Philipp Keel
Biografisches
Philipp Keel wurde als Sohn des Verlegers Daniel Keel und der Malerin Anna Keel geboren.[1] Schon in seiner Kindheit hatte er ein starkes Interesse an bildender Kunst. Als Jugendlicher begann er sich für Photographie zu interessieren. Nach dem Klavierstudium am Berklee College of Music in Boston arbeitete Keel in Zürich für einige Jahre in der Werbebranche. Anschließend studierte er an der Hochschule für Fernsehen und Film München im Fach Regie. Dann übersiedelte er nach Los Angeles. Hier etablierte Keel sich als Künstler, Filmemacher und Autor.[2] Er drehte einen Dokumentarfilm über den Stamm der Lakota-Sioux Indianer[3] und schrieb sein Buchprojekt All About Me, das mit drei Millionen verkauften Exemplaren zum Bestseller wurde.[3] Er experimentierte mit verschiedenen Drucktechniken und entwickelte mit anderen Künstlern die sogenannte Imbue Print-Technik, die in seine photographische Arbeit einfloss. Seine Arbeiten werden weltweit in Ausstellungen gezeigt.[4][5][6]
Neben seinem photokünstlerischen Schaffen betätigt sich Philipp Keel auch in der bildenden Kunst, schreibt Drehbücher und philosophische Texte.
Im April 2012 trat er die Nachfolge seines verstorbenen Vaters als Verleger des Diogenes Verlags an.[7][8]
Werk und Rezeption
Keel verändert durch bestimmte Techniken das, was unser Auge wahrnimmt. Durch Reduktion, Verzerrung oder Überspannung stellt er dem Betrachter die Frage, was wir eigentlich sehen. Seine Aufnahmen richten unseren Blick auf Bestimmtes. Zum Beispiel auf das Fruchtfleisch einer Melone, in dem nun ihre Struktur erkennbar wird. Dabei treibt er den Grad der Abstraktion an die Grenze, an der die Rezeption des Abgebildeten in seiner Realität zwar möglich bleibt, gleichzeitig eröffnet sich aber dem Betrachter auch das Irreale.[9]
Ausstellungen (Auswahl)
- 1998 Look At Me – Photographs, Zürich
- 2000 L.A. Nude 5, Los Angeles
- 2001 Imbue Prints, Basel
- 2004 Imbue Prints, Köln
- 2013 Splash, Berlin
- 2014 State of Mind, Villa Flor, S-chanf
- 2014 Photo Market, Fotografiska Stockholm (Camera Work, Berlin)
- 2014 Close to Home, Photo 14, Zurich
Publikationen (Auswahl)
- All About Me, New York, 1998
- All About Me - Millenium Edition, New York, 1999
- Look At Me, Zürich, 1999
- All About Us, New York, 2000
- Color, Göttingen, 2003
- "All About Me - The Teenage Edition", New York, 2004
- "AISA - Images From An Imaginary Continent", Zürich, 2005
- "Keel's Simple Diary™" Volume One, TASCHEN USA, 2009
- "Keel's Simple Diary™" Volume Two, TASCHEN USA, 2011
- Drawings, Paintings and Sculptures, Göttingen, 2011
- Keel’s Simple Diary™- Premier volume (TASCHEN USA), 2012
- State of Mind (Nieves, Zurich), 2014
- Splash (Steidl, Goettingen), 2014
Einzelnachweise
- Diogenes-Verleger Philipp Keel zum 100. Geburtstag von Dürrenmatt «Während er sprach, brummte er wie ein Bär». Diogenes-Verleger Philipp Keel (52) über Friedrich Dürrenmatts Telefonanruf von 1979, die grosse Brille des Dichters und die Chance, die dessen 100. Geburtstag bietet. 3. Januar 2021, abgerufen am 17. November 2020.
- Florence Vuichard: Diogenes beweist, dass ein Verlag auch wachsen kann. Trotz Frankenschock, grosser Konkurrenz und sinkenden Preisen - beim grössten Schweizer Buchverlag Diogenes steigt der Umsatz. Chef Philipp Keel schafft ein kleines Wunder in dieser Branche. Handelszeitung, 2. Mai 2016, abgerufen am 17. November 2021.
- Sandra Leis: Philipp Keel – zwei Seiten eines Lebens. Philipp Keel, 47, ist Verleger des renommierten Schweizer Diogenes-Verlages. Er ist Künstler, Autor und Filmemacher. Im Gespräch erklärt er, wie er seine Rollen unter einen Hut bringt, warum Diogenes heuer nicht an die Frankfurter Buchmesse reist und was das Verlagsgeschäft heute schwierig macht. SRF, 9. Oktober 2015, abgerufen am 17. November 2021.
- camerawork (Memento des Originals vom 16. Dezember 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Website des Künstlers
- Süddeutsche Zeitung vom 7. Dezember 2013.
- Börsenblatt vom 10. Mai 2012
- Martin Ebel: Unruhe begleitete Diogenes von Anfang an. Der neue Diogenes-Verleger Philipp Keel will das Erbe seines Vaters erfolgreich in die multimediale Zukunft führen. Das gedruckte Buch soll dabei eine zentrale Rolle spielen. TA, 5. Juni 2012, abgerufen am 17. November 2021.
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