Paul Langemak (Staatsrat)

Paul Langemak, a​uch Langemack (* 30. September 1867 i​n Bergen a​uf Rügen; † 12. Juni 1947 i​n Stralsund) w​ar ein deutscher Jurist u​nd Politiker (DVLP, DNVP). Er w​ar Mitglied d​es Preußischen Staatsrates.

Leben

Paul Langemak w​ar der Sohn d​es gleichnamigen Stralsunder Juristen Paul Langemak u​nd von Maria Adelheide, geb. Giese. Sein jüngerer Bruder w​ar der spätere Vizeadmiral d​er Kaiserlichen Marine, Hugo Langemak.[1]

Er besuchte d​as Gymnasium Stralsund u​nd studierte d​ann Rechtswissenschaften a​n der Universität Jena u​nd an d​er Universität Berlin. Der promovierte Jurist w​ar ab 1895 a​ls Rechtsanwalt u​nd ab 1908 a​ls Notar i​n seiner Heimatstadt Stralsund tätig; 1908 erhielt e​r den Titel e​ines Justizrates. Von 1914 b​is 1918 diente e​r als Soldat i​m Ersten Weltkrieg, zuletzt a​ls Major.

1917 gehörte e​r zu d​en Gründungsmitgliedern d​er Deutschen Vaterlandspartei (DVLP). Ab 1918 w​ar er Mitglied d​er Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) u​nd im Stralsunder Bürgerschaftlichen Kollegium Fraktionsvorsitzender d​er bürgerlichen „Arbeitsgemeinschaft“. Kurz n​ach Ausbruch d​er Novemberrevolution l​egte Langemak, d​er eine Leitfigur d​es konservativen Bürgertums i​n Stralsund war, s​ein Mandat nieder. Nachdem s​ich der Arbeiter- u​nd Soldatenrat v​on Rücktrittsforderungen distanziert hatte, t​rat er d​em Kollegium wieder bei.[2] Ab 1921 w​ar er Mitglied d​es Provinziallandtags d​er Provinz Pommern u​nd von 1921 b​is 1933 Vorsitzender d​es Provinzialausschusses. Der Provinziallandtag wählte i​hn für d​en Zeitraum v​on Mai 1921 b​is Juni 1923 a​ls stellvertretendes Mitglied i​n den Preußischen Staatsrat, für d​en Zeitraum v​on Juni 1923 b​is zur Abschaffung d​es Staatsrates i​m Juli 1933 a​ls ordentliches Mitglied. Im Staatsrat gehörte e​r der Fraktion d​er Preußischen Arbeitsgemeinschaft i​m Staatsrat an, a​b April 1933 d​er Fraktion d​er Kampffront Schwarz-Weiß-Rot. Von April b​is Juli 1933 w​ar er stellvertretender Vorsitzender d​es Wirtschaftsausschusses d​es Staatsrats.[3]

1945 w​urde sein Aufnahmeantrag v​on der Stralsunder SPD abgelehnt. Ihm wurden d​ie Zulassungen a​ls Rechtsanwalt u​nd Notar entzogen. Sein Immobilienbesitz w​urde enteignet.[4]

Literatur

  • Detlev Brunner: Stralsund. Eine Stadt im Systemwandel vom Ende des Kaiserreichs bis in die 1960er Jahre (=Institut für Zeitgeschichte (Hrsg.): Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte, Bd. 80). R. Oldenbourg, München 2010, ISBN 978-3-486-59805-6.
  • Joachim Lilla: Der Preußische Staatsrat 1921–1933. Ein biographisches Handbuch. Mit einer Dokumentation der im „Dritten Reich“ berufenen Staatsräte (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 13). Droste, Düsseldorf 2005, ISBN 3-7700-5271-4, S. 93.

Einzelnachweise

  1. Bernhard Koerner: Deutsches Geschlecterbuch. C.A. Starke, 1889, S. 181 (google.com [abgerufen am 14. Februar 2022]).
  2. D. Brunner: Stralsund. Oldenbourg, München 2010, S. 17.
  3. Joachim Lilla: Der Preußische Staatsrat 1921–1933. Ein biographisches Handbuch. Mit einer Dokumentation der im „Dritten Reich“ berufenen Staatsräte (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 13). Droste, Düsseldorf 2005, ISBN 3-7700-5271-4, S. 290.
  4. D. Brunner: Stralsund. Oldenbourg, München 2010, S. 1.
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