Pennystock
Als Pennystock bezeichnet man Aktien, deren Wert in der lokalen Währung unter Eins liegt. Im Euro-Raum sind dies also Aktien, die einen Wert unter 1 EUR besitzen.
Aufgrund des oftmals sehr geringen Handelsvolumens an den Börsen sind diese Aktien nicht selten das Objekt von Spekulanten und weisen eine hohe Volatilität auf. Als die Spekulationsblase am Neuen Markt in den Jahren 2000 und 2001 platzte, stieg die Zahl der Pennystocks stark an. So notierten im Juli 2001 etwa 40 der 343 am Neuen Markt gehandelten Aktien knapp über oder unter einem Euro.
Aufgrund verschärfter Delisting-Regeln sind Pennystocks in den wesentlichen Indizes der Deutschen Börse (DAX, MDAX, TecDax, SDAX) nur noch selten anzutreffen. So notierte 2018 nur die Aktie der nach Bilanzunregelmäßigkeiten massiv eingebrochenen Steinhoff Holding im (niedrigen) Cent-Bereich.[1] Das Unternehmen war nach dem Abstieg aus dem MDAX bis 23. Dezember 2019 im SDAX gelistet[2][3] und verließ danach auch diesen.
Im Gegensatz dazu gibt es im ungeregelten Freiverkehr (Open Market) eine sehr große Zahl solcher Aktien. Ein „Listing“ im Open Market kostet vergleichsweise wenig. Der mit dem Wertpapierhandelsgesetz verbundene Anlegerschutz gilt für im Open Market gelistete Pennystocks nur mit Einschränkungen. Dies ist einerseits für kleine Gesellschaften bequem, andererseits ist Missbrauch möglich. Insbesondere bei Pennystocks ausländischer Emittenten sind Verstöße gegen die Marktmissbrauchsverordnung nur schwer nachzuweisen.
Weblinks
Einzelnachweise
- Steinhoff International Holdings NV | Shareholders Info. Abgerufen am 10. April 2018 (englisch).
- Listing bei der Börse Frankfurt
- Ergebnis der regulären Überprüfung für MDAX, SDAX und TecDAX Indizes vom 4.Dezember 2019. In: www.dax-indices.com. STOXX Limited, 4. Dezember 2019, abgerufen am 16. Dezember 2019.