Pfarrkirche Langau
Die römisch-katholische Pfarrkirche Langau steht in der Ortsmitte der Kirchsiedling in der Marktgemeinde Langau im Bezirk Horn in Niederösterreich. Die dem Patrozinium Mariä Himmelfahrt unterstellte Pfarrkirche – dem Stift Geras inkorporiert – gehört zum Dekanat Geras in der Diözese St. Pölten. Die ehemalige Wehrkirche und der Friedhof stehen unter Denkmalschutz (Listeneintrag ).
Geschichte
Die Pfarre entstand um 1220. 1473 wurde die Kirche umgebaut. 1628 war ein Brand. 1709 erlitt die Kirche erneut einen Brand. Das im Kern mittelalterliche Langhaus wurde 1709 bis 1728 verändert. Um 1900 wurde die Kirche renoviert.
Architektur
Die Kirche ist von einem Friedhof mit einer mächtigen Umfassungsmauer umgeben. An das im Kern mittelalterliche barockisierte Langhaus schließt an einen spätgotischer Chor mit einem Nordturm an. Die spätgotische südliche Peregrini-Kapelle, wohl als ehemalige Herrschaftskapelle, wurde barockisiert.
Das Kirchenäußere zeigt ein schlichtes barockisiertes Langhaus unter einem Satteldach, die Westfront ist glatt, die Fassade zeigt eine Putzquaderung und eine gemalte Faschengliederung und kurze Rundbogenfenster. Es gibt ein Nord- und ein Südportal mit Steingewände und einem profilierten Sturzfeld aus dem Ende des 17. Jahrhunderts. Nordseitig gibt es Reste eines romanischen Gewändeportals aus dem 13. Jahrhundert. Der eingezogene spätgotische Chor mit einem Fünfachtelschluss entstand um 1473. In der nördlichen Chorecke steht der massive Nordturm, südlich zwischen Chor und Südkapelle eine kleine Sakristei. Der Chor ist gegliedert mit Strebepfeilern und zwei- und dreibahnige Maßwerkfenster aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Das östliche Fenster ist vermauert. Der wuchtige Turm um 1473 hat unten einen quadratischen Grundriss, oben ins Achteck übergehend mit segmentbogigen Schallfenstern. Er trägt einen Spitzhelm aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Der Turm hat Rechteck- und Schlüsselscharten, die Turmfahne nennt 1589. Die südseitige Sakristei ist mit einem Pultdach gedeckt. Die ehemalige im Kern gotische Peregrini-Kapelle und heutige Wochentagskapelle ist südlich am Langhaus und Chor angebaut. Die Kapelle über einem rechteckigen Grundriß ist mit einem Satteldach gedeckt und hat Rundbogenfenster. Der eingezogenen Chorraum hat einen Dreiachtelschluss. Vorraum.
Das Sgraffito des Hl. Christophorus an der Außenwand (1961) ist ein Werk von Rudolf Petermann (1918–1991).
Ausstattung
Der Hochaltar aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts hat einem freistehenden marmorierten Altartisch. Der Tabernakel mit Strahlenkranzwird von Engelsfiguren flankiert. , er zeigt an der Ostwand das Leinwandbild Mariä Himmelfahrt gemalt von Jakob Preitschopf 1831 mit einem Erzherzoghut am Rahmenscheitel, er trägt seitlich die Konsolfiguren kniende Heilige Joachim und Mönch um 1770. Die zwei Seitenaltäre mit Akanthusrahmen um 1700 zeigen die gleichzeitigen Bildern, links Jesuskind erscheint dem hl. Antonius, rechts die Heiligen Rosa, Sebstian und Rochus.
Die Orgel ist ein Werk von Josef Gatto der Jüngere, errichtet 1885. Sie wurde 1950 umgebaut.
Grabdenkmäler
Außen
- Grabstein mit asymmetrischem Volutenpostament, darauf Figur Christus am Kreuz, davor Maria mit einer Fegefeuerszene, um 1770.
Im Langhaus
- Grabstein in Retabelform mit einem Relief Kruzifix, gemalter Draperie und Inschrift Wolfgang Bernard Schoisnitz, Postmeister, 1724.
- Grabstein als Steinplatte mit Kartuschenbild und Inschrift Joseph Aufmesser, Pfarrer, 1765.
Literatur
- Langau, Pfarrkirche Mariae Himmelfahrt, mit Grundrissdarstellung, Pfarrhof. In: Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Niederösterreich nördlich der Donau 1990. S. 630–632.
Weblinks