Philip Green (Unternehmer)
Sir Philip Nigel Ross Green (* 15. März 1952 in Croydon, London) ist ein britischer Unternehmer und der Vorsitzende der Einzelhandels-Firma Arcadia Group. Folgende Marken gehören auch zu der Gruppe: Topshop, Topman, Wallis, Evans, Burton, Miss Selfridge, Dorothy Perkins und Outfit.
Leben
Green entstammt einer jüdischen Familie und besuchte das Carmel College in Oxfordshire. Sein Vater war ein erfolgreicher Immobilienentwickler und Einzelhändler. 1988 wurde Green Vorsitzender und CEO des britischen Unternehmens Amber Day, das er bis 1992 leitete.[1] In den frühen 1990er-Jahren erwarb er das britische Unternehmen Owen Owen in Liverpool. 2002 kaufte er das britische Unternehmen Arcadia Group und setzte seine Frau als Eigentümerin ein.[2] Die Arcadia Group erwarb 2005 das Unternehmen Etam UK.
Nach Angaben des US-amerikanischen Forbes Magazine gehört Green zu den reichsten Briten.[3]
Green ist mit der südafrikanischen Unternehmerin Tina Green verheiratet und hat zwei Kinder. Die Familie wohnt überwiegend in Monaco. Green gehört unter anderem die Luxusyacht „Lionheart“, die in Bermuda vor Anker liegt, wo Green ein eigenes Luxusanwesen hat.[4]
Während der Woche wohnt Green in einem Hotel in London und seine Wochenenden verbringt er mit seiner Frau und seinen Kindern Chloe und Brandon in einem Apartment in Monaco.
2005 feierte sein Sohn Brandon seine Bar Mitzwa an der Französischen Riviera mit ca. 200 Gästen. Andrea Bocelli und Destiny’s Child wurden extra dafür eingeflogen.[5] Green zahlte für die Bar Mizwa vier Millionen Pfund. Die Bar Mizwa seines Neffen wurde im Madame Tussauds in London gefeiert, wo Berühmtheiten wie z. B. Simon Cowell, Louis Walsh sowie auch die Boyband One Direction anwesend waren.
Im Oktober 2018 wurde öffentlich bekannt, dass ihm fünf Frauen sexuelle Belästigungen und Rassismus vorwerfen.[6] Angeblich soll er hohe Schweigegeldsummen angeboten haben, um den Skandal zu vermeiden.[7]
Ritterwürde
Am 12. Dezember 2006 war er zum Knight Bachelor geschlagen worden und führt seither den Namenszusatz „Sir“.[8]
Wegen möglichen Fehlverhaltens nach dem Erwerb von British Home Stores – Aktiva waren aus dem Unternehmen abgezogen und bis zum Zusammenbruch unter Greens Kontrolle hohe Schulden angehäuft worden – beschlossen die Parlamentsabgeordneten am 20. Oktober 2016, das Honours Forfeiture Committee damit zu beauftragen, eine Empfehlung über die Aberkennung von Greens Ritterwürde abzugeben.[9] Schließlich hat Green ohne Anerkennung einer Rechtspflicht 363 Mio. £ an den Insolvenzverwalter zur Aufstockung des Pensionsfonds gezahlt.[10]
Wohltätigkeitsarbeiten
Im April 1980 registrierte Green eine philanthropische Initiative, den Kahn Charitable Trust, mit der Vision, " den weniger privilegierten Menschen auf der ganzen Welt wieder ein verlorenes Lächeln ins Gesicht zu zaubern ".[11]
Fußball
Green ist ein großer Tottenham-Hotspur-Fan. 1987 schlug er Irving Scholar, dem Vorsitzenden der Spurs, vor, Tony Berry in den Vorstand zu ernennen. Im Jahr 1991 half er Terry Venables, 500.000 Pfund zu sammeln, die für das Erwerben von Aktien des Clubs erforderlich waren.[12] Er war auch an den Transfers von Rio Ferdinand von Leeds United und Louis Saha von FC Fulham nach Manchester United beteiligt.
Green ist aufgrund seiner Freundschaft mit dem Vorsitzenden Bill Kenwright beim Everton Football Club engagiert, gibt jedoch an, dass er nicht die Absicht hat, offiziell in den Verein zu investieren.[13]
Weblinks
Einzelnachweise
- Guardian:Sir Philip Green man with a fine attention to retail
- Guardian:Where the rich stash their cash
- forbes.com
- Guardian:Sir Philip Green: man with a fine attention to retail
- BBC News: Billionaire hires Destiny's Child. Abgerufen am 14. Mai 2005 (englisch).
- Kerstin Leitel: „König der Fußgängerzone“ Philip Green soll fünf Frauen belästigt haben. In: Handelsblatt. 28. Oktober 2018. Abgerufen am 12. Februar 2019.
- Bettina Bendiner: Harvey Weinsteins Vergehen zündete den Startschuss für #Metoo. Jetzt lodert das Feuer wegen Topshop Chef Sir Philip Green wieder auf.. In: style. 28. Oktober 2018. Abgerufen im 2019-20-12.
- Knights and Dames: FOX–GZ bei Leigh Rayment's Peerage
- Sir Philip Green „beat BHS black and blue, starved it and put it on life support“ say MPs as they approve calls to strip him of his knighthood, The Telegraph vom 20. Oktober 2016
- Sarah Butler: Green's 'main purpose' in BHS sale was to avoid pension liability, says watchdog (en) In: The Guardian. 27. Juni 2017. Abgerufen am 12. Februar 2019.
- KAHN CHARITABLE TRUST | Charities Ka to Kd. Abgerufen am 8. November 2019.
- Mihir Bose: Green oils the wheels of so many deals in football. 25. Oktober 2006, ISSN 0307-1235 (telegraph.co.uk [abgerufen am 11. April 2019]).
- BBC SPORT | Football | My Club | Everton | Everton chief executive resigns. 23. Juli 2011, abgerufen am 11. April 2019.