Peierls-Instabilität

Die Peierls-Instabilität (nach ihrem Entdecker Rudolf Peierls; auch Peierls-Übergang oder Peierls-Verzerrung genannt; das Postulat der u. g. Instabilität heißt auch Peierls-Theorem) beschreibt in der Festkörperphysik die Instabilität eines eindimensionalen Metalls (beschrieben im Bändermodell) gegen Gitteranregungen mit dem Wellenvektor , wobei der Fermi-Wellenvektor ist. Das bedeutet, die ursprünglich gleichen Abstände zwischen den Gitteratomen vergrößern und verkleinern sich abwechselnd in Form einer Ladungsdichtewelle. Dadurch verdoppelt sich die Größe der Gitterzelle, jede enthält nun nicht nur ein einziges, sondern ein Paar von Atomen (Dimerisierung).

Sind d​ie Gitterpositionen m​it magnetischen Momenten besetzt, s​o führt d​ie magnetische Wechselwirkung z​um gleichen Effekt; i​n diesem Fall w​ird der Übergang a​ls Spin-Peierls-Übergang bezeichnet.

In einer Dimension besteht die Fermi-Fläche (entsprechend der Energie, bis zu der im Grundzustand die Energieniveaus der Elektronen besetzt sind) aus den beiden Punkten im k-Raum. Eine Gitteranregung mit Wellenvektor , die genau die beiden Punkte der Fermi-Fläche verbindet, erzeugt nach entarteter Störungstheorie der Quantenmechanik eine Absenkung der Energieniveaus an der Fermi-Fläche: es entsteht eine Bandlücke. Diese kann sich weiter vergrößern (Peierls-Instabilität), bis dem durch die elastische Energie des Gitters Einhalt geboten wird.

Die Peierls-Instabilität führt dazu, d​ass die Landau-Quasiteilchen-Theorie v​on Anregungen i​n Fermi-Flüssigkeiten, d​ie in z​wei und d​rei Dimensionen üblich ist, i​n einer Dimension versagt. Stattdessen liegen Tomonaga-Luttinger-Flüssigkeiten vor.

Siehe auch

Literatur

  • Charles Kittel: Einführung in die Festkörperphysik. Oldenbourg 1980, S. 343 f.
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