Pfeil-Gänsekresse
Die Pfeil-Gänsekresse (Arabis sagittata), auch Pfeilblatt-Gänsekresse und Pfeilblättrige Gänsekresse[1] genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae).
Pfeil-Gänsekresse | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Pfeil-Gänsekresse (Arabis sagittata) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Arabis sagittata | ||||||||||||
(Bertol.) DC. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Die Pfeil-Gänsekresse ist eine mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 30 bis 60 Zentimeter erreicht. Die Grundblätter verwelken erst nach der Hauptblütezeit und in ihren Achseln bilden sich dann oft rosettige Seitentriebe. Die Pflanze bildet einen bis wenige aufrechte Stängel. Der Stängel ist im unteren Abschnitt mit langen, einfachen oder zweistrahligen, deutlich gestielten Haaren besetzt. Die mittleren Stängelblätter weisen einen herz- oder pfeilförmigen Grund mit 1 bis 2 Millimeter langen, stängelumfassenden Öhrchen auf. Die meist 12 bis 50 Stängelblätter sind meist viel länger als die 6 bis 20 Millimeter langen Stängelglieder. Die unteren und mittleren Stängelblätter sind auf der Fläche behaart.[2]
Generative Merkmale
Die Blühzeit der Pfeil-Gänsekresse reicht in Mitteleuropa von Mai bis Juli. Der Blütenstand ist 20- bis 50-blütig. Die 4 Kelchblätter sind 2 bis 4 Millimeter lang. Die vier weißen Kronblätter sind 4 bis 7 Millimeter lang und vorne 0,6 bis 1,5 Millimeter breit. Die Blüten weisen 6 Staubblätter und einen Griffel, der fast so breit wie der Fruchtknoten ist, auf.[2]
Die oft über 5 Zentimeter langen Schoten[1] stehen dicht, steif aufrecht und mehr oder weniger parallel zueinander und liegen der Traubenachse an. Die längsten Fruchtstiele sind 3 bis 7 Millimeter lang. Die Frucht ist fast flach, meist mehr als 0,8 Millimeter breit und im unreifen Zustand grün. Der Mittelnerv der Fruchtklappen ist nur im unteren Teil deutlich erkennbar. Der Same ist 0,1 bis 0,2 Millimeter breit geflügelt.[2]
Ökologie
Bei der Pfeil-Gänsekresse handelt es sich um einen Hemikryptophyten. Die Art ist kalkliebend.[2]
Verbreitung
Die Pfeil-Gänsekresse ist in fast ganz Kontinentaleuropa außer in Nordeuropa sowie in Asien heimisch. Sie tritt in allen Ländern des deutschsprachigen Raums außer in Liechtenstein auf.[4]
In Österreich tritt die Pfeil-Gänsekresse in allen Bundesländern außer in Vorarlberg zerstreut bis selten in der collinen bis montanen Höhenstufe auf Magerwiesen und Böschungen auf. Im westlichen Alpengebiet, im Gebiet der Böhmischen Masse und im nördlichen Alpenvorland gilt die Art als gefährdet.[2] Sie kommt vor allem in Gesellschaften der Klasse Festuco-Brometea oder der Ordnung Origanetalia vor.[3]
Einzelnachweise
- Pfeilblättrige Gänsekresse (Arabis sagittata (Bertol.) DC.). FloraWeb.de
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 643.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 466.
- Eintrag bei The Euro+Med PlantBase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity Zugriff am 2. Februar 2014
Weblinks
- Pfeil-Gänsekresse. FloraWeb.de
- Verbreitungskarte für Deutschland. In: Floraweb.
- Arabis sagittata (Bertol.) DC. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 28. Oktober 2015.
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)
- Beschreibung bei "Botanik im Bild" (Naturhistorisches Museum Wien)