Pfarrkirche Dienten am Hochkönig
Die römisch-katholische Pfarrkirche Dienten am Hochkönig steht in der Gemeinde Dienten am Hochkönig im Bezirk Zell am See im Land Salzburg. Sie ist dem hl. Nikolaus geweiht, das Patrozinium wird am Nikolaustag, dem 6. Dezember, gefeiert.[1] Die Pfarrkirche gehört zum Dekanat Taxenbach in der Erzdiözese Salzburg. Kirche und Friedhof stehen unter Denkmalschutz.
Geschichte
Die Kirche im Süden des Ortes steht auf einem steilansteigenden Hügel am Fuß des Hochkönigs. Dienten war vom Mittelalter bis 1864 ein bedeutendes Bergbaugebiet für Eisen. Die zweischiffige gotische Knappenkirche mit einem barocken Turm ist von einem Friedhof umgeben. Die Kirche wird 1410 urkundlich als Seelsorgestelle Saalfeldens erwähnt, nach einer Vergrößerung 1506 neu geweiht, 1638 zur Vikariats- und 1891 zur Pfarrkirche erhoben.
Architektur
Die nach Süden ausgerichtete Kirche hat ein Langhaus mit einem umlaufenden Sockel und ein steiles Schindelsatteldach. Das außen spitzbogige und innen mit einem Rundbogen schließende abgefaste Portal in der nördlichen Giebelfront mit einem steilen Dreieckgiebel hat einen 1971 angebauten Windfang. Die Ostseite des Langhauses hat in der ersten Achse ein spitzbogiges Fenster. Die Westseite hat in der ersten Achse ein quadratisches Fenster und darüber ein rechteckiges Fenster, in der zweiten Achse ein rundes Fenster und in der dritten Achse ein spitzbogiges abgefastes Fenster. Im Westen hat die Fassade beim Übergang zum Chor einen massiven Stützpfeiler. Der eingezogene Chor mit einem polygonalen Schluss hat eine umlaufende Hohlkehle mit Dreiecklisenen in der Mitte mit einem Kaffgesims unterbrochen. Die fünf Fenster des Chores sind spitzbogig abgefast und teils mit Maßwerk versehen. Die Anbauten im Osten von 1663 beinhalten eine Totenkapelle mit einem rundbogigen abgefasten Portal im Norden. Daran schließt eine zweigeschossige Sakristei unter einem Pultdach und einem rechteckigen Portal an. An die Sakristei schließt der Turm von 1685 mit einer ungegliederten Fassade an. Der Turm hat rundbogige Schallfenster und einen Schindelzwiebelhelm und schließt mit einem Zeltdach.
Ausstattung
Bis zur Restaurierung der Kirche im Jahr 1950 hatte der Hochaltar Opfergangsportale, auf denen die Statuen der hll. Petrus und Paulus standen. Am rechten Seitenaltar, der Epistelseite (=Männerseite), wurde eine Prozessionsmadonna mit Kind, die ein Künstler aus dem Umkreis von Hans Waldburger nach 1600 geschaffen, und für die der Tischler Georg Jesacher aus Saalfelden 1693 den noch bestehenden Altar anfertigt hatte, verehrt. Die sog. Thronende Madonna mit Kind ist ein seltenes Werk aus der Zeit des Übergangs vom Manierismus zum Frühbarock Salzburger Provenienz und befindet sich seit 1974 im Salzburg Museum.[2] Anstelle dieser Prozessionsmadonna steht nunmehr die Statue des hl. Paulus vom 1950 entfernten rechten Opfergangsportal.
Literatur
- Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Salzburg 1986. Dienten am Hochkönig, Pfarrkirche hl. Nikolaus, S. 63–64.
Weblinks
Anmerkungen und Einzelnachweise
- Personalstand der Welt- und Ordens-Geistlichkeit der Erzdiözese Salzburg für das Jahr 1957 (Schematismus 1957), hg. vom Erzbischöflichen Ordinariat Salzburg 1957, S. 199.
- Vermutlich kam die Statue 1950 in den Kunsthandel und es wird spekuliert, dass dieser Vorgang ein kunsthistorischer Krimi mit Betrugspotential gewesen ist. Vergl.: Peter Rohrmoser: Eine thronende Madonna mit Kind. In: Salzburger Museumsblätter 335, Jg. 29, Salzburg 2016, o.p. [S. 2.]