Peptidimpfstoff
Eigenschaften
Synthetische Peptidimpfstoffe besitzen im Vergleich zu anderen Impfstoffen ein geringeres Risiko einer Erkrankung durch Kontaminationen mit Pathogenen des Menschen.[2] Weiterhin kann im Gegensatz zu einer Isolierung eines Pathogens und dessen Inaktivierung (bei inaktivierten Impfstoffen oder Spaltimpfstoffen) oder zu einer Attenuierung (bei Lebendimpfstoffen) herstellungsbedingt keine Infektion mit dem Pathogen auftreten. Die Immunogenität ist jedoch im Vergleich zu den anderen Impfstoffen geringer, weshalb vergleichsweise größere Mengen an Peptidimpfstoffen oder Adjuvantien eingesetzt werden.[2]
Aufbau
Ein Peptidimpfstoff wird durch Peptidsynthese oder als rekombinantes Protein in Zellkulturen erzeugt. In seiner Aminosäuresequenz enthält ein Peptidimpfstoff ein typisches Epitop für B-Zellen des jeweiligen Pathogens und ein Epitop für T-Helferzellen, das von möglichst vielen MHC II-Varianten der T-Helfer-Zellen gebunden wird.[3] Teilweise werden als Epitope auch Mimotope eingesetzt.[4] Peptide kleiner als fünfzehn Aminosäuren sind – wie auch andere Haptene – als kleine Moleküle vergleichsweise wenig immunogen, weshalb kurze Peptide meist an ein körperfremdes, immunstimulierendes Protein gekoppelt werden, wodurch ein Konjugatimpfstoff entsteht. Dieses Trägerprotein ist so gewählt, dass es eine möglichst geringe Immunreaktion gegen sich induziert und eventuell ein Epitop für T-Helfer-Zellen aufweist.[3]
Einzelnachweise
- Rino Rappuoli: Vaccine Design. Horizon Scientific Press, 2011, ISBN 978-1-904-45574-5, S. 13.
- A. Nelde, H. G. Rammensee, J. S. Walz: The Peptide Vaccine of the Future. In: Molecular & cellular proteomics : MCP. Band 20, 2021, S. 100022, doi:10.1074/mcp.R120.002309, PMID 33583769, PMC 7950068 (freier Volltext).
- Abba Kastin: Handbook of Biologically Active Peptides. Academic Press, 2011, ISBN 978-0-080-46379-7, S. 495.
- Martin P. Cranage: Vaccine Protocols. Springer Science & Business Media, 2003, ISBN 978-1-592-59399-6, S. 117.