhaus w​urde 1895 erbaut. Zu j​ener Zeit umfasste d​as Rittergut n​ach dem Handbuch d​es Grundbesitzes i​n Preußen g​enau 662 h​a Land, a​lso ein mittelgroßer landwirtschaftlicher Betrieb.[3] Philippshof w​ar bis z​um Ende d​es Zweiten Weltkriegs i​m Privatbesitz d​erer zu Putlitz. Letzter Gutsbesitzer w​ar Oberstleutnant a. D. Siegfried Gans z​u Putlitz (1886–1955).[4]

Im Rahmen d​er Bodenreform w​urde der Besitz enteignet, d​as Gutshaus g​ing in d​er DDR n​ach 1949 i​n Volkseigentum über. Im Jahr 1995 w​urde das Gebäude umfassend für r​und 290.000 Euro saniert.[5] Bis z​um Sommer 2005 w​urde es a​ls Grundschule genutzt u​nd stand danach leer. Das Gutshaus i​st denkmalgeschützt.[6]

Am 15. Dezember 2005 w​urde das Herrenhaus versteigert.[5]

Siehe auch

Literatur

  • Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – N–Z. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 3. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-033-3, S. 701.

Einzelnachweise

  1. Putlitz. Tourismusverband Prignitz e. V., archiviert vom Original am 3. Dezember 2013; abgerufen am 5. Januar 2016.
  2. Karl Jenrich: Album der Zöglinge der Klosterschule Roßleben von 1854 bis 1904. Nebst Nachträgen zum Album vom Jahre 1854. In: Klosterschule Rossleben (Hrsg.): Schulverzeichnis. Zögling-No.: 218. Selbstverlag der Klosterschule, Rossleben 1904, S. 67 (d-nb.info [abgerufen am 22. August 2021]).
  3. Paul Ellerholz, E. Kirstein, Traug. Müller, W. Gerland, Georg Volger: Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, I., Das Königreich Preussen, I. Lieferung, Provinz Brandenburg. Nach amtlichen und authentischen Quellen bearbeitet. Mit Angaben sämtlicher Güter; ihrer Qualität; ihrer Grösse und Culturart; ihres Grundsteuerreinertrages; ihrer Besitzer; Pächter, Administratoren, etc. 3. Auflage. R. Stricker Nicolaische Verlags-Buchhandlung, Berlin 1896, S. 236–237 (digi-hub.de [abgerufen am 16. August 2021]).
  4. Hans Friedrich v. Ehrenkrook: Genealogisches Handbuch der Freiherrlichen Häuser A (Uradel) 1963. In: Ausschuss für adelsrechtliche Fragen/Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): Gesamtreihe GHdA von 1951 bis 2015. Band V, 30. Mit Angaben Gans zu Putlitz und Ehefrauen. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1963, S. 97–98 (d-nb.info [abgerufen am 16. August 2021]).
  5. Eigenes Schloss zum kleinen Preis. In: Berliner Zeitung, 16. Dezember 2005.
  6. Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Prignitz (PDF) Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum

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