Paul Maischein
Paul Maischein (* 6. Juni 1912 in Lampertheim; † 26. September 1988 in Lampertheim) war ein deutscher SS-Rottenführer und zuletzt als SS-Sanitätsdienstgrad in Konzentrationslagern eingesetzt.
Leben
Maischein war von Beruf Maschinenarbeiter. Spätestens nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges gehörte er ab 1939 der Waffen-SS an. Nach der Einrichtung des KZ Auschwitz im Juni 1940 wurde er zur dortigen Wachkompanie versetzt. Von dort wurde er im Herbst 1941 zum Dienst im Jugendkonzentrationslager Moringen kommandiert.[1] Von Januar 1944 bis Ende Dezember 1944 war er als SS-Sanitätsdienstgrad im KZ Mittelbau-Dora eingesetzt und danach bis Anfang April 1945 in gleicher Funktion im Außenlager Rottleberode. Anschließend begleitete er aus Rottleberode den Evakuierungsmarsch von KZ-Häftlingen aus Rottleberode bis in die Nähe von Gardelegen.
Nach Kriegsende wurde Maischein interniert und mit 18 weiteren Beschuldigten im Dachauer Dora-Prozess aufgrund der im KZ Mittelbau verübten Verbrechen angeklagt und am 30. Dezember 1947 zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt.[2] Nach der Haftverbüßung im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg nahm er seinen Wohnsitz in Baden-Württemberg. Im Zuge der Frankfurter Auschwitz-Prozesse wurde Maischein vernommen und gab an, mit dem Lager nicht in Berührung gekommen zu sein.[1]
Literatur
- Ernst Klee: Auschwitz. Täter, Gehilfen, Opfer und was aus ihnen wurde. Ein Personenlexikon. S. Fischer, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-10-039333-3.
- Case No. 000-50-37 (US vs. Kurt Andrae et al.) Tried 30 Dec 47 (englisch, PDF-Datei, 28,1 MB)
Einzelnachweise
- Ernst Klee: Auschwitz. Täter, Gehilfen und Opfer und was aus ihnen wurde. Ein Personenlexikon, Frankfurt am Main 2013, S. 267
- Case No. 000-50-37 (US vs. Kurt Andrae et al.) Tried 30 Dec 47, S. 66ff