Paul Topinard
Paul Topinard (* 4. November 1830 in L’Isle-Adam; † 20. Dezember 1911 in Paris) war ein französischer Mediziner, Anthropologe und Hochschullehrer. Als Schüler von Paul Broca war er dessen Nachfolger als Direktor der École d’Anthropologie und Generalsekretär der Société d’Anthropologie von Paris. Er war Herausgeber der Revue d'anthropologie.
Topinard maß im Rahmen der physischen Anthropologie Schädelkapazitäten, um daraus Schlüsse über die geistige Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Ethnien zu ziehen. Er ging von der Annahme aus, dass ein größeres Schädelvolumen mit einer größeren Intelligenz korrespondiert.
Topinard wird die Prägung des Begriffs Kriminologie zugeschrieben, den er erstmals 1879 verwendet haben soll.[1]
Schriften (Auswahl)
- Étude sur les races indigènes de l'Australie. Paris, A. Hennuyer, 1872
- Anthropologie. Nach der dritten französischen Auflage übersetzt von Richard Neuhauss. Eduard Baldamus, Leipzig, 1888
- L’Homme dans la nature. 1891
- Éléments d'anthropologie générale. 1895
- Science et foi. L’anthropologie et la science sociale. 1900
Siehe auch
Literatur
- Arthur Chervin: Obituary: Topinard. In: Man. Band 12, Nr. 19, 1912, S. 33–34 (online [abgerufen am 11. Juni 2012]).
Weblinks
- Literatur von und über Paul Topinard in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Werke im Internet Archive
Einzelnachweise
- Hans-Dieter Schwind: Kriminologie und Kriminalpolitik. Eine praxisorientierte Einführung mit Beispielen. 23. Auflage, Kriminalistik Verlag, Heidelberg 2016, ISBN 978-3-7832-0047-8, S. 99.