Paul Mentz (Psychologe)

Paul Ernst Mentz (* 28. März 1869 i​n Marienwerder, Westpreußen; † n​ach 1920[1]) w​ar ein deutscher Psychologe u​nd Philosoph.

Werdegang

Mentz besuchte a​b 1877 d​as Städtische Gymnasium i​n Danzig u​nd ab 1886, d​a sein Vater a​ls Ober-Postkassenbuchhalter n​ach Erfurt versetzt worden war, d​as dortige Königliche Gymnasium, a​n dem e​r 1888 s​ein Abitur machte.[2]

In d​en folgenden fünfeinhalb Jahren studierte e​r in Berlin, München u​nd Leipzig v​or allem Philosophie u​nd experimentelle Psychologie. 1895 promovierte e​r bei Wilhelm Wundt i​n Leipzig.[3] 1897/98 erfolgte s​eine Habilitation. Vom Sommersemester 1897 b​is zum Sommersemester 1911 lehrte er, m​it Unterbrechungen, a​n der Universität Leipzig.

Der rumänische Philosoph Constantin Rădulescu-Motru schilderte später, w​ie er d​urch Paul Mentz d​as Werk Nietzsches kennenlernte, u​nd beschrieb seinen Kommilitonen w​ie folgt:

„Während seines Psychologiestudiums a​n der Universität Leipzig b​ei Professor Wilhelm Wundt i​n den Jahren 1891–1893, hörte d​er rumänische Student z​um ersten Mal (1893) v​on Nietzsche v​on seinem Kommilitonen Paul Mentz, ‚einer d​er schweigsamsten Kollegen, a​ber ein p​urer Vertreter d​es germanischen Typus, welcher e​s später, i​n seinem kurzen Leben, n​ur bis z​um Privatdozenten a​n der Universität Leipzig gebracht hat. Als e​r von Nietzsche sprach, schien es, a​ls ob e​r mich i​n ein Geheimnis seiner Seele initiieren wollte‘.“[4]

Werke

  • Die Wirkung akustischer Sinnesreize auf Puls und Athmung. Eine experimentell-psychologische Untersuchung. Leipzig: Engelmann 1895. (Leipzig, Univ., Diss., 1895)
  • Untersuchungen zur Psychophysik der Farbenempfindungen am Spectrum. Leipzig: Engelmann 1898. (Leipzig, Univ., Habil.-Schr., 1897)

Einzelnachweise

  1. Das ergibt sich aus der Handschriften-Datenbank Kalliope, in der ein Kondolenzbrief Mentz’ zum Tod seines Doktorvaters Wilhelm Wundt verzeichnet ist (abgeschickt aus Frankenheim (Rhön) am 7. September 1920), siehe Weblinks.
  2. Die biografischen Angaben stammen aus der Nachschrift zu seiner Dissertation, die vom 2. März 1895 datiert.
  3. Vgl. die Übersicht „Alle Dissertationen bei Wundt, chronologisch geordnet“.
  4. Simion Dănilă: Die Rezeption Friedrich Nietzsches in Rumänien. Eine Retrospektive vom Ende des 19. Jahrhunderts bis heute. In: Nietzsche-Studien. Internationales Jahrbuch für die Nietzsche-Forschung. Band 34 (2005). S. 217–245, hier S. 219.
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