Peter Willen
Peter Willen (* 20. März 1941 in Thun) ist ein Schweizer Maler und Objektkünstler der Zeitgenössischen Kunst. Seine Schwerpunkte liegen zudem in der Kunst im öffentlichen Raum und in der Photo Art.[1]
Leben und Werk
Peter Willen wuchs in Thun auf, besuchte 1961 das Lehrerseminar in Bern. Er begann im selben Jahr seine künstlerische Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Bern, wo Hans Rudolf Schwarzenbach (1911–1983) sein Zeichenlehrer für Alte Techniken und Gegenstandszeichnen war. In Hinwendung zu den zeitgenössischen Strömungen der Kunst entwickelte er einen abstrahierten Surrealismus, für deren an der Pop Art orientierten Umsetzung er häufig die Form der Collage wählte. Es folgten freie Mitarbeit und Arbeitsaufenthalte in Italien und Spanien und 1967 der Abschluss seiner Ausbildung in Bern. 1970 hatte Willen eine erste Einzelausstellung in der Galerie Aarequai in Thun, der weitere Einzel- und Gruppenausstellungen in der Schweiz und im Ausland folgten. Die Galerie Aarequai zeigte ihn bis 1981 noch in vier weiteren Ausstellungen. 1972 richtete er sich in ligurischen Dorf Tovo San Giacomo ein eigenes Atelier ein, 1986 verlegte er dieses ins piemontesische San Marzano Oliveto.
Ab 1975 beschränkten sich Willens Arbeitsmethoden auf Tiefdruckverfahren, die zeichnerische Darstellung und das Übermalen von Zeichnungen mit bis zu zwanzig weissen Farbschichten, die er durch Schrift- und Raumelemente strukturiert und in einem Arbeitstagebuch sowie auf der Bildrückseite dokumentiert. Damit steht Willen der Kunst von Ad Reinhardt nahe, der seine Arbeiten jedoch stärker geometrisch strukturiert. In den Jahren 1985 und 1986 folgte ein zunehmend sparsamer Gebrauch der Primärfarben im Bildraum und ab 1987 das Experimentieren mit Farbfeldmalerei und monochromer Malerei. 1983 bis 1988 führten ihn mehrere Arbeitsaufenthalte an die Kunstakademie Düsseldorf. Zusammen mit anderen Künstlern nutzte er in dieser Zeit die später abgerissene Mühle von Thun für Installationen. 1986 zeigte Willen seine Arbeit an der Art Cologne in Köln. 1987 war sein Werk in Halle K18 der documenta in Kassel vertreten, 1990 an der Art Frankfurt. Seine späten Arbeiten entstanden häufig mit Einbezug des Computers im Sinne der Künstlerischen Fotografie. Willen lebte und arbeitete bis zuletzt im Piemont und am Thunersee in der Schweiz.
Weblinks
- Konrad Tobler: Willen, Peter. In: Sikart
Einzelnachweise
- Hans Rudolf Reust, Verena Villiger: Peter Willen. Museum für Kunst und Geschichte Freiburg, Freiburg (CH) 1992, ISBN 3-907052-00-5, S. 30 f.